Das als Hotel entlehnte französisch hôtel stammt im 17. Jahrhundert für „Beherbergungsstätte“ von frankoprovenzalisch ho(s)tel und lateinisch hospitale (vergleiche das Wort Hospital). Diese Worte stehen wiederum in Verbindung mit französisch hôte, deutsch‚Gastgeber, Wirt‘. Der Wortstamm bezieht sich auf lateinisch hospes, deutsch ‚Gast‘. Mit französisch Hôtel für das Hôtel particulier bezeichneten sich im Frankreich des 17. Jahrhunderts die Stadthäuser des Adels. In der vorrevolutionären Zeit war das Stadtpalais des Grundherren das Verwaltungsgebäude seiner Besitzungen. Der Name geht im französischen auf öffentliche Gebäude als Hôtel de ville (das „Rathaus“ im Deutschen) über. Die herrschaftlich-repräsentative Ausstattung der Stadtpalais entspricht der späteren Umwidmung auf Gästehäuser mit gehobenem Anspruch. Das Wort Hotel fand von Frankreich aus seinen Gebrauch in vielen Sprachen.
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Arten von Hotels
In der Hotellerie können Privat- und Konzernhotellerie unterschieden werden. Privathotels sind rechtlich und wirtschaftlich selbständige Einzelhotels, in der Konzernhotellerie werden rechtlich unselbständige Hotels einer Kette von einem Konzern geführt. Privathotels ohne Kooperationen zählen zur Individualhotellerie. Gelegentlich schließen sich Privathotels Hotelkooperationen an, in der sämtliche beteiligten Hotels versuchen, den eigenen Nutzen zu steigern.
Darüber hinaus existieren Privathotels, die im Rahmen eines Franchisevertrages und des korrespondierenden einheitlichen Markenauftritts zu einer Hotelkette gehören. Sie bleiben dabei im Gegensatz zu Konzernbetrieben stets rechtlich und wirtschaftlich selbstständig. Sie müssen im Rahmen der vertikalen Integration den meist strengen Richtlinien des Franchisegebers Folge leisten. Markenhotellerie erscheint immer in Form von Hotelkonzernen oder -kooperationen.
Im deutschsprachigen Raum werden Privathotels größtenteils von den Eigentümern selbst geleitet. Daneben existieren managergeführte Häuser und Pachtbetriebe. Rechtsformen sind im Fall der Eigentümerführung die des Einzelunternehmens oder der GmbH.
Eine Abgrenzung innerhalb der Privathotellerie ist schwierig, da jedes Privathotel seine eigenen Besonderheiten hat. Sie unterscheiden sich Betriebsgröße, Standard, Angebotsalternativen, Ausstattung und Betriebsführung. Im Hinblick auf den Standort bestehen Unterschiede zwischen der privaten Stadt- und der privaten Land- oder Ferienhotellerie. Stadthotels sind meist managergeführt und werden in erster Linie als Übernachtungs- oder Tagungsmöglichkeit genutzt, typisch ist die kurze Aufenthaltsdauer. Private Land- oder Ferienhotels sind meist inhabergeführt und unterscheiden sich untereinander durch themenbezogene Serviceangebote. Zielgruppen sind dabei erholungs-, ruhe- oder sportinteressierte Gäste, die Buchungszahlen schwanken je nach Standort in der Jahreszeit.
In Europa ist im Hinblick auf die Anzahl an Betrieben vor allem die Privathotellerie charakteristisch, wohingegen der nordamerikanische Markt fast ausschließlich von der Kettenhotellerie geprägt ist.
Ausstattung eines Hotels
Die weitaus verbreitetste Hotelklassifikation ist der Hotelstern. Dieser wird national unterschiedlich gehandhabt, in Europa sind ein bis fünf Sterne üblich. Bewirbt sich ein deutsches Hotel bei der Dehoga um einen Hotelstern, so wird zwischen den fünf verschiedenen Klassifizierungsstufen unterschieden, der Zusatz „Superior“ ist jeweils möglich. Diese Stufen werden durch Zimmerausstattung und Service sowie zusätzlichen Angeboten des Hotels unterschieden. Ein Hotel verfügt mindestens über einen Empfang (Rezeption) und Zimmer zur Beherbergung mit Bett, Schrank, Tisch und Waschgelegenheit sowie einer Gastronomie, die mindestens ein Frühstück anbietet.
Größere Hotels haben einen Empfangs- und Aufenthaltsbereich (Lobby), mindestens ein Restaurant, eine Bar und, je nach Kategorie, Fitnessbereich mit oder ohne Schwimmbad, Garage und andere Einrichtungen. Auch die Ausstattung der Zimmer variiert. Oft sind Duschen, gelegentlich Badewannen anzutreffen. Weitere Ausstattungsmerkmale können ein Fernseher, Internetanschluss und Minibar sein.
