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Scuba Diver: Der Pooltauchgang – Annettes Version

Wir standen nun vor der Tauchschule. Fast so, wie bestellt und nicht abgeholt. Unsicher, was nun zu tun sei, blieben wir erst einmal stehen. Schließlich kam der Basisleiter vorbei und schickte uns zum Einkleiden.

Ich persönlich hatte mich vorher noch nicht einmal theoretisch mit dem Tauchen beschäftigt, insofern wußte ich nicht, was mit erwarteten würde bzw was überhaupt alles zu einer Ausrüstung gehört. Ein junger Mann, der wohl kein deutsch sprach, reichte uns diverse Ausrüstungsgegenstände zum Anprobieren. Zuerst den Neoprenanzug. Okay, von dem hatte ich schon mal gehört. Dann ein eigenartiges „Jacket“, eine Art Nylonweste, ein Gürtel, Flossen, Brille, Schnorchel. Wir probierten und probierten. Gerade, als ich meinen auftriebsgeplagten Hintern dem Eingang entgegenstreckte, um die Flossen anzuziehen, hörte ich die freundliche Stimme eines Mannes.

„Hallo, ich bin euer Tauchlehrer! Wie ich sehe, probiert ihr schon eure Ausrüstung an. Wie heißt ihr denn?“

Ich fuhr hoch. Ein Mann? Ehrlich gesagt war ich in dem Moment ein klein bisschen enttäuscht. Ich hatte mich so auf die Tauchlehrerin gefreut. Vor der wäre es mir nicht peinlich gewesen, meine Unsicherheiten zuzugeben. Kritisch musterte ich den Mann. Okay, er wirkte sehr sympathisch, jung war er, aber eben nicht diese vertrauenserweckende Schweizerin.

Was soll’s. Man muss nehmen, was man kriegt. Ich beschloss, erst mal abzuwarten bevor ich mir ein Urteil erlauben würde.

Schließlich waren wir fertig mit der Einkleiderei. Unsere Sachen wurden in eine Kiste gepackt und auf einen Handwagen verladen. Unser Tauchlehrer (TL) führte uns nach draußen und setzte uns an einen Tisch. Vor uns landete ein dicker Ordner, darin waren Fragen nach dem mulitpe choice System. 3 Seiten lang. Die sollten wir beantworten. Er müsse eben noch mit 2 anderen Tauchschülern reden, sagte er.  Der eine war ein Mann mittleren Alters, der den Discover Scuba Diver machte, der andere war bereits Scuba Diver und wollte weitermachen. Da sein Kurs aber schon länger her war, wollte er mit uns noch einmal mitgehen.

Thorsten und ich warfen uns Blicke zu. „Ähm“, sagte ich, „wir haben das Buch gerade mal eine Stunde und in der Zeit haben wir es wirklich nicht geschafft, es zu lesen“ , widersprach ich. „Ihr habt doch den Film gesehen oder?“, fragte der TL. „Ja“, antworteten wir im Chor, „aber der war auf englisch“. Unser TL grinste. „Na, dann werden wir ja gleich mal feststellen, wir gut euer Englisch ist“, antwortete er.

Also gut. Wir machten uns an die Arbeit. Und waren erstaunt. Wir hatten doch wirklich viel von dem Film behalten. Bis auf 2-3 Fragen, bei denen wir wirklich raten mussten, klappte es ganz gut.

Unser TL kam zurück. Er ging mit uns Frage für Frage durch und erklärte alles nochmal genau. Schließlich hatten wir es geschafft. Endlich durften wir zum Pool. Dort angekommen wollten wir natürlich sofort loslegen. Aber…weit gefehlt. Unser TL fragte uns doch tatsächlich, ob wir schwimmen könnten.

Wie bitte?

Ich hielt das für einen Witz. „Klar“, sagte ich. „Ja? Na dann zeigt mal“, kam von ihm zurück.

Auch wenn ich Gefahr laufe, mich zu wiederholen: Wie bitte?

„Das ist doch nicht dein Ernst“, sagte ich. „Doch klar, meinte er, “ ihr müsst jetzt 10 min ohne Unterbrechung schwimmen. Davon muss ich mich überzeugen. Schließlich gibt es hier Leute, die tauchen lernen wollen und bis zu dem Zeitpunkt nur bis zur Brust im Wasser waren.“

Ich war mir immer noch nicht sicher, ob er nur scherzte. Es war aber kein Scherz. Also gut. Wir gingen in den Pool und fingen an zu schwimmen. 10 min lang. Ohne Unterbrechung!

Nachdem wir die erste Hürde zum Tauchschein mit Bravour genommen hatten, mussten wir uns als nächstes mit nasser Haut in unsere zweite Haut (Neopren) quetschen. Nun ging es aber endlich richtig los. Wir bekamen das Tauchgerät erklärt und mussten üben, es zusammenzubauen. Jetzt war mir immerhin mal klar, wozu man dieses ominöse „Jacket“ brauchte. Logischerweise musste man ja irgendwo die Flasche festmachen. Zudem sollte man unter Wasser auch auf verschiedenen Höhen tauchen können, und auch dazu brauchte man das Jacket, um Luft ein- und auszulassen. Klar. Wenn man es mal von der Seite betrachtet.

Schnapp – alle Tauchschüler hatten ihre Flaschen am Jacket. Alle? Nein! Eine gewisse Schülerin kämpfte mit der Schnalle. Hier möchte ich eins dazu erklären. Ich bin ein spezielles Persönchen, wenn es ums Lernen geht. Ich möchte bitte NICHT auffallen, am Besten merkt man gar nicht, dass ich dabei bin. Ich möchte auch bitte NICHT, dass alle auf mich warten müssen, und ich die Gruppe aufhalte. Und ich möchte bitte NICHT beobachtet werden, wenn ich mich dumm anstelle.

Die Schnalle wollte nicht umklappen. Das heißt, sie wollte schon, nur hatte ich nicht die Fertigkeit, diese widerspenstige Teil einfach umzulegen. Das Jacket rutschte über den Boden statt dass sich die Schnalle schloß. Unglücklicherweise merkte ich bereits die Blicke der anderen, was es nicht besser machte. Und unser TL feuerte mich auch noch mit flotten Sprüchen an! Schließlich hatte er wohl Mitleid und hielt mir das Jacket fest. Endlich klappte es.

Anziehen durften wir uns aber erst im Wasser. Da das Becken flach war, befürchtete unser TL, dass wir mit Blei und Flasche die Kacheln kaputt machen könnten, wenn wir so einfach reinspringen. Endlich war die ganze Ausrüstung am Mann/Frau. Es folgte eine kleine Einführung, was wir unter Wasser üben würden. Brille ausblasen, wenn Wasser eingedrungen war, Brille absetzen und ohne Brille eine Minute atmen, Unterwasserzeichen, Lungenautomaten aus dem Mund nehmen und wieder einsetzen, Lungenautomaten „verlieren und wiederfinden“, Tarierübungen, atmen aus dem Automaten des anderen… da gab es eine Menge zu tun.

Jetzt war es soweit. Der erste Atemzug unter Wasser. Alle waren auf den Grund abgetaucht, da sollten wir uns hinsetzen. Ich blieb noch eine Sekunde länger an der Oberfläche und ließ die Sache auf mich wirken. Hoffentlich klappte alles. Ich konnte zwar stehen und wäre im Notfall gleich oben, aber es war schon ein komisches Gefühl. Ich lächelte in mich hinein und tauchte ab. Im Abtauchen nahm ich den ersten Zug. Es ging! Das war ja lustig! Und ich hatte kein Wasser geschluckt! Kaum hatte ich diesen Satz zuende gedacht schluckte ich auch schon meine erste Ladung Wasser. Warum weiß ich nicht. Jedenfalls bekam ich eine Hustenattacke und richtete mich sofort auf. Über Wasser hustete ich mich erst mal aus. Unser TL erschien an der Oberfläche. „Alles klar?“ , fragte er. “ Jaja, schon gut“, brummte ich. Ich war verärgert. War das denn zu glauben?  Wieso musste mir immer so ein Scheiß passieren? Alle anderen waren doch problemlos runter gekommen. Ich ließ die Luft aus dem Jacket und tauchte ab. Hoppala. Ungeschickt plumste ich bäuchlings auf den Boden. Alle anderen saßen bereits. Umständlich rappelte ich mich auf und setzte mich dazu.

Nachdem wir nun endlich alle unseren Platz gefunden hatten begann der Unterricht. Was wir nacheinander taten, weiß ich nicht mehr so genau. Ich weiß nur, dass ich wirklich aufgeregt war. Obwohl ich wußte, dass ich mit einem Satz aus dem Wasser gewesen wäre war es doch eine Überwindung, seine technischen Hilfsmittel einfach abzulegen. Ich beobachtete die anderen dabei. Da ich immer die 4. in der Übungsreihe war, hatte ich genug Zeit dazu. Ich stellte fest, dass alle die Übungen ruhig und problemlos machten. Auch Thorsten wirkte sehr ruhig und souverän. So wollte ich das auch machen. Trotzdem merkte ich, wie mir das Adrenalin hochschoss als ich das erste Mal die Brille befluten musste. Aber erstaunlicherweise gelangen mir alle Übungen genauso gut wie den anderen.

Wir übten lange und gründlich. So langsam bekam man eine Art Sicherheit, die erste Nervosität unter Wasser hatte sich gelegt und ich begann, mich an das Medium Wasser zu gewöhnen. Ich atmete einfach ohne drüber nachzudenken, dass ich das hier eigentlich nicht können dürfte. Auch wenn es etwas ungewohnt ist, durch den Mund zu atmen, mit Taucherbrille kann man nicht durch die Nase atmen. Und so langsam wurde der Mund ganz schön trocken.

Schließlich begannen die Tarierübungen. Dazu legten wir uns auf den Bauch, ließen etwas Luft in das Jacket und mussten so lange ein und ausatmen, bis wir einen 45 Grad Winkel erreichten, die Flossen blieben auf dem Boden. Das bereitete mir deutliche Schwierigkeiten. Ich „hob“ zwar ab, jedoch bekam ich einen starken Rechtsdrall. Ständig drohte ich, mich über meine rechte Schulter auf den Rücken zu drehen. Mit aller Gewalt versuchte ich, mich in der Lage zu halten, es ging nicht. Ich denke, es lag daran, dass das Jacket nicht eng genug saß und mir die Flasche nach rechts verrutschte. So einfach war das also doch nicht, diese Tariererei.

Inzwischen wurde es immer dunkler. Ich hatte das Gefühl für die Zeit völlig verloren. Sämtliche Badegäste waren inwzischen weg. Wir übten noch den kontrollierten Notaufstieg in der Horizontalen, aufsteigen ging nun wegen der fehlenden Tiefe nicht. Jetzt war es so dunkel, dass man seine Hand vor den Augen nicht mehr erkennen konnte. Wir tauchten auf. An der Wasseroberfläche übten wir noch das gegenseitige Abschleppen. Das war angenehm. Thorsten zog mich gerade durch den Pool, da blickte ich in den Sternenhimmel. Ich überlegte. Hätte ich mir das je träumen lassen? Dass ich mal tauchen würde? Nein. Ich war positiv überrascht. Gelinde ausgedrückt. Ich war eher begeistert.  Gut, die anfänglichen Patzer… aber das passierte halt. Dafür ist man Schüler. Und das Atmen unter Wasser gefiel mir. Alles in allem war das ein sehr schöner Tag gewesen fand ich. Diese Investition hatte sich gelohnt.

Wir stiegen aus dem Wasser. Augenblicklich fing ich an zu frieren. Die Sonne war weg und ein Wind war aufgekommen. Ich wollte mich so schnell wie möglich anziehen. Doch jetzt stand ich vor einem neuen Problem. Mittags hatte ich mich in den Neopren zwängen müssen, jetzt wollte er nicht mehr von mir weg. Was war das denn nun wieder? Stellte ich mich schon wieder blöd an? Unser TL hatte seinen bereits aus. Ich wand mich auf der Stelle hin und her, es nützte nichts, der Anzug blieb da, wo er war. Ärgerlich sah ich mich um. Thorsten ging es ähnlich. Dem Neopren-Breakdance nach zu urteilen schien auch er nicht mehr aus seinem Anzug  rauszukommen. Unser TL amüsierte sich erst mal, dann verriet er, dass das kein unbekanntes Problem sei. Er half uns aus der Klamotte. Gott sei dank war dieses lästige Ding von meiner Haut!

Wir verluden unsere Sachen auf den Handkarren und gingen zurück zum Hotelzimmer. Der nächste Tag war Feuerprobe. Unsere ersten zwei Freiwassertauchgänge standen bevor. Zuerst glücklich über den Tag schwatzen Thorsten und ich auf dem „Heimweg“ über das Erlebte, doch dann… wurden wir nachdenklich. Mehr dazu das nächste Mal!

Scuba Diver: Der Entschluss – Annettes Version

Ich hatte mich also entschlossen, nähere Informationen einzuholen.

Der Rest des Tages verlief ruhig. Wir kehrten zum Hotelzimmer zurück und machten uns fürs Abendessen fertig. In Ägypten gehen die Uhren anders – so auch unser Wecker im Zimmer. Je länger wir da waren, desto schneller lief er. Und so kam es, dass wir versehentlich zu früh zum Abendessen erschienen – der Raum war noch nicht geöffnet.

Vor dem Raum ist die große Eingangshalle mit Sesseln und Sofas. Ich nahm mit  Thorsten hier Platz und wir warteten. Mein Blick schweifte durch die Halle – ah ja. Da war ja der Taucherstand. Ich ging hin und holte mir einen Infozettel.

Ich las ihn. Hmmm… „Discover Scuba Diving“ stand da. Ein Kurs ohne Brevet – kam nicht in Frage. Wenn schon denn schon. Ich las weiter. Scuba Diver… OWD… AOWD. Leicht irritiert starrte ich den Zettel an. Preise standen da, und wieviel Unterricht man hatte, aber wo lag der Unterschied? Ich fragte Thorsten. Der aber konnte mir auch nicht weiterhelfen – wie auch. Ich wog die Lage ab. Konnte ich es riskieren, unverbindlich am Desk nachzufragen? Ich warf einen Blick hinüber. Inzwischen saß dort ein sympathischer blonder großer junger Mann. Ich überlegte. Wenn man einmal fragt, dann wird man doch regelrecht verfolgt von solchen Typen, dachte ich. Ach, was sollte es. Im schlimmsten Falle würde ich eine Woche verfolgt, dann reisten wir eh ab.

„Weißt du was?“, sagte ich zu Thorsten. „Ich frag einfach mal nach.“ Er nickte. Wild entschlossen nahm ich den jungen Mann ins Visier  und steuerte zielstrebig das Desk an. Der junge Mann lächelte mich freundlich an. Ich fragte nach, er erklärte mir (auf Englisch), dass der Scuba Diver sowas wie ein „beschränkter“ Tauchschein sei. Man dürfe dann in Zukunft nur mit einem Lehrer tauchen, nicht alleine.

Aha.

Ok, dachte ich. Das ist doch genau das Richtige. Ich verabschiedete mich und lief Richtung Thorsten zurück. Auf dem Weg drehte ich mich um und sah, wie der junge Mann hinter mir her lief. Wußte ichs doch! Kaum spricht man so einen an, schon verfolgen sie einen! Ich beschleunigte meinen Schritt, stolperte aber leider über die Teppichkante des Hotelteppichs und legte mich fast auf die Nase. Hektisch stand ich wieder auf, inziwschen hatte mich der nette Herr natürlich eingeholt. Ob es daran lag, dass ich schon so entschlussfreudig aussah… ich weiß es nicht. Jedenfalls erklärte er uns jetzt in aller Auführlichkeit die Unterschiede. Der Scuba Diver sei auf 12 Meter Tiefe begrenzt. Und man darf noch nicht alleine tauchen. Und man kann darauf aufbauen. Interessiert hörten wir zu.

Nachdem sich der junge Mann verabschiedet hatte, starrte ich Thorsten an. Irgendetwas schien in ihm zu arbeiten, aber ich konnte nicht sagen, was. Ich hatte mich jedenfalls entschieden. 12 Meter, dachte ich. Pf! Das ist doch gar nix. Und Wracks, die liegen ja wohl kaum in 12 Meter Tiefe. Ein Ruderboot vielleicht, ja, aber doch kein Schiff. Geradezu lächerlich! Da müsste das Schiff ja geradezu aus dem Wasser noch herausgucken! Das wird sicher richtig nett, dachte ich. So ein hübsches Riff, bunt und farbenprächtig, dazu schöne Fische, DAS würde mich in 12 Meter Tiefe erwarten. Hier möchte ich doch nochmals erinnern, dass ich mich bis dato noch nie mit der Unterwasserwelt oder dem Tauchen beschäftigt hatte! 🙂

„Ich mach den Scuba Diver“, sagte ich zu Thorsten. Aus irgendeinem Grund sah er missmutig aus. „Machst du mit?“, fragte ich. Thorsten brummte vor sich hin, aber ein „ja“ oder „nein“ bekam ich nicht zu hören. Lag es am Geld? Schließlich sind die Kurse teuer, und das war eigentlich im Budget nicht geplant. Fehlte ihm der Mut? Es lag an keinem von beiden. Ich hatte den Eindruck, dass er nur noch einen kleinen Schubs brauchte. Irgendetwas schien in ihm ja zu sagen, aber es kam noch nicht durch.

„Wenn du nicht willst, dann ist es nicht schlimm, vorausgesetzt du kannst mich zwei Tage entbehren“, versuchte ich es aus ihm rauszulocken. “ Daran liegt es nicht“, erwiderte er. Hm… er wollte also!

„Thorsten, man lebt nur einmal“, sagte ich ihm. “ Wenn du das genauso willst wie ich, dann mach es doch einfach. Was sollte dich denn daran hindern?“ Das war wohl das Zauberwort. Er willigte ein.

Aufgeregt rannten wir zum Desk und wollten uns gleich anmelden. Der blonde junge Mann lächelte über so viel Eifer und sagte uns, dass wir am nächsten Tag zur Tauchschule gehen sollten um uns dort anzumelden. Meine Güte waren wir aufgeregt!

Am nächsten Morgen überdachten wir alles nochmal, aber wir waren nicht mehr davon abzubringen. Wir schlangen das Frühstück hinunter und gingen sofort zur Tauchschule. Dort nahm uns der Chef in Empfang. Wir füllten die Anmeldungen aus, erhielten Lehrbücher und wurden vor einen Fernseher gesetzt. Huch? Auf Englisch lief ein Lehrfilm über das Tauchen. Ich war leicht erstaunt? Sollte das etwa die Theorie sein? Sie war es. Gute zwei Stunden saßen wir vor der Glotze. Nachdem wir fertig waren, erklärte uns der Basisleiter, dass wir um halb eins wieder da sein sollten, da wir dann unsere Tauchlehrerin treffen würden und wir würden eingekleidet. Alles klar. Wir gingen zum Zimmer zurück, heftig am diskutieren über das Gesehene und über das, was folgen würde.

Im Zimmer angegekommen blätterten wir ein bisschen im Buch (Bilder!!), denn wir hatten nur noch 20 Minuten Zeit. Schließlich packten wir zusammen und gingen zur Tauchschule zurück.

Scuba Diver: Der Entschluss – Thorstens Version

Meine Bedenken zum Tauchen waren im Lauf der Zeit zu einer stattlichen Sammlung angewachsen. Nicht ungefährlich, klar. Besonders am Bodensee. Kaltes Wasser. Das Anschaffen der Ausrüstung verschlang ein Vermögen.

Dann jedoch kam der Moment, in dem das alles herausgefordert wurde. Eines Abends in der Haupthalle unseres Hotels saßen wir da und warteten, dass das Abendessen-Buffet eröffnet werden würde. Es arbeitete in Annette, das konnte ich sehr deutlich merken, wusste aber nicht genau, wieso. In der Hotelhalle, genau vor dem Buffet-Restaurant, stand eine Reihe von Tischen. An einem konnte man eine Immobilie in El Gouna käuflich erwerben, an einem anderen hatte die Tauchbasis des Hotels ihr Lager aufgeschlagen und versuchte, Ausflüge und Kurse an den Mann (und die Frau) zu bringen. Annette hatte sich ein Prospekt von der Tauchbasis geholt und studierte es. Plötzlich drehte sie sich zu mir um.

„Wolltest Du nicht auch schon immer mal tauchen lernen?“

Was bitte? Bevor ich meinen Katalog mit allen möglichen Bedenken auspacken konnte, fragte sie mich, ob ich wüsste, was bei den ganzen Tauchscheinen, die man machen kann, denn der Unterschied sei. Ja nun, äh… keine Ahnung. Ich hatte mich mit dem Thema zwar beschäftigt, aber so tief war ich in die Materie dann doch nicht eingedrungen. Annette jedoch wollte sich erkundigen und ging herüber zum Tisch der Tauchbasis, um mal nachzufragen. Ich war etwas verwirrt. Worauf lief das jetzt raus? Von schwimmen war die Rede gewesen vor unserem Urlaub, vom Schnorcheln… was sollte das werden? Annette kam kurz darauf zurück und hatte – offenbar unfreiwillig – einen Typ von der Tauchbasis im Schlepptau. Nachdem sie über eine Teppichkante gestolpert war, schaffte er es auch, sie einzuholen. Dann erklärte er uns, was genau der Tauchschein „Scuba Diver“ beinhaltete: Tauchgänge sind beschränkt auf eine Tiefe von 12 Metern und nur in Begleitung eines „Professional“, sprich: eines Tauchlehrers. Schön, jetzt wissen wir das ja. Und jetzt geh sch…

Hallo!

Was? Wer spricht da?

Hier spricht Dein Tatendrang. Wenn Du so fasziniert vom Tauchen bist, warum probierst Du es nicht mal? Jetzt hast Du die Chance dazu.

„Ich mach den Scuba Diver!“, verkündete Annette in dem Moment. „Machst Du mit?“

Na siehst Du. Und schon hättest Du die passende Partnerin dazu.

Was mich in dem Moment noch zögern ließ, verstand ich erst später vollständig. Mein ganzes Leben lang hatte ich mich auf eine bequeme Position zurückgezogen, was das Tauchen betraf. Immer hatte ich Gründe in den Vordergrund geschoben, warum es besser war, das nicht anzufangen. Gefahr, Kälte, Geld… Aber so? Hier in Ägypten könnte man es wenigstens mal soweit ausprobieren, dass man wirklich sagen konnte, ob es etwas für einen war oder nicht. Aber wie es so ist, der Rückzug auf die bequeme Position war eine alte Gewohnheit, und mit alten Gewohnheiten bricht man nicht so leicht. Auch wenn man spürt, dass eigentlich nur etwas Gutes dabei herauskommen kann. Man möchte den „sicheren Hafen“ lieber nicht verlassen. Annette merkte das und bohrte nach. Dabei konnte ich ihr zu dem Zeitpunkt nicht mal genau sagen, was mich zögern ließ. Mir fehlte der Einblick.

Komm schon, hör auf Deinen Tatendrang!

Was ist mit meinen Bedenken?

Oh, das ist kein Problem. Courage und ich, wir haben die Bedenken überwältigt, gefesselt und geknebelt. Die melden sich so schnell nicht wieder.

„Thorsten, man lebt nur einmal“, hörte ich Annette in dem Moment sagen. „Wenn du das genauso willst wie ich, dann mach es doch einfach. Was sollte dich denn daran hindern?“ Und sie streckte mir die Hand hin. Das war ein Wort. Ich nahm sie an und wir sprangen auf, um uns am Tisch der Tauchbasis für den Kurs anzumelden. Der junge Mann rechnete im Kopf durch. Wir sollten am nächsten Tag zur Tauchbasis selbst gehen und uns anmelden. Einen Tag später würde der Kurs selbst losgehen.

Wollte man unseren Zustand beschreiben, so ist „elektrisiert“ sicherlich das richtige Wort. Tatsächlich blieben meine Bedenken stumm. Wir überlegten uns, ob wir wohl die Schweizerin als Lehrerin bekommen würden und stellten fest, dass wir schon wieder die gleichen Gedanken gehabt hatten – die hatte eine angenehme, ruhige Art an sich, da wäre das sicherlich kein Problem für uns. Doch erstmal stand die Theorie an. Und die kam schneller, als wir gedacht hatten. Am nächsten Tag gingen wir gleich nach dem Frühstück zur Tauchbasis, kämpften uns durch die Anmeldeformulare, bevor es hieß: „And now theory!“ Damit begann alles einen Tag früher als wir gedacht hatten.

Tatsächlich hatte das was von Schule, als man uns die Lehrfilme über das Tauchen vorführte, insgesamt über zwei Stunden. Erfreulich für mich war, dass das meiste in der Theorie eigentlich Wiederholung dessen war, das ich schon gelernt hatte im Zusammenhang mit Tauchnotfällen, gerade was physikalische Vorgänge betraf. Da Annette und ich beide aus dem medizinischen Sektor kommen, sind uns gewisse Dinge sowieso eher vertraut. Dummerweise eben gerade die Negativen, aber dazu kommen wir noch.

Ausgerüstet mit dem Lehrbuch für den Kurs kehrten wir in unseren Bungalow zurück und fingen an, das gesehene zu verarbeiten, soweit uns das möglich war. Die Sache ist nun mal die, dass man das Tauchen nicht nur mit Theorie lernen kann. Man muss sich auch gewisse Fertigkeiten aneignen. Und der erste Pool-Tauchgang sollte schon an gleichen Nachmittag stattfinden. Dazu sollten wir etwas früher zur Tauchbasis zurückkehren, denn wir mussten noch die richtige Ausrüstung finden, Neopren-Anzug, Tarier-Jacket… all sowas.

Beim Nachlesen im Buch fielen mir besonders wiederum ein paar negative Dinge auf. Stichworte wie „Luftembolie“, „Lungenriss“ oder „Barotrauma“. Und auf einmal hörte ich eine leise Stimme in meinem Hinterkopf.

Worauf hast Du Dich da eingelassen?

Oh, hallo Bedenken. Habt Ihr Euch befreien können?

Mercure Airport Hotel München & DIVER’S Indoor Tauchsportzentrum

[singlepic id=98 w=320 h=240 float=right]Mit dem Tauchen in Deutschland ist das so eine Sache. Wenn das Wetter kälter wird, muss man entweder aufs Kältetauchen im Trockentauchanzug umsteigen oder gar nicht mehr ins Wasser gehen. Aber wie kann man dann seine Fähigkeiten trainieren während der kalten Monate? Im Schwimmbad, schön und gut, aber das geht nicht überall. Mal ganz von der Tatsache abgesehen, dass viele Hallenbäder nicht über sehr tiefe Becken verfügen. Was also tun? Die Antwort: „Indoor Tauchen“. So eine Möglichkeit gibt es beispielsweise in Aufkirchen bei München, nahe dem Flughafen „Franz Josef Strauß“. Praktischerweise handelt es sich hierbei nicht nur um ein Tauchsportzentrum, sondern es ist auch gleich noch ein Hotel angeschlossen. Da das Hotel auch für Messegäste interessant ist, oder für Reisende, die vom Münchner Flughafen aus in den Urlaub fliegen wollen, möchte ich in diesem Bericht beides nacheinander behandeln.

  • Mercure Airport Hotel München

Das „Mercure Airport Hotel“ ist ein Drei-Sterne-Superior-Haus in Aufkirchen. Es liegt damit abseits der Münchner Metropole im Umland, aber in erreichbarer Nähe des Flughafens. Das Hotel verfügt sowohl über normale, als auch über Apartmentzimmer mit Kochnische. Jedes Zimmer verfügt über ein Bad, Fernseher und WLAN. Als besonderer Service wird ein Shuttledienst angeboten, der die Reisenden zur nächsten U-Bahn-Station bringt oder von dort holt. Die direkte Anbindung an den Flughafen oder die Messe München ist damit gewährleistet.

Die Zimmer sind stilvoll eingerichtet, es werden Übernachtungsmöglichkeiten von einer bis zu fünf Personen angeboten. Das Haus selbst liegt direkt im Grünen, in unmittelbarer Nähe gibt es mehrere Möglichkeiten für Aktivitäten, wie einen Park mit Biergarten und Grillplätzen, der an einem See angelegt wurde. Für Taucher bietet sich natürlich das „DIVER’S“ an; wer nicht taucht, aber trotzdem auf Wassersport nicht verzichten will, für den bietet sich die „Therme Erding“ an, die sich in erreichbarer Nähe befindet. Das Hotel bietet außerdem verschiedene Services für Veranstaltungen an, von der Tagung bis zur Hochzeit. Für das besondere Ambiente, passend zum Tauchsportzentrum, ist im hauseigenen Restaurant „Diver’s World“ gesorgt, das dem Innern einer großen Tauchglocke nachempfunden ist. Außerdem gibt es eine Bar, von der aus man einen Ausblick in die Becken des Tauchzentrums hat.

Das Frühstück wird in einem separaten Raum gereicht. Es handelt sich dabei um ein Buffet, das reichhaltig und gut sortiert ist. Man findet hier alles, was man von einem guten Hotel dieser Kategorie erwartet und kann den Tag gut gestärkt für neue Tauchabenteuer beginnen.

Das Mercure Airport Hotel ist ein kleines Haus in ruhiger Lage, das recht günstige Übernachtungen für die verschiedensten Gäste bietet, für den Durchreisenden auf dem Weg zum Flughafen genauso wie für den Messegast, den Taucher oder den Erholung Suchenden. Das Hotel liegt in Aufkirchen direkt an der Durchfahrtstraße, ist also recht einfach zu finden.

Sie können hier Ihr Zimmer im Airport Hotel aussuchen. Unten geht es direkt weiter mit dem „DIVER’S“.

Hier klicken, um den Inhalt von www.booking.com anzuzeigen.

  • DIVER’S Indoor Tauchsportzentrum

Was heute ein Tauchsportzentrum ist, war ursprünglich einmal eine Sauerkrautfabrik. Umgebaut zu fünf großen Becken, in denen insgesamt 2 Millionen Liter Wasser fließen, kann man hier zu jeder Jahreszeit tauchen gehen. Sei es, um eigene Fertigkeiten zu üben, zu verfeinern oder einen Kurs zu beginnen. Benötigt man einen Tauchlehrer, so kann einem das „DIVER’S“ einen solchen besorgen, oder man bucht gleich einen der Kurse. Wem die Ausrüstung oder Teile davon fehlen, kann diese direkt vor Ort leihen, auch für einen Tauchausflug nach außerhalb. Des weiteren verfügt das Tauchsportzentrum über einen eigenen Tauchladen.

Die Becken sind unterschiedlich gestaltet und bis zu fünf Meter tief. Damit man nicht immer nur die gekachelte Wand betrachten muss, gibt es verschiedene Abwechslungen, etwa ein versunkenes Boot oder einen Ball, der mit einem Gewicht versehen ist, so dass man mit ihm unter Wasser spielen kann. In einem Becken ist tatsächlich ein Volleyball-Netz gespannt, ob dieses auch für eine spezielle Unter-Wasser-Variante dieses Sports verwendet werden kann, kann ich leider nicht sagen, denn das habe ich nicht ausprobiert. Ein Becken ist mit Strömungsdüsen ausgestattet.

Im Umkleidebereich gibt es verschiedene Becken zum Reinigen der eigenen Ausrüstung. Und wer zwischen zwei Tauchgängen für Flüssigkeitsausgleich sorgen möchte, kann dazu an die Unterwasser-Bar gehen. Hier ist es auch gestattet, sich im Neoprenanzug hinzusetzen.

Das „DIVER’S Indoor Tauchsportzentrum“ ist eine gute Möglichkeit, mit dem eigenen Können „fit“ zu bleiben, beziehungsweise auch, um einen Kurs zu beginnen oder Neues zu erlernen. Natürlich ist man eingeschränkt, da die Becken nun mal nur eine bestimmte Größe haben, aber dafür gibt es hier eine konstante Tiefe von vier bis fünf Meter, etwas, das einem kein Hallenbad bieten kann. Und es gibt keinen Badebetrieb, den man stört oder der einen stören könnte. Insofern ist es eine echte Alternative, vor allem, wenn man im Winter nicht ins kalte Wasser möchte. Durch die Anbindung an das „Mercure Airport Hotel“ bietet sich hier auch für Gäste, die von weiter weg kommen, eine Möglichkeit, Tauchen und Übernachten miteinander zu verbinden und keine langen Wege zu haben.

Mehr über das „DIVER’S“ erfahren Sie nach einem Klick hier auf der Webseite des Tauchsportzentrums.

Tauchen – die Prophezeiungen des Tauchlehrers

[singlepic id=92 w=320 h=240 mode=watermark float=left]Als wir unsere Helden das letzte Mal verließen, hatten sie gerade die Ausbildung zum „Scuba Diver“ hinter sich gebracht und waren von den Erlebnissen so fasziniert, dass sie wussten, sie würden irgendwie weitermachen. Hier nun die Fortsetzung…

Nach unserem Tauchkurs hatten wir noch ein paar Tage, bevor es wieder nach Hause gehen sollte. In diesen Tagen unternahmen wir eine Schnorcheltour, die wir am selben Abend gebucht hatten, als wir den Entschluss gefasst hatten, einen Tauchkurs zu belegen. Wir hatten zu dem Zeitpunkt noch keine Ahnung gehabt, welchen Effekt der Tauchkurs auf uns haben würde. Nun, nichts gegen die Schnorcheltour, es war faszinierend und man bekam auch schöne Einblicke in die Unterwasserwelt des Roten Meeres, aber sowohl in Annette als auch in mir meldete sich eine Art sehnsüchtiges Gefühl. Das wurde dadurch verstärkt, dass unsere Gruppe von einem Taucher begleitet wurde, der Filmaufnahmen machte. Wir waren neidisch, der durfte unter uns herumtauchen, und wir waren an die Oberfläche gebunden. Er hatte Glück, dass wir trotzdem einen guten Tag hatten, sonst hätte sich das, was anderenfalls passiert wäre, aus seiner Perspektive so dargestellt: „Aha, zwei Schnorchler… die film ich jetzt mal. … Oh, die tauchen ja ganz schön tief runter… äh… die kommen genau auf mich zu… Was machen die denn da? Nein, mein Regulator! Hilf..blubb!“

Nun hatte unser Tauchlehrer nach Abschluss des „Scuba Diver“-Kurs zwei Prophezeiungen gemacht, nämlich dass wir bald schon anfangen würden, unsere eigene Ausrüstung anzuschaffen, und dass uns der „Scuba Diver“ nicht mehr reichen würde. Kurz nach unserem Urlaub war nun Weihnachten – ideal, sich etwas zu wünschen, was man vielleicht auch fürs Tauchen benötigen könnte. So ein eigener Tauchcomputer zum Beispiel. Und ein Logbuch, das muss schon sein… hm… vielleicht auch eigene Regulatoren? Und so ein eigener Neoprenanzug hat schon was für sich, der passt dann wenigstens… um es kurz zu machen, tatsächlich fingen wir kurz darauf an, verschiedene Tauchshops heimzusuchen und uns im Internet umzusehen. Knapp fünf Monate nachdem wir den Kurs abgeschlossen hatten, hatten wir das meiste – und wichtigste – unserer eigenen Ausrüstung zusammen. Und wirklich, auch die Tatsache, dass wir uns für jeden Tauchgang um einen Aufpasser bemühen mussten, fing an zu nerven, so dass ich meine Theorie der drei Kategorien für Taucher formulierte. Diese Theorie besagt, dass es – was für eine Überraschung – drei Kategorien gibt, in die man Menschen einteilen kann, die das Tauchen mal ausprobiert haben. Diese sind:

  • Kategorie 1: „Nein, danke“-Taucher

Die Kategorie 1 sind Menschen, die das Tauchen ausprobiert haben, damit aber nichts anfangen können, sei es, dass sie es uninteressant finden oder weil sie an irgendwelche Grenzen stoßen, die sie nicht überwinden können. Hierbei sind die Taucher der Kategorie 1a noch hervorzuheben, die nur vorläufig der Kategorie 1 angehören, dann aber wechseln. Es sind Menschen, die bei den ersten Tauchversuchen unangenehme Erfahrungen gemacht haben, es aber wieder versuchen und dann gefallen daran finden.

  • Kategorie 2: Urlaubs-Taucher

Die Kategorie 2 sind Menschen, die sich nach dem Ausprobieren fürs Tauchen begeistern, allerdings nur im Urlaub. Die meisten Kategorie-2-Taucher haben kaum oder keine eigene Ausrüstung, sondern leihen sie sich immer vor Ort. Und Tauchen ist nicht der Hauptzweck, warum sie in ein bestimmtes Urlaubsgebiet fahren, sondern nur eine unter vielen Urlaubsaktivitäten. Allerdings gibt es auch hier eine Kategorie 2a, das sind eigentlich Urlaubstaucher, die aber trotzdem eine große Begeisterung an den Tag legen und sich eine eigene Ausrüstung anschaffen. Und dann gibt es noch die Kategorie 2b, diese sind im Grunde wie 2a, nur dass sie durch ein gerüttelt Maß an Selbstüberschätzung zur Gefahr für sich und andere werden, da sie nicht einsehen, dass man vielleicht langsam anfangen sollte, wenn man ein Jahr lang nicht mehr getaucht ist.

  • Kategorie 3: Taucher

In die Kategorie 3 gehören Menschen, die das Tauchen so sehr fasziniert, dass sie es weitermachen wollen, weitere Scheine, weitere Erfahrungen, neue Tauchplätze erkunden…

[singlepic id=90 w=320 h=240 mode=watermark float=left]Es war ab irgendeinem Zeitpunkt klar, dass wir der Kategorie 3 zugehörig waren. Wir begannen, uns über das Lehrbuch hinaus mit der Materie zu befassen. Wir wollten die nächste Stufe, den „Open Water Diver“, machen, um nicht mehr auf den Aufpasser angewiesen zu sein. Allerdings war uns auch klar, dass wir uns da entsprechend vorbereiten müssen. Wenn wir den Schein machen, dann wollten wir auch bereit dafür sein, die Verantwortung für uns selbst und den anderen übernehmen zu können. Bei unseren Recherchen im Internet stießen wir dabei immer wieder auf kritische Stimmen, dass es oftmals gerade den Tauchern der Kategorie 2b zu leicht gemacht wird, irgendeinen Schein – auch „Brevet“ genannt – zu erlangen. Unsere persönliche Erfahrung ist, dass genau das von jedem selbst abhängt. Auf der Suche nach Möglichkeiten, bis zum nächsten Kurs gewisse Fertigkeiten zu verfeinern, bin ich mehrmals gefragt worden, ob wir denn „nicht gleich den Open Water Diver“ machen wollen, anstatt uns mit sowas aufzuhalten. Nun, das Ganze ist wie beim Führerschein – eigentlich sind nämlich zur Prüfungszulassung nur die Sonderstunden (Nacht, Autobahn, Überland) vorgeschrieben, danach könnte man theoretisch die Prüfung machen. Aber wer macht das schon, ohne sein Können im „normalen“ Straßenverkehr mal ausprobiert zu haben? Genauso wollten wir es auch halten, wir wollten uns fähig fühlen, den Ansprüchen des „Open Water Diver“ zu genügen. Noch dazu, da der Vergleich mit dem Führerschein fürs Auto durchaus richtig ist: Der Kurs ist wichtig, um die Regeln und den Umgang mit dem Auto zu lernen. Aber die wirkliche Erfahrung fängt man dann erst an zu erwerben, wenn der Fahrlehrer nicht mehr neben einem sitzt. Daher ist es wichtig, gutes Handwerkszeug mit auf den Weg zu nehmen.

Die Geschichte geht also weiter.
Divestore.de - das Tauchsport-Versandhaus

Tauchen – in der Praxis

[singlepic id=87 w=320 h=240 float=right]Als wir unsere Helden das letzte Mal sahen, hatten Sie gerade Theorie und praktische Übungen eines Tauchkurses hinter sich gebracht und warteten mehr als nervös auf den nächsten Tag – der Praxis…

Für den Tag der Meerwassertauchgänge hatte man uns verschiedene Tipps gegeben. Man sollte zum Beispiel am Morgen nicht zu schwer frühstücken. Aber das war, was mich betrifft, sowieso umöglich. Ich war viel zu nervös, um mir den Bauch vollzuschlagen. Immer noch spukte diese Zahl in meinem Kopf, 10 Meter. Der einzige, der Zuversicht ausstrahlte, war unser Tauchlehrer. Nicht mal ein anderer Mensch, der an unseren Übungen teilgenommen hatte, war weniger nervös als wir. Und der hatte nur das „Einsteigerpaket“ gebucht, bei dem man nur einen Tauchgang im Meer macht und nur bis 5 Meter Tiefe geht, also sich das Ganze quasi einfach mal so anschaut. Diesen „Discover Scuba-Diving“ genannten Kurs kann man innerhalb einer gewissen Frist fortsetzen, um „Scuba Diver“ oder „Open Water Diver“ zu werden.

Nach einer Fahrt von etwa zwei Stunden erreichten wir den ersten Tauchplatz. Der erste Tauchgang sollte keine Übungen beinhalten. Das haben diejenigen, die den Kurs entworfen haben, schon recht gut erkannt: Als Anfänger ist man beim ersten Freiwassertauchgang überhaupt mit vielen, vielen anderen Dingen beschäftigt, als sich unbedingt noch um irgendwelche Übungen zu kümmern. Der Tauchgang dient dazu, sich selbst zu orientieren, sich an das Gefühl zu gewöhnen. Schließlich war es soweit: Der Moment, ins Wasser zu springen, zu wissen, dass man hier – anders als beim Pooltraining – nicht eben mal schnell einfach so an die Oberfläche konnte. Nervosität.

Dann Regulator und Maske festhalten… reinspringen. Zum ersten Mal von der eigenen Tarierweste an der Oberfläche gehalten und zu wissen, dass es unter einem etwa 20 Meter in die Tiefe geht. Und letztlich: das Abtauchen. Hier macht man die Erfahrungen, von denen die Lehrbücher schon erzählt haben. Auch wenn es sich teilweise anders anfühlt, als man es sich vorgestellt hat. Der Druckausgleich war auf den ersten fünf Meter schwieriger, später wurde er leichter und lief fast „so nebenher“. Allein, wir konnten es gar nicht fassen, bis auf fünf Meter Tiefe gegangen zu sein. Was Entfernungen betrifft, unterschätzt man sich unter Wasser gewaltig, vor allem als Anfänger. Das einzige, das einem sicher bestätigt, wie tief man ist, ist der eigene Tauchcomputer.

Die ersten fünf Meter waren wir senkrecht unter unseren Tauchboot nach unten getaucht, entlang einer Leine. Nun ging es von der Leine weg auf ein Riff zu, in dessen Nähe das Boot lag. Und unter uns breitete sich ein Schiffswrack aus. Wir tauchten tiefer, je näher wir dem Riff kamen, das merkte man an der Notwendigkeit, immer wieder einen Druckausgleich zu machen. Aber wie schon erwähnt, es war leichter als zuvor. Außerdem gab es so viel zu sehen, die Korallen, das Riff, das Wrack, Fische…

[singlepic id=88 w=320 h=240 float=right]Während wir kontinuierlich tiefer gingen, schwammen wir an der Steuerbordseite des Wracks in Richtung Bug. Als wir auf desssen Höhe waren, waren wir auch in der Tiefe, in der dieser Lag, unmittelbar am Riff. Von hier aus konnte man zurückblicken auf das Schiff, das seit über 20 Jahren an der Stelle lag. Und der Anblick war beeindruckend, das kann man wohl sagen. Die gute Sichtweite im Roten Meer tat ihr übriges dazu, man konnte nicht nur bis zur Oberfläche sehen, sondern weit bis zu den Aufbauten des Schiffes. Doch genau in dem Moment, da wir beide vor dem Bug schwebten, fiel mir etwas ein. Vor dem Tauchgang wurde – wie es so üblich ist – ein so genanntes „Briefing“ gemacht. Der Tauchplatz wurde besprochen, was man dort so findet, wo man vorsichtig sein muss, und es wurde eine „Route“ ausgemacht. Hatte es da nicht geheißen, der Bug des Wracks läge auf 10 Metern Tiefe? Ich blickte auf die Anzeige meines Tauchcomputers.

10,2 Meter.

Es sind solche Momente, die sich einprägen. Einerseits, weil die Tatsache, in 10 Metern Tiefe zu sein sich als nicht so drastisch herausstellte, wie man sich das anhand der Schilderungen aus dem Lehrbuch vorgestellt hatte. Andererseits, weil es einem klarmachte, dass man sich nicht auf das verlassen konnte, was man sah oder abzuschätzen glaubte. Hätte man mich gefragt, ich hätte die Entfernung zur Wasseroberfläche in dem Moment auf etwa fünf oder sechs Meter geschätzt. Der Tauchcomputer bestätigte, dass wir doppelt so tief waren.

Unser Weg führte uns an der Backbordseite des Schiffes entlang zur Brücke. Da das Riff an der Stelle abfiel und damit das Wasser tiefer wurde, mussten wir immer mehr über dem Boden schweben, um die Tiefe von 12 Metern nicht zu überschreiten, die für den „Scuba Diver“ die festgelegte Grenze war. Es war trotzdem ein faszinierender Anblick und unzählige Eindrücke, die auf einen einströmten. Nicht dass man das nicht schon aus irgendwelchen Dokumentarfilmen kannte, aber es tatsächlich selbst zu sehen und zu erleben, das war etwas völlig anderes. Die 45 Minuten, die der Tauchgang letztlich dauerte, vergingen dann auch wie im Flug. Schneller als gedacht war der Inhalt meiner Flasche in der Nähe der Reserve angekommen und wir wieder an der Oberfläche.

Die Pause zwischen den zwei Tauchgängen, die dadurch kam, dass das Boot den zweiten Tauchplatz anfahren musste, brauchten Annette und ich, um ansatzweise verarbeiten zu können, was wir da gerade erlebt hatten. Ich will nicht sagen, dass sich unsere Nervosität, die wir am Morgen noch hatten, komplett in Luft aufgelöst hatte, aber sie war auf ein erträgliches Maß zurückgegangen, so dass wir nun sehr gespannt waren auf den nächsten Tauchgang und was es da so zu sehen geben würde. Der Hauptteil der noch vorhandenen Nervosität kam durch die Übungen, die bei diesem Tauchgang absolviert werden müssten.

[singlepic id=91 w=320 h=240 mode=watermark float=right]Der zweite Tauchgang führte uns zu einem Riff in einer Gegend, die auch als „Dolphin House“ bezeichnet wurde. Warum, das merkten wir schon bei der Ankunft, als in der Ferne die ersten Delphine (nach neuer Rechtschreibung: „Delfine“) auftauchten. Dann ging es herunter an das Riff, wo unser Tauchlehrer sich offenbar genötigt sah, das Versprechen einzuhalten, das einem die Tauchschulen so leichtfertig geben: „You will see Nemo!“ Ja, so schreitet die Disneyfizierung der Ozeane fort, das arme Tier heißt nicht mehr „Clownfisch“, sondern „Nemo“. Jedenfalls durften wir das Tier, das bei Disney „Nemo“, bei einigen „Clownfisch“, bei anderen „Harlekinfisch“ und wissenschaftlich „Amphiprion ocellaris“ heißt, aus der Nähe betrachten, wie er aus einer Anemone hervorlugte. Und ach ja, daher nennt man ihn auch „Orangeringel-Anemonenfisch“. Dieses Erlebnis wurde jedoch bald darauf übertroffen, als zwei Delphine auf der Bildfläche erschienen, die in unserer Nähe blieben, während wir die Übungen durchführten. Offenbar fanden sie interessant, was wir machten. Oder vielleicht wollten sie nur sagen „Macht’s gut und danke für den Fisch!

Beide Tauchgänge hatten bei uns einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Offenbar so nachhaltig, dass das auch unserem Tauchlehrer auffiel, der uns folgende mahnenden Worte mit auf den Weg gab: „Ihr werdet schon bald anfangen, Eure eigene Ausrüstung anzuschaffen.“ (aber bitte, wieso denn gleich eine eigene Ausrüstung??) und „Als ‚Scuba Diver‘ dürft Ihr nur tauchen, wenn ein Aufpasser mit dabei ist, und das wird Euch bald nerven.“ (ach was, 12 Meter ist doch tief genug und so’n Aufpasser sorgt doch auch für zusätzliche Sicherheit). Wir hingegen waren uns zu dem Zeitpunkt nur sicher, dass wir irgendwie weitermachen wollten. Urlaubstaucher… ja… ist doch ganz nett… so ab und zu mal…

Oder?

Fortsetzung folgt!

Tauchen – in der Theorie

[singlepic id=39 w=320 h=240 float=right]Als wir unsere Helden das letzte Mal sahen, hatten sie gerade den Entschluss gefasst, sich an der Tauchbasis ihres Hotels zu einem Tauchkurs anzumelden. Hier nun die Fortsetzung…

Als wir einen Tag später zur Tauchbasis unseres Hotels kamen, ging alles sehr viel schneller, als wir gedacht hatten. Wir erklärten dem Leiter, dass wir den „Scuba Diver“-Kurs machen wollten und dass wir nach Möglichkeit einen deutschen Instructor bräuchten. Dann kamen als erstes die Formulare, Anmeldung zum Kurs und eine medizinische Selbstauskunft. Tauchen ist eine Sportart, die voraussetzt, dass man körperlich dafür geeignet ist. Gewisse Krankheiten, wie etwa Asthma, sollten vor einem Tauchversuch mit Hilfe eines Arztes abgeklärt werden, manche sprechen sogar gegen das Tauch an sich. Außerdem sollte man – was wunder – schwimmen können. Und wenn man die Nerven vom Tauchlehrer schonen möchte, sollte man schon zuvor schon mal mit dem Kopf unter Wasser gewesen sein. Tatsächlich, so erklärte es uns unser Instructor später, gäbe es wohl Leute, die eigentlich Angst vor dem Untertauchen haben, aber dann einen Tauchkurs belegen. Nein, so waren wir nicht, im Gegenteil. Aus heutiger Sicht erscheint es sogar merkwürdig, dass wir das nicht früher angefangen haben, aber es ist wie es ist. Und es ist eigentlich auch gut so. Aber eines nach dem anderen.

Wenn man den Entschluss fast, sich ernsthaft mit dem Tauchen zu beschäftigen, kommt meistens eine Frage auf, die wir uns gar nicht zu stellen hatten: Bei welchem Tauchverband macht man die Ausbildung? CMAS oder PADI? CMAS ist die Abkürzung für „Confédération Mondiale des Activités Subaquatique“ und ist einer der ältesten Tauchverbände überhaupt. Er bildet eine Dachorganisation verschiedener nationaler Tauchverbände wie dem VDST („Verband deutscher Sporttaucher“) oder der IDA („International Diving Association“). PADI bedeutet „Professional Association of Diving Instructors“. Beide Organisationen sind – bis auf ein paar Ausnahmen – weltweit bekannt und anerkannt und achten darauf, dass beim Erlernen des Tauchsports bestimmte Standards eingehalten werden. Gab es früher noch große Unterschiede zwischen den Standards beider Organisationen, so sind diese heute weitestgehend gleich. Die Ausbildungen, die man absolvieren kann, haben unterschiedliche Bezeichnungen, aber das Ziel ist das Gleiche. Oft – so wie bei uns – ist es einfach keine Frage persönlicher Präferenz, sondern der Verfügbarkeit. Unsere Tauchbasis bildete nach PADI aus, also begannen wir eben diesen Kurs.

Nachdem wir uns durch die Formulare gekämpft hatten, kam die Ansage, dass wir sofort mit der Theorie beginnen würden. Am Nachmittag würde es in den Pool gehen – und am nächsten Tag ins Meer. Äh, wie bitte? Ja, in der Tat, von der so viel beschriebenen ägyptischen „Gemütlichkeit“ war da nicht viel zu merken. Ob das daran lag, dass der Tauchbasenleiter Bedenken hatte, wir könnten es uns nochmal anders überlegen, wenn noch ein Tag dazwischen wäre, konnten wir nicht herausfinden. Jedenfalls bekamen wir sofort die Theorie erklärt, zusammen mit einem Lehrbuch zum Selbststudium. Mit dem sollten wir uns bis zum Nachmittag beschäftigen.

Die Theorie… da war doch noch was. Ich kann nicht sagen, dass ich völlig „unbedarft“ war, was das Tauchen betrifft. Über die Notwendigkeit des Druckausgleichs etwa hatte ich schon etwas gelernt, als ich als Teenager das Schnorcheln angefangen habe. Und über Tauchnotfälle hatte ich im Rahmen meiner Ausbildung zum Rettungsassistent einiges gehört. Gezwungenermaßen hatte ich da sogar schon praktische Erfahrung, als ich im Rettungswagen einen Taucher mit Zustand nach Tauchunfall reanimierte (der es leider nicht geschafft hat). Alles das kehrte nun zurück, denn natürlich muss man auch über die Extremsituationen Bescheid wissen, Dinge, die einem passieren können – und was man tun kann, um sie zu verhindern (bzw. wenn man sie nicht verhindern kann, wie man richtig reagiert). Bei Annette und mir jedoch sprang unser Gefahrensinn an. Vielleicht etwas mehr als er sollte, denn wir wurden auf einmal richtig nervös. Aber jetzt hatten wir’s schon angefangen. Mit dazu kamen ganz neue Begriffe, die man natürlich auch lernen musste. Was bei mir im Kopf bisher unter „Atemgerät“ abgespeichert war, wurde auseinander genommen in seine Bestandteile wie „erste Stufe“ (was für mich bisher der Anfang einer Treppe war), „Regulator“, „Finimeter“, „Inflator“ und noch einiges mehr.

[singlepic id=86 w=320 h=240 float=right]Nun standen also zwei Einheiten Poolunterricht vor uns. Die Tatsache, dass ich wieder diesen Moment erleben würde, in dem man zum ersten Mal unter Wasser Luft holen würde und feststellt, dass es ganz einfach geht, dämpfte meine Nervosität ein wenig und wandelte sie in Vorfreude. Am Pool wurde die Ausrüstung erklärt, im Pool wurden verschiedene Übungen und Manöver durchgegangen; man muss mit der Ausrüstung klarkommen, sie genauer kennenlernen und wissen, wie man sich hilft, wenn man zum Beispiel den Regulator verliert, oder die Taucherbrille. Es war in der Tat ungewohnt und der Instructor, den man uns zugeteilt hatte, brachte die notwendige Entspannung mit. Nicht dass es groß etwas genützt hätte, die Nervosität blieb, aber es war doch sehr positiv. Da ich mittlerweile auch Erfahrung mit anderen Tauchlehrern machen durfte, weiß ich, dass mir die beruhigende Art sehr viel mehr liegt. Ich brauche niemanden, der mir erzählt, dass ich ein blöder Anfänger bin – das weiß ich selbst!

Aber a propros „Anfänger“, was paradoxerweise auch nicht zu meiner Beruhigung beitrug, war die Tatsache, dass die ganzen Übungen gut funktionierten. Für unser beider Geschmack etwas zu gut. Konnte das sein? Waren wir Naturtalente? Nein, irgendwas konnte da nicht stimmen. Ein Loch im Raum-Zeit-Gefüge? Oder war das Privatfernsehen schuld? Einfach nur Glück?

Zu dieser Nervosität kam dann auch noch die Beschreibung aus dem Lehrbuch dazu, dass wir am Abend natürlich nochmals durchgingen. Man möchte ja vorbereitet sein, immerhin sollte es am nächsten Tag bis auf 10 oder gar 12 Meter Tiefe gehen. Ganz spezifisch wurde im Lehrbuch darüber berichtet, dass mit dem steigenden Druck in der Tiefe (pro 10 Meter Wassertiefe nimmt der Druck um 1 Bar zu) auch das Atmen schwerer sei. Und mit einem Mal wurde uns bewusst, wie viel Wasser da über einem ist. Eine Säule von 10 Metern. Hätte man mich aufgeforderte, diese 10 Meter von einem Sprungturm zu springen, ich hätte es nicht gemacht. Zu hoch. Und jetzt sollten wir also da runter gehen.

Aha.

Wir einigten uns darauf, dass wir das jetzt durchziehen und dann erstmal weitersehen. Die Nacht wurde entsprechend unruhig. Es schläft sich nicht gut, wenn man sich so viele Gedanken macht. Und umso schneller kam der nächste Morgen…

Fortsetzung folgt…

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Tauchen – und so beginnt es…

[singlepic id=92 w=320 h=240 float=right]Wenn man die Lehrbücher über das Tauchen liest, so fangen diese zumeinst mit einer kleinen Einführung an, die den Schüler auf das vorbereiten, was er so erleben und erfahren wird, wenn er das erste Mal die Ausrüstung anlegt und ins Wasser geht. Dass die Ausrüstung sich schwer anfühlt, ungewohnt. Dass man, wenn man den Kopf zum ersten Mal mit einem Regulator im Mund unter Wasser nimmt, sich daran erinnern muss, weiterzuatmen. Nicht die Luft anhalten. Und dann ist da die Rede von einer neuen Welt, die man betritt. Und in der Tat, das ist es…

Ein Urlaub ist auch die Gelegenheit, mal etwas auszuprobieren. Meine Mutter hat sich beispielsweise vor Jahren im Urlaub das Rauchen abgewöhnt. Ihre Überlegung war dabei ganz logisch: Niemand von den Kollegen würde es mitbekommen, sollte ihr Versuch scheitern. Und wenn sie es schaffen sollte, wäre sie nach dem Urlaub so gefestigt, dass ein Rückfall nicht mehr so wahrscheinlich wäre. Ihr Plan ging auf. Und ganz so ähnlich verhält es sich mit anderen Dingen, wie zum Beispiel sportlichen Aktivitäten. Wenn man schon immer mal das Windsurfen ausprobieren und sich nicht am heimischen Baggersee vor allen Freunden blamieren wollte, ist der Urlaub ideal. Keiner da, der einen kennt, und Lehrer, die durch den Umgang mit der besonderen Sorte Anfänger schon einiges gewohnt sind.


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Mit dem Tauchen ist es da ganz ähnlich. Was mich persönlich betrifft, es steckte irgendwie schon immer in mir drin. Fasziniert sah ich als Kind Fernsehsendungen über das Tauchen (nur die Dokumentation über Tauchunfälle fand ich gruselig). Aber irgendwie fehlte immer etwas, das den letzten Ausschlag gab. Etwas, das mich dazu bewegen würde, zu mir selbst zu sagen: „Jetzt machst Du’s!“ In meinem Bekanntenkreis war niemand, der tauchte und mich hätte „anstecken“ können. Und dadurch, dass ich am Bodensee wohnte, bekam ich immer aus erster Hand mit, wenn es mal wieder einen Tauchunfall gegeben hatte. Im Zuge meiner rettungsdienstlichen Ausbildung lernte ich noch mehr über diese Art Unfälle und was alles so passieren konnte. Diese ganzen Dinge führten dazu, dass es einfach bleiben ließ. Zwar nahm ich im ersten Ausbildungsjahr an einem Schnuppertauchen teil, das beim Jubiläum eines Hallenbades veranstaltet wurde, aber trotz dass ich das faszinierend fand, wurde die Leidenschaft in mir doch nicht geweckt. Mal ganz davon abgesehen, dass ich in meiner Ausbildung andere sorgen hatte, als auch noch Tauchen zu lernen.

[singlepic id=85 w=320 h=240 float=left]Viele Jahre später dann kam ein Urlaub am Roten Meer. Und es geschah genau das, was ich oben beschrieb – fern der Heimat und unbeobachtet von Menschen, die ein eigenes Scheitern vielleicht hämisch betrachten würden, kam es dazu, dass meine charmante Reisebegleiterin Annette und ich den Entschluss fassten, das Tauchen mal zu probieren. Das Hotel, in dem wir wohnten, hatte – wie die meisten Strandhotels am Roten Meer – eine eigene Tauchbasis, deren Leute immer nach neuen Tauchschülern Ausschau hielten. Diese Schüler übten am Hotelpool. Immer, wenn ich sie sah, musste ich an mein eigenes Schnuppertauchen denken, und dass es doch recht faszinierend war. Schnuppertauchen wäre auch dort möglich gewesen, doch ich wollte mich selbst nicht quälen. Nur mal ausprobieren und dann nicht anfangen, was sollte das denn sein? Vielleicht weiterzumachen, das kam mir nicht in den Sinn.

Eines Abends nun saßen Annette und ich in der Hotellobby und warteten eigentlich auf unsere Reiseleiterin, um einen Tagesausflug zu buchen. Und auf einmal fing sie an, ob ich nicht schon immer mal das Tauchen lernen wollte. Verblüfft stellte ich fest, dass sie sich offenbar ähnliche Gedanken gemacht hatte wie ich. Und zum ersten Mal entstand auch bei mir so ein Impuls, so dass wir hin und her überlegten. Hm. Was wollen wir überhaupt damit anfangen? Urlaubstauchen vielleicht. Würde doch reichen. Die erste Ausbildungsstufe, die die da anbieten, heißt „Scuba Diver“. Hm. Soso. Und was darf man dann? Ja, bis 12 Meter Tiefe tauchen und nur unter Aufsicht von einem „Instructor“. Wäre doch nett. Dann ist immer einer dabei, der aufpasst. Und 12 Meter, das ist ja nicht so tief. Na ja, man muss es ja nicht gleich richtig anfangen. Ausrüstung kann man sich leihen und immer schön dort ins Wasser gehen, wo es warm ist. Ja. Der Kurs kostet Geld. Aber Du wolltest es auch immer mal ausprobieren, oder?

So kam es zu dem Entschluss – wir belegen diesen „Scuba Diver“-Kurs. Schon am nächsten Tag wollten wir uns anmelden. Dass es am nächsten Tag schon losgehen sollte, ahnten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Wird fortgesetzt…

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