Das an der Bettenzahl gemessene größte Hotel in Deutschland ist das Estrel in Berlin mit 1125 Zimmern, das größte weltweit ist das First World Hotel in Malaysia mit 7351 Zimmern. Das kleinste Hotel Deutschlands mit nur drei Zimmern ist das Hotel einschlaf in Wolfsburg. Die als luxuriösesten Hotels der Welt genannten Hotels mit sieben Sternen sind das Burj al Arab in Dubai und das Emirates Palace Hotel in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate.
Das älteste Hotel Deutschlands ist das Pilgrimhaus in Soest, gegründet 1304. Das älteste Japans ist das Ryokan Nishiyama Onsen Keiunkan, gegründet 705, und das zweitälteste das Hōshi, gegründet 718.
Kategorien nach Hotelsternen
In den meisten Ländern Europas werden Hotels durch eine Behörde oder einen Fachverband klassifiziert. Vom Gesetzgeber vorgeschrieben wird es in Belgien, Dänemark, Griechenland, Italien, auf Malta, in den Niederlanden, in Portugal, Spanien und Ungarn. In allen anderen europäischen Ländern ist es freigestellt. Schweden leitete erst im Jahr 2003 eine Klassifizierung ein, in Finnland und Norwegen gibt es keine offiziellen genormten Kategorisierungssysteme.
Die Geschichte der Sterne zur Klassifikation greift die Entwicklung in anderen Bereichen auf, so hat der Guide Michelin schon seit 1900 Restaurants und Hotels bewertet und seit 1926 durch die Vergabe von Sternen differenziert, die von den Betreibern gern beworben wurden. Mit dem Aufkommen des Massentourismus haben Tourismusvereine und -behörden die Hotels klassifiziert und in Listen veröffentlicht. Das erste nach formalen Kriterien ausdefinierte System, das von den Hoteliers selbst getragen wurde, ist 1979 in der Schweiz entstanden. Dieses beeinflusste die Entstehung der Hotelklassifikationen in anderen Ländern, insbesondere in Österreich und Deutschland. Das Sternesystem der DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) wurde am 1. August 1996 eingeführt und erwies sich als sehr erfolgreich (80 % der Hotelgäste geben an, dass die Sterne das Hauptkriterium bei der Hotelwahl sind). Dies beeinflusste die Ausgestaltung eines länderübergreifenden Sternesystems in Europa durch die Hotelstars Union.
Hotelstars Union
Die nationalen Klassifizierungssysteme zur Hotelbewertung zeigen teilweise gravierende Unterschiede auf. So ist eine Klassifizierung in einigen Ländern Pflicht, in anderen freiwillig, manche Staaten kennen lediglich regionale Standards und andere verzichten wiederum ganz darauf. In Spanien werden die Hotels dezentral nach 17 verschiedenen regionalen Klassifizierungsgesetzen bewertet. In Finnland und Norwegen gibt es bis zum heutigen Tag kein offizielles System. Eine wirkliche Vergleichbarkeit der Angebotsbewertung ist auf dieser Grundlage für den Gast also nur eingeschränkt möglich (gewesen).
Ein Grund dafür sind auch die unterschiedlichen Wünsche und Erwartungen der Gäste. So legen Südeuropäer meist weniger Wert auf die Länge und Breite der Betten als Nordeuropäer. Im dichtbesiedelten Tokio können die Zimmer, aber auch die Badezimmer eines Fünf-Sterne-Hotels kleiner sein als bei einem US-amerikanischen Überland-Motel der unteren Kategorie. Franzosen erwarten ein Restaurant im Hotel, nicht aber eine Eismaschine auf der Etage, was wiederum in den USA zur gehobenen Hotelkultur gehört. Weder die Größe und Beschaffenheit eines Bettes, geschweige denn die Größe der Zimmer, noch die Ausstattung des Badezimmers und dergleichen sind über die Kulturräume hinweg einheitlich definiert.
Auch wenn noch bis vor kurzem einheitliche Hotelsterne am europäischen Firmament eine ferne Vision waren, begann doch ihre Umsetzung am 14. Dezember 2009. Auf dem Weg zu einheitlichen Hotelsternen in Europa wurde an diesem Tag in Prag ein wichtiger Grundstein gelegt: Die Hotelverbände aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Schweden, der Schweiz, Tschechien und Ungarn gründeten die „Hotelstars Union“. Unter der Schirmherrschaft von HOTREC – dem europäischen Dachverband für Hotels, Restaurants & Cafés – haben die Mitglieder ab Januar 2010 ein gemeinsames Klassifikationssystem in ihren Ländern eingeführt.
Ein Jahr nach der Gründung der Hotelstars Union kamen vier neue Mitglieder dazu: Ab dem 1. Januar 2011 sind die Hotelverbände der drei baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen ordentliche Mitglieder der Hotelstars Union geworden; Luxemburg folgte noch im selben Jahr. 2012 trat Malta bei, 2013 Griechenland, Belgien und Dänemark sowie 2015 Liechtenstein und 2017 Slowenien. Damit hat die Union 17 Mitgliedsstaaten.
Das Fundament der Einigung bilden die 21 Prinzipien von HOTREC zur Weiterentwicklung von Hotelklassifizierungssystemen, die alle Mitglieder der „Hotelstars Union“ für bindend erklärten. Mit den 21 Prinzipien einigten sich die Länder auf grundlegende Standards für die Hotelklassifizierung: fünf Kategorien, Vergabe der Sterne nur nach Kontrolle des Betriebes, Einhaltung der rechtlichen Bestimmungen, Sauberkeit und ein guter Allgemeinzustand, regelmäßige Überprüfung der Kriterien, Anpassung an die Marktbedürfnisse, einfach zugängliche Informationen usw.
Sternkategorien nach Hotelstars Union
Die Hotelkategorien erfüllen folgende grundlegende Profile:
Sterneklasse | Beurteilungskriterien | ||
---|---|---|---|
* | Einstern | Tourist | Einfache Ausstattung, d. h., die Einrichtungen, die für die übliche Aufenthaltsdauer im Betrieb notwendig sind, werden insbesondere sauber und in tadellosem Erhaltungszustand angeboten. Sehr preisbewusste Gästeschicht, die vor allem die Nächtigungsleistung sucht. |
*S | Einstern-Superior | Ein Mehr an Hardware und/oder Dienstleistung bei Nichterfüllung der Mindestkriterien für die nächsthöhere Kategorie. Kein Inkognito-Test (Mystery-Guesting) erforderlich. | |
** | Zweistern | Standard | Zweckmäßige Ausstattung mit Komfort, preisbewusste Gästeschicht, die neben der reinen Nächtigung auch ein eingeschränktes Angebot (TV, Getränke etc.) sucht.
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**S | Zweistern-Superior | Ein Mehr an Hardware und/oder Dienstleistung bei Nichterfüllung der Mindestkriterien für die nächsthöhere Kategorie. | |
*** | Dreistern | Komfort | Gehobene und einheitliche Ausstattung mit wohnlichem Charakter. Gästeschicht mit Ansprüchen über die reine Nächtigungsleistung und bescheidenen Komfort hinaus (Bad/Dusche, Speisen, Getränke etc.), gehobenes Dienstleistungsangebot (Empfang/Rezeption, Getränke, Imbiss etc.).
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***S | Dreistern-Superior | Superior steht – auf Basis einer sehr guten, gehobenen und zeitgemäßen Hardware im gesamten Betriebsbereich – für ein deutliches Mehr an Serviceangebot und Dienstleistung, qualitätsgeprüft durch einen Inkognito-Test (Mystery-Guest-Check) im Rahmen der Klassifizierung. | |
**** | Vierstern | First class | Erstklassige Ausstattung, d. h. großzügige Raumflächen mit qualitativ hochwertiger, zeitgemäßer Ausstattung, guter Schallschutz. Vor allem in der Ferienhotellerie oft umfangreiches betriebliches Angebot (z. B.: Wellness, Sport, Gastronomie, Seminareinrichtungen), hohes Dienstleistungsniveau.
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****S | Vierstern-Superior | Superior steht – auf Basis einer erstklassigen, qualitativ hochwertigen, makellosen und zeitgemäßen einheitlichen 4*-Hardware im gesamten Hotelbereich – für ein deutliches Mehr an Serviceangebot und Dienstleistung, qualitätsgeprüft durch einen Inkognito-Test (Mystery-Guest-Check) im Rahmen der Klassifizierung. | |
***** | Fünfstern | De Luxe | Exklusive, luxuriöse Ausstattung, d. h. edle, hochwertige und elegante Materialien mit durchgängiger Gestaltung. Architektur, Ausstattung, Ambiente, Dienstleistungsangebot wie auch Gästeschicht der internationalen Luxushotellerie.
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*****S | Fünfstern-Superior | Superior steht hier – auf Basis einer luxuriösen, qualitativ hochwertigen, edlen, makellosen und zeitgemäßen durchgängigen Hardware – für ein deutliches Mehr an Serviceangebot und Dienstleistung, qualitätsgeprüft durch einen Inkognito-Test (Mystery-Guest-Check) im Rahmen der Klassifizierung. |
Deutschland
Der Artikel basiert auf den Beiträgen „Hotel“ (Autoren hier) und „Hotelstern“ (Autoren hier) der Wikipedia. Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zu den Urhebern und zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen.