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El Gouna, die umweltfreundliche Perle Ägyptens

Ägypten brachte eine der ersten Hochkulturen hervor, deren Bauwerke jedes Jahr noch immer viele Touristen anlocken. Doch das Land hat nicht nur für Kulturinteressierte etwas zu bieten. Am Roten Meer enstand aus einer Idee heraus eine Stadt, deren Entwicklung so sorgfältig geplant wurde, dass sie inzwischen als die umweltfreundlichste Stadt Ägyptens gilt: El Gouna.

El Gouna

El Gouna

Es begann mit dem Traum eines einzelnen Mannes! Der Ägypter, dessen Haus zu Beginn noch einsam an der Küste des Roten Meeres stand, liebte es, gemeinsam mit Freunden, die ihn gerne und zahlreich besuchten, die einzigartige Lage zu genießen. Auch seine Gäste waren von der traumhaften Landschaft, dem azurblauen Meer und dem majestätischen Bergmassiv im Hintergrund überwältigt. So baute Samih Sawiris das erste Hotel in El Gouna – vor allem für seine Freunde und wiederum deren Freunde. Mit der Siedlung wuchs schließlich auch die Vision des Ägypters, möglichst vielen Menschen auf der Welt ein Stück dieses Paradises zu Teil werden zu lassen. Es entstanden nach und nach sorgfältig aufeinander abgestimmte Hotels für jeden Geschmack und in jeder Kategorie. Durchzogen von türkisfarbenen Lagunen und romantischen Kanälen. Heute ist El Gouna eine vollkommen eigenständige Stadt für über 15.000 Menschen, in der es zum Beispiel einen Radiosender, einen Golfplatz, einen eigenen Hafen und sogar einen privaten Flughafen gibt. Ein Krankenhaus auf dem neuesten Stand der Technik gehört ebenso zum Ort wie eine internationale Schule. Trotz der perfekten Planung der Stadt wirkt El Gouna auf seine Besucher nicht künstlich. Die belebten Gassen haben eine quirlige, lebhafte Atmosphäre mit bunten Basaren, einer Vielzahl von Straßencafés und internationalen Restaurants. Die malerische Ferienoase erscheint wie ein verkleinertes Abbild der großen weiten Welt. Orientalisches Flair verbunden mit mediterranen Einflüssen. Modernes neben Traditionellem. So hat die Lagunenstadt trotz ihrer Größe auch heute nichts von ihrem einzigartigen Charakter und ihrer Schönheit verloren. Inzwischen haben sogar mehrere hundert Familien aus aller Welt, die wie Samih Sawiris davon träumten im Paradies zu leben, El Gouna zu ihrem festen Wohnsitz gemacht.

El Gouna - Übersicht

El Gouna - Übersicht

Lage

Nur etwa 22 Kilometer vom internationalen Flughafen Hurghada entfernt, liegt diese Urlaubsregion auf einem Landstreifen am Fuße schroffer Bergspitzen und begrenzt durch das Rote Meer. Die inzwischen über 9 Millionen Quadratmeter große Feriendestination erstreckt sich entlang eines zehn Kilometer langen Strandes, dem zahlreiche unbewohnte Inseln vorgelagert sind.
Zentrum der architektonisch vielfach ausgezeichneten Ferienanlage im modernen arabischen Stil ist Kafr Downtown El Gouna sowie der Yachthafen Abu Tig Marina. Hier befinden sich die meisten Hotels und Freizeiteinrichtungen wie Restaurants, Bars, Einkaufsmöglichkeiten, Spas und Serviceeinrichtungen. Zehn Kilometer von der Stadt El Gouna entfernt liegt die El Gouna Oase, die sich als Ausflugsziel anbietet.

Klima

El Gouna bietet 365 Tage im Jahr Sonnenschein. Am Roten Meer herrscht tropisches Klima, die Temperaturen an seinen Küsten variieren zwischen 35° und 41°C. Die Wassertemperatur beträgt im Winter zwischen 20° und 22°C, im Sommer zwischen 23° und 28,5°C.

Unterkünfte

Vierzehn Hotels, vom einfachen Gästehaus bis zum Fünf-Sterne-Luxusresort, wie zum Beispiel dem Sheraton Miramar Resort, El Gouna Mövenpick Resort, oder dem Steigenberger Golf, bieten vielfältige Unterkunftsmöglichkeiten. Alle Hotels zeichnen sich durch erstklassigen internationalen Standard und zum Teil preisgekrönte Architektur aus.
Architekten aus Ägypten, aus den USA und aus Italien haben jede Hotelanlage in ganz individuellem Stil erbaut – und damit neue Akzente gesetzt. Das Sheraton Miramar Resort und das Steigenberger Golf Resort sind in arabischem und mediterranem Stil erbaut, das El Gouna Mövenpick Resort in europäischem, während das Dawar El Omda, das El Khan Hotel und das Sultan Bay ägyptisches Flair verströmen. Das neue El Gouna’s Mer Rouge Village Club Med erstreckt sich über 14 Hektar entlang eines eigenen drei Kilometer langen Sandstrandes.

Restaurants

Von einheimischen Köstlichkeiten im ägyptischen Spezialitätenrestaurant El Zaiem oder El Tayabeen Café bis hin zu französischer Küche im Bistro Le Deauville bieten mehr als 60 Restaurants ein vielfältiges kulinarisches Angebot. Asiatische und arabische Spezialitäten bieten das China House und El Diwan. Pizza und Pasta gibt es in zahlreichen italienischen Restaurants wie beispielsweise Kiki’s Italian Cuisine, Bella Italia und dem Gourmetrestaurant La Scala. Wer ein traditionelles Beduinenessen miterleben möchte, kann dies in der nahe gelegenen El Gouna Oase tun.
Einzigartig ist das „Dine Around El Gouna“ Konzept, welches eine Vielfalt an Küchen und Restaurants zum Ausprobieren bietet. Egal welches Hotel die Gäste gebucht haben, sie können die Restaurants und Hotelanlagen der anderen Häuser nutzen. Möchte der Gast in einem Restaurant einer höheren Kategorie des von ihm gebuchten Hotels speisen, fällt ein geringer Zuschlag an. Wählt er eine niedrigere Kategorie, erhält er beispielsweise eine Flasche Wein.

Nightlife

Auch nach Sonnenuntergang geht das quirlige Leben in El Gouna weiter. Das Nachtleben gestaltet sich unter dem Motto „authentisch, vielfältig, anspruchsvoll und aufregend“. Internationale Gast-DJs, Konzerte, trendige Bars, gemütliche Pubs und orientalische Shows sorgen für allabendliche Unterhaltung.

Bars, Pubs und Diskos im Stadtzentrum Kafr El Gouna

Aladin Casino: Im Herzen von El Kafr liegt das Aladin Casino mit vielen Spielautomaten, Multi Jackpot Poker Maschinen, Black Jack, Punto Banco oder Roulette. Außerdem gibt es eine American Cocktail Bar sowie eine Italian Lounge.
Palladium: Die trendige Open-Air-Diskothek ist mit modernster Sound-, Licht- und Laser-Technik ausgestattet.

Bars, Pubs und Diskos in der Abu Tig Marina

Barten: Ägyptens kleinste Bar
Smugglers: Englisches Pub mit lebhafter Atmosphäre und exzellenter Musik
Studio 52: Der Platz für Live Musik in der Abu Tig Marina.
Peanuts Bar: Legere Open-Air Bar und Adresse für Musik aus den 70ern bis 90ern

Freizeitaktivitäten

Das Angebot an Sportmöglichkeiten ist erstaunlich vielfältig – Kite Surfing, Segeln, Windsurfen, Tauchen, Golf, Tennis, Parasailing, Radfahren, Tiefseefischen, Beach Volleyball, Spazierengehen, Wandern, Reiten, Aerobic, Pilates, Yoga am Strand, Gewichtstraining, Go-Kart-Fahren und Squash. Darüber hinaus gibt es Spas und Fitness-Center sowie weitere Gesundheitsdienstleitungen, zum Beispiel auch ein modernes Zentrum für Schönheitschirurgie. In El Gouna gibt es eine Vielzahl internationaler, regionaler und lokaler Sportevents, Konzerte, Tanzveranstaltungen und Festivals.

Wassersport

  • Kitesurfen: der Geheimtipp in Kitesurfkreisen Vom Anfänger bis zum Champion genießen alle die perfekten Wind- und Wasserbedingungen an den eigens dafür eingerichteten Stränden vor El Gouna.
  • Surfen: Durch die günstigen Winde am Roten Meer ist El Gouna für Surfer ein Paradies. Die Surfbasen stellen beste Ausrüstungen zur Verfügung.
  • Tauchen: Die Bedingungen am Roten Meer sind ideal für jeden Taucher – egal ob Fortgeschrittener oder Anfänger. In El Gouna gibt es neun Tauchcenter mit gut geschultem Personal und modernsten Ausrüstungen.
  • Boote: Einige Hotelanlagen bieten die Möglichkeit, Katamaran, Motorboot oder Tretboot zu fahren. Im Abydos Marina gibt es zusätzlich die Möglichkeit zu segeln oder eine Yacht zu mieten.
  • Wassersport: Zu den Angeboten des exklusiven Wassersportcenters mit hochqualifiziertem Personal gehören Wasserski, Wakeboarding, Parasailing sowie alle Sorten von Funtubes- und Bananarides in der Abydos Marina und in der Abu Tig Marina.

Segeln & Yachting

Der neu eröffnete Yachthafen, Abu Tig Marina, ist der erste private Yachthafen am Roten Meer. Aufgrund seines hohen Standards an Dienstleistungen sowie der schönen Hafenstadt mit zahlreichen Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten ist er einzigartig in der Region. Vom italienischen Architekten Alfredo Freda designed, bietet sich ein atemberaubender Blick über die Boote aufs offene Meer. Jeden Freitagabend gibt es im Yachthafen ein Straßenfest mit Live Musik, Cocktails & Drinks, kulinarischen Erlebnissen sowie verschiedensten Unterhaltungsprogrammen. Der Abydos, El Gounas zweiter Yachthafen mit einer Kapazität von 40 Booten, bietet Wartungsdienstleistungen an.

Fitness & Wellness

Im El Gouna Health and Fitness Club und in einigen Hotels stehen mehrere Fitness-Center und moderne Spas zur Verfügung, die verschiedenste Fitnesskurse, Trainingsräume sowie Entspannungsmöglichkeiten bieten. Das Golf Club House beherbergt außerdem ein modernes Spa, in dem verschiedene Massagen – von Thai über Schwedisch bis hin zu Shiatsu und Aromatherapie – angeboten werden. Hier kann der Gast ebenfalls verschiedene Schönheitsbehandlungen, wie beispielsweise ein traditionelles Ägyptisches Körperpeeling, buchen. Des Weiteren gibt es einen Fitnessbereich sowie eine Saunalandschaft mit schwedischer Sauna, Dampfbad und einem türkischen Bad.

Golf

Der 18-Loch USPGA Golfkurs wurde von den amerikanischen Architekten Fred Couples and Bene Gates entworfen und bietet grandiose Ausblicke auf El Gounas fantastische Landschaft und Gewässer. Als einziger Kurs in Ägypten mit einem gültigen Rating des Deutschen Golf Verbandes und der USPGA begeistert er sowohl Anfänger als auch Profis. Die Gesamtlänge variiert von 4.334 bis 6.269 Metern mit drei verschiedenen Tees pro Loch für Damen und Herren. Weiterhin bietet der Golfclub Trainingsmöglichkeiten wie eine Aqua Driving Range mit 30 Tees sowie Pitching, Chipping und Putting Areas. Golf Karts, Trolleys und Schläger können vor Ort ausgeliehen werden. Ein Mininum Handicap von 45 wird vorausgesetzt. Die El Gouna Golf Academy und ihre Internationalen PGA Trainer unterrichten alle Könnerstufen auf und außerhalb des Platzes.

Exkursionen

Neben den vielen Möglichkeiten in El Gouna selbst, ist dieser Urlaubsort auch ein guter Startpunkt für Exkursionen wie Wüstentouren, Schiffsausflüge oder Exkursionen auf den Spuren der ägyptischen Kulturgeschichte, zum Beispiel zu den mystischen Stätten Luxor. Ein besonderes Erlebnis ist es, mit den Beduinen den Sonnenauf- oder Sonnenuntergang in der Wüste zu erleben – an erstaunlichen Schauplätzen unter anderem in einer Oase. Erfahrene Reiseleiter führen Gäste zu den Wundern der Ägyptischen Wüste – ganz nach Wunsch mit einem Kamel, Pferd oder Jeep. Auf Wunsch stellen die Hotels und Reiseagenturen in El Gouna für Urlauber auch individuelle Ausflüge inklusive Transport und erfahrenen Reiseführern zusammen.
Ein beliebtes Ausflugsziel ist die El Gouna Oase, Wohnsitz von Hag Ahmad, einem Beduinen-Scheich. In der Oase gibt es einen Hain aus Dattelpalmen, einen Brunnen, Stroh gedeckte Hütten, Beduinenzelte, einen Taubenschlag sowie einen exotischen Obst- und Gemüsegarten. Nach einem Kamelritt werden Tee, Kaffee oder Wasserpfeife im kühlen Zelt angeboten. Jeden Mittwoch und Freitag gibt es die „Oasis Night“ mit ägyptischem Dinner, traditioneller Beduinenmusik und Tanz.

Einkaufsmöglichkeiten

Schattige Einkaufsarkaden in Kafr El Gouna oder dem Abu Tig Yachthafen bieten lokale Souvenirs, feinen Schmuck, orientalische Gewürze sowie internationale Marken in noblen Modeboutiquen. Darüber hinaus gibt es Kunstgegenstände lokaler und internationaler Künstler.

Service

Banken, Supermärkte, Internet-Cafes, ein Reisebüro, Airportshuttles, Bus- und Bootservices, Autovermietstationen sowie ein Touristen-Informationszentrum bieten alle Dienstleitungen für einen ungetrübten Urlaub.

Medizinische Versorgung

El Gouna verfügt über ein komplett ausgerüstetes Krankenhaus, das dem europäischen Standard entspricht. Hier befinden sich ein Zahnarzt, Kinderarzt, Augenarzt, ein Allgemein- und OP Arzt, eine Intensivstation sowie eine Kompressionskammer für sieben Personen. Des Weiteren bietet El Gouna ein modernes Zentrum für plastische Chirurgie. Gegründet und geleitet von international renommierten Schönheitschirurgen, bietet das Zentrum ein vielfältiges Angebot an Behandlungsmöglichkeiten, von umfangreichen OPs bis hin zu Spritzenkuren. Viele lokale und internationale Kunden haben bereits die finanziellen sowie therapeutischen Vorteile einer Behandlung in El Gouna entdeckt.

Kids in El Gouna

Kinder sind in El Gouna gern gesehene Gäste. Die meisten Hotels haben Kinderpools, Strandspielplätze und Kinderbetreuung für den ganzen Tag. Babysitting und Familienunterkünfte werden gerne arrangiert. Für die Kleinen gibt es ein vielfältiges Unterhaltungs- und Bildungsprogramm, wie beispielsweise spezielle Wasserski-, Tennis-, Golf-, Reit-, Tauch, Sprach- und Kunstkurse oder das Fish & Fowl Farm Aquarium. Die Kleinsten der Kleinen werden in einer Babygruppe betreut.

Tagungen und Kongresse

El Gouna bietet in den verschiedenen Hotels voll ausgestattete Konferenzräume, unterschiedlich in Größe und Standard. Das umfangreiche Angebot an Geschäfts- und Freizeiteinrichtungen bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten für eine gelungene Veranstaltung und ist somit der ideale Ort für erfolgreiche Incentives und Events.
Alle Konferenzeinrichtungen stellen umfassende Businessservices zur Verfügung – Telefon, Fax, Internet, Copy Shop, Mobiltelefone, zweisprachige Sekretariate, schnelle und professionelle Übersetzungen auf Arabisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Russisch. Die technische Ausstattung, wie Overhead- und Videoprojektoren, Leinwände, TV und Satellitenkonferenzmöglichkeiten, entspricht modernsten Standards.

Veranstaltungseinrichtungen in den einzelnen Hotels

  • El Gouna Mövenpick Resort *****
    Drei Konferenzräume von 55 m2 bis 350 m2 für max. 400 Personen
  • Sheraton Miramar Resort *****
    Drei Konferenzräume und Terrassen von 90 m2 bis 220 m2 für 40 bis 250 Personen
  • Steigenberger Golf Resort *****
    Ein Besprechungsraum von 29,5 m2 für max. 12 Personen
    Ein Konferenzraum von 94 m2 für max. 100 Personen
  • El Gouna Club Med Hotel ****
    Zwei Mehrzweckbesprechungsräume für 30 bis 90 Personen.
  • The Three Corners Rihana Resort ****
    Ein Konferenzraum von 100 m2 für max. 60 Personen

Immobilien

Aufgrund der einzigartigen Kombination von landschaftlicher Schönheit, architektonischer Leistung, klimatisch optimalen Bedingungen, der hervorragenden Infrastruktur und nicht zuletzt der hohen Sicherheitsstandards haben sich bereits viele Familien in El Gouna niedergelassen. Neben den vielfältigen Serviceeinrichtungen verfügt El Gouna auch über eine internationale Schule, so dass für alle Notwendigkeiten des täglichen Bedarfs für ein Leben unter der Sonne gesorgt ist.

Anreise/Flüge

Flugverbindungen aus Deutschland nach Hurghada bieten verschiedene Fluggesellschaften, wie Condor, Air Berlin, Hapag Fly etc.

El Gouna auf einen Blick – Zahlen und Fakten

  • El Gouna ist so groß wie das Zentrum von London
  • El Gouna steht ein Gebiet von 37 Millionen Quadratmetern zur Verfügung, wovon bereits 9 Millionen Quadratmeter genutzt wurden, um die Lagunenstadt zu errichten
  • Auf einem Gebiet von mehr als 15 Millionen Quadratmetern finden ständig neue Entwicklungen statt
  • 20 größere und mehrere kleinere, miteinander verkettete Lagunen umgeben El Gouna
  • El Gouna liegt vor der imposanten Kulisse der Wüstenberge
  • In der Lagunenstadt wohnen nahezu 15.000 „Gounies“ dauerhaft
  • Rund 400 junge Menschen lernen auf El Gounas internationaler Schule
  • 168 Schüler sind in der Hotelfachschule eingeschrieben
  • In der Gemeinde von El Gouna sind über 30 verschiedene Nationalitäten vertreten
  • El Gouna lockt mit einem herrlichen 10 Kilometer langen Strand
  • Die Sonne scheint in El Gouna 365 Tage im Jahr
  • El Gouna verfügt über einen 18-Loch-USPGA-Golfplatz
  • Der neu eröffnete Yachthafen, Abu Tig Marina, ist der erste private Yachthafen am Roten Meer
  • In der Lagunenstadt gibt es über 85 Restaurants und Bars, außerdem rund 200 Geschäfte und Boutiquen
  • El Gouna bietet unzählige Freizeitaktivitäten im gesamten Raum des Roten Meeres
  • Aufgrund seiner einmaligen Schönheit wählen internationale und nationale Filmproduktionsfirmen regelmäßig den Ort El Gouna als Kulisse für Filme und Werbespots
  • Vierzehn Hotels, vom einfachen Gästehaus bis zum Fünf-Sterne-Luxusresort bieten vielfältige Unterkunftsmöglichkeiten
  • El Gouna liegt nur etwa 22 Kilometer vom internationalen Flughafen Hurghada entfernt
  • Am Roten Meer herrscht tropisches Klima, die Temperaturen an seinen Küsten variieren zwischen 35° und 41°C. Die Wassertemperatur beträgt im Winter zwischen 20° und 22°C, im Sommer zwischen 23° und 28,5°C.

Dieser Artikel basiert auf einer offiziellen Pressemitteilung. (c) für den Inhalt, das Bild und die Karte liegen bei www.elgouna.com, der offiziellen Tourismusseite von El Gouna.

12.10 Uhr: Die Ölpest im Roten Meer – Update von der HEPCA

Am gestrigen Abend hat die HEPCA (Hurghada Environmental Protection and Conservation Association) eine vorläufig abschließende Mitteilung herausgegeben, um den Stand der Dinge klarzustellen. Demnach ist das Naturschutzgebiet nördlich von El Gouna tatsächlich am Stärksten betroffen. Riffe im Tauchgebiet um Hurghada und El Gouna sind entgegen ersten Mitteilungen doch nicht verschmutzt und der normale Tauchbetrieb wurde wieder aufgenommen. Über 90 % der Strände der beiden Städte sind mittlerweile sauber.

Es steht nun fest, dass das Öl aus einer Bohrplattform im Roten Meer, etwa 50 Seemeilen nördlich von Hurghada ausgelaufen ist. Das Leck entstand am Mittwoch, den 16. Juni und ist mittlerweile wieder abgedichtet. Allerdings gibt es immer noch keine offiziellen Angaben zu den Verantwortlichen für die Katastrophe. Auch wird es noch etwas dauern, bis die entstandenen Schäden in dem Naturschutzgebiet erfasst worden sind. Die HEPCA fordert die ägyptische Regierung auf, ihre Politik in Bezug auf Ölbohrkonzessionen zu überdenken, besonders in der Nähe von Naturschutzgebieten, Habitaten oder Touristenzentren.

Artikel zur Ölpest im Roten Meer bei flatflutedivers.de:

12.10 Uhr: Ölpest vor Hurghada und El Gouna im Roten Meer

12.10 Uhr: Die Ölpest im Roten Meer – Chronologie einer Katastrophe

12.10 Uhr: Die Ölpest im Roten Meer – Chronologie einer Katastrophe

Mit einem weiteren Tag Abstand zeigt sich nun der Ablauf der Ereignisse der Ölpest im Roten Meer, über die gestern schon in diesem Blog berichtet wurde. Allerdings flossen die Informationen von Ägypten nach Europa ein bisschen langsam. Im Moment stellt sich die Situation so dar:

  • vermutlich Montag, 14. Juni 2010 oder Dienstag, 15. Juni 2010
    Mittwoch, 16. Juni 2010

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Video: HEPCA

An einer Offshore-Plattform im Roten Meer 40 Kilometer nördlich von El Gouna (unbestätigten Berichten zufolge an der Bohrinsel Jebel al-Zayt) kommt es zu dem, das später von der Ölindustrie als „minor lekage“ („kleineres Leck“) bezeichnet wird: Erdöl tritt aus und treibt von dort aus auf die Küste von Ägypten zu. Im Verlauf der Woche wird der Ölteppich im offenen Meer gesichtet. Allerdings wird die Öffentlichkeit nicht informiert, während daran gearbeitet wird, das Leck wieder zu schließen. Später heißt es, am Donnerstag, den 17. Juni sei dies definitiv gelungen.
Ein Taucher, der auf der Webseite der „Süddeutschen Zeitung“ einen Kommentar hinterlässt, berichtet von einem Tauchgang am 15. Juni am Riff Ras Nasrani um ca. 16.20 Uhr, bei dem er Druckwellen von zwei Explosionen im Abstand von etwa 10 Minuten gespürt zu haben glaubt (Update: Nach dieser neuen Stellungnahme von der HEPCA habe sich die Katastrophe selbst am Mittwoch, den 16. Juni ereignet, damit kann was auch immer der Kommentator bei dem Tauchgang bemerkt haben will nicht im Zusammenhang mit dem Unglück stehen).

  • Freitag, 18. Juni 2010

Der Ölteppich trifft auf die Küste bei El Gouna und Hurghada. Die Bewohner der Orte werden davon völlig überrascht. Die Gesamtlänge des Ölteppichs wird von der Organisation HEPCA (Hurghada Environmental Protection and Conservation Association) später mit 160 Kilometern angegeben, neben den Touristenzentren ist ein Naturschutzgebiet betroffen, das weiter nördlich liegt und für die Öffentlichkeit gesperrt ist.

  • Samstag, 19. Juni 2010

Die Hotelbesitzer der betroffenen Orte wenden sich an die lokale Regierung für Hilfe. Es werden Ölsperren errichtet, doch die Bewohner helfen sich auch selbst: der verschmutzte Sand wird von den Stränden abgetragen. Am schlimmsten hat es die Inseln El Luhaimat and Tawila im Naturschutzgebiet getroffen. Der erste Artikel über die Katastrophe wird von einer lokalen Nachrichtenwebseite veröffentlicht. Noch immer ist nicht bekannt, wo das Öl herkommt und falls es sich um ein Leck handelt, ob dieses mittlerweile abgedichtet wurde. Hotelbesitzer in Hurghada und El Gouna kündigen an, Klage einreichen zu wollen, da ihre Strände massiv geschädigt seien und sie Stornierungen befürchten.

  • Sonntag, 20. Juni 2010

Die lokale Regierung reagiert mit dem Einsetzen eines Krisenstabs, während die Strände weiter gereinigt werden. In einem neuen Artikel wird zwar auf die Maßnahmen eingegangen, aber noch immer nicht darüber berichtet, woher das Öl kommt und ob es weiterhin ins Rote Meer fließt. Im gleichen Artikel kommt ein Parlamentsmitglied zu Wort, dass das Krisenzentrum zur Bekämpfung der Verschmutzung des Roten Meeres als nicht ausreichend gerüstet für eine solche Katastrophe beschreibt. Über die Nachrichtenagentur AFP wird zum ersten Mal international von der Ölpest berichtet. Hier wird auch zum ersten Mal eine Offshore-Plattform als Verursacher der Verschmutzung genannt, allerdings nicht welche, und welches Unternehmen verantwortlich ist.

Noch am selben Abend verkündet der für die Region Rotes Meer zuständige Gouverneur Magdi Kobeisi, dass die Strände von El Gouna und Hurghada wieder sauber seien und die kurzzeitig geschlossenen Tauchbasen wieder öffnen würden.

  • Montag, 21. Juni 2010

Die deutsche Tauchercommunity mySeastar schickt eine Mail an ihre Mitglieder und fragt aufgrund der AFP-Meldung nach, ob jemand von den Mitgliedern gerade in Hurghada ist und bestätigen kann, dass es dort eine Ölpest gibt. HEPCA hat zu diesem Zeitpunkt noch keine Informationen auf ihrer Webseite. Eine Anfrage von flatflutedivers.de wird nicht beantwortet.

  • Dienstag, 22. Juni 2010

Das Thema ist schließlich in den deutschen Medien angekommen. Webseiten von mehreren Zeitungen berichten darüber, und die Nachricht kommt auch im Radio. Noch immer gibt es allerdings Widersprüche. Die offizielle Information lautet, dass das Leck an der Plattform geschlossen sei und nur ungefähr 30 bis 40 Barrel Öl ins Meer geflossen seien. 35 Barrel Öl sind etwa 5.600 Liter, und Öl verteilt sich im Wasser sehr gut, da es sich nicht mischt. Das erklärt die Größe des Ölteppichs. Außerdem sind nicht nur die Strände der Küstenstädte betroffen, sondern auch die Korallenriffe im offenen Meer. Nach den Angaben der EEAA (Egyptian Environment Affairs Agency) sind die Riffe El Fanadir, Abu Kalawa, El Sakwa, El Araq und Abu Sadaf mit Öl verschmutzt. (Update: In der neuesten Mitteilung – siehe unten – ist davon keine Rede mehr.) Es wird noch einige Zeit dauern, bis bei diesen alle Folgen der Ölpest beseitigt sind. Außerdem wurden verschmutzte und verendete Tiere gefunden. Der Schaden ist hier noch nicht absehbar.

Der HEPCA-Biologe Ahmed el-Droubi wird zitiert, dass das Leck an der Ölplattform nicht geschlossen sei, sondern dass er benachrichtigt worden sei, dass weiterhin Öl auslaufe. Ob das stimmt und wie sich die Situation weiterentwickelt, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen müssen. In den offiziellen Verlautbarungen wird immer noch nicht gesagt, welche Firma verantwortlich ist. Das lange Verschweigen der Katastrophe erklären sich die Medien dadurch, dass am Roten Meer in Kürze die Haupttouristensaison beginnt und man Einnahmeausfälle durch Stornos befürchtete.

  • Mittwoch, 23. Juni 2010

Am späten Abend verschickt die HEPCA per eMail ein Update, das ein paar Dinge klarstellen soll, auch wenn andererseits noch Fragen offenbleiben.

(Video in diesem Beitrag gefunden über Twitter)

Rotes Meer: Ölpest an den Stränden von El Gouna und Hurghada

Erst gestern Abend wurde von offizieller Seite bestätigt, dass es im Roten Meer nördlich von El Gouna und Hurghada vor einer Woche ein Leck an einer Ölbohrplattform gegeben habe und dass Öl ins Meer ausgetreten ist. Der Ölteppich erreichte im Verlauf der Woche ein Naturschutzgebiet nördlich von El Gouna und am Wochenende El Gouna selbst sowie den nördlichen Teil Hurghadas. Mehr darüber steht nebenan bei den „FlatFlutDivers“.

Urlauber fragen sich nun natürlich, ob es möglich ist, von einem bereits gebuchten Urlaub in die entsprechende Region zurückzutreten. Die Chancen sehen dafür jedoch schlecht aus. Selbst bei der Ölpest in Florida wurde den Urlaubern kein generelles Rücktrittsrecht gewährt. Da die Ölpest laut offiziellen Angaben am Roten Meer mittlerweile eingedämmt ist und ihre Folgen an vielen Touristenstränden beseitigt wurden, wird es hier sicherlich noch schwieriger, gegenüber dem Reiseveranstalter irgendwelche Ansprüche durchzusetzen. Das EP-Blog wird darüber berichten, wenn es dazu Neuigkeiten gibt.

Update: Es ist mittlerweile sogar sehr unwahrscheinlich, dass von Reiseveranstaltern kostenlose Stornos oder Umbuchungsmöglichkeiten angeboten werden, denn wie man aus dem Update des oben verlinkten Artikel vom FlatFluteDiver-Blog erfährt, seien bereits „über 90 Prozent“ aller betroffenen Strände schon wieder gesäubert und geöffnet. Allerdings sind auch ein paar Korallenriffe verunreinigt, die von Tauchbooten regelmäßig angesteuert werden. Mehr darüber können Sie in dem Artikel nachlesen. Selbst für einen Tauchurlaub ist das allerdings kein Grund für ein Storno oder eine Umbuchung, da im Roten Meer auch andere Örtlichkeiten angefahren werden können.

12.10 Uhr: Ölpest im Roten Meer vor Hurghada und El Gouna

Nun ist es offiziell: Aus einer Ölbohrplattform im Roten Meer, nördlich von Hurghada und El Gouna ist vor rund einer Woche durch eine Leckage Öl ausgetreten und bedroht die Strände Ägyptens. Erst gestern Abend wurde der Vorfall von der ägyptischen Regierung bestätigt. Die Menge des ausgetretenen Öls sei „begrenzt“. Von welcher Plattform das Öl ausgetreten sei und welche Firma diese betreibt, wurde nicht bekannt gegeben. Unklar ist auch, ob weiterhin noch Öl austritt. Die Umweltorganisation HEPCA will neues Öl gesichtet haben, während es von offizieller Seite heißt, das Leck sei abgedichtet.

Besonders betroffen sei offenbar ein aus mehreren Inseln bestehendes Naturschutzgebiet 100 km nördlich von El Gouna. Die Inseln dort sind für die Öffentlichkeit gesperrt. Der Ölteppich erreichte am letzten Wochenende die Strände von El Gouna und den nördlichen Teil Hurghadas. Die Strände einiger Hotels mussten für den Badebetrieb gesperrt werden und Tauchbasen berichten, dass das Tauchen an ihren „Hausriffen“ (also Riffen, die den Basen direkt vorgelagert sind) nicht mehr möglich war. Unzählige Meeresvögel, Schildkröten und andere Meerestiere seien bereits verendet. Die Strände sind offenbar von den Hotelbetreibern mittlerweile weitestgehend gesäubert worden, allerdings wird es sehr viel länger dauern, die Inseln und Korallenriffe vom Öl zu befreien.

Die ausgetretene Menge an Öl wird mit 30 bis 40 Barrel angegeben. Der Ölteppich soll eine Größe von 160 Kilometern haben.

Update: Wie aus diesem Artikel hervorgeht, traf der Ölteppich die Küstenbewohner tatsächlich völlig unvorbereitet. Am Freitag, den 18. Juni hat demzufolge das Öl zum ersten Mal die Küste bei El Gouna erreicht. Allerdings werden hier widersprüchliche Angaben über das Ausmaß des Ölteppichs gemacht, da davon berichtet wird, dieser habe von El Gouna bis „Sahl Hashish“ gereicht. Das „Sahl Hashish“ ist ein Hotel südlich von Hurghada, damit würde der Ölteppich eine Gesamtlänge von etwa 40 Kilometern haben, im Artikel ist von 20 Kilometern die Rede.

Allerdings sind auch einige Korallenriffe, die regelmäßig von Tauchbooten angefahren werden, von der Katastrophe betroffen. Nach den Angaben der EEAA (Egyptian Environment Affairs Agency) sind El Fanadir, Abu Kalawa, El Sakwa, El Araq und Abu Sadaf mit Öl verschmutzt. Das ägyptische Parlamentsmitglied Magdi Allam sagte zudem, es sei „das zehnte Mal„, dass in dieser Region eine solche Katastrophe passiere. Zwar gäbe es deswegen ein Zentrum gegen die Verschmutzung des Roten Meeres, aber dieses sei für solche Krisen nicht ausgerüstet.

Update 2: Interessant in dem Zusammenhang ist, dass bereits am Sonntag Abend (20. Juni) der für die Region Rotes Meer zuständige Gouverneur Magdi Kobeisi verkündete, dass die Spuren der Ölpest beseitigt seien und Strände und Tauchcenter wieder geöffnet werden. Trotzdem dauerte es noch 24 Stunden, bevor erste Meldungen darüber bei uns in Deutschland auftauchten, und nochmal 12 Stunden, bevor sich die großen Medien der Sache annahmen. FlatFluteDivers.de hatte bereits gestern Kenntnis von dem Ölteppich erlangt und auch bei der Umweltorganisation HEPCA (Hurghada Environmental Protection and Conservation Association) nachgefragt, aber keine Antwort bekommen. Die HEPCA hat heute auf ihrer News-Seite über die Katastrophe berichtet. Sie gibt die Zahl der gereinigten Strände mit „über 90 Prozent“ an, soweit es Hurghada und die Region nördlich davon betrifft. Bei den Inseln Um El Luhaimat und Tawila, die 30 Meilen nördlich von Hurghada liegen, wird es noch einige Anstrengungen brauchen. Die HEPCA fordert zudem von der ägyptischen Regierung, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um solche Katastrophen in Zukunft zu vermeiden. Auch sei es nicht hinzunehmen, dass die Ölindustrie den Vorfall als „minor lekage“ („kleineres Leck“) bezeichne, denn ein solches könne sowohl die natürlichen Resourcen als auch die Tourismusindustrie nachhaltig schädigen.

In diesem Artikel der FlatFluteDivers findet sich eine Übersichtskarte rund um El Gouna, hier sind die oben genannten betroffen Riffe, sowie die Insel Tawila eingezeichnet.

Umm Gamar – Ägypten – Rotes Meer – und der Tauchgang mit Hindernissen

Umm Gamar ist eine kleine Insel in der Nähe von Hurghada, leicht zu erkennen, denn auf ihr steht ein kleiner Leuchtturm. Es handelt sich um ein langestrecktes Riff, welches an der Ostseite in einen Steilhang übergeht. Die Tauchboote ankern in der Regel südlich, denn dort ist ein kleines Plateau und man kann dann über eine Art Riffrücken zu der Steilwand gelangen. Dort geht es bis zu 60 m tief hinab. Diese Steilwand ist wunderschön, unzählige Fische sieht man hier sowie kleinere und größere Höhlen, in denen Muränen leben. Hans Hass hat hier auch schon Filme gedreht.

Wir wurden in den Tauchplatz eingewiesen. Als ich hörte, dass es sich um eine Steilwand handelt, war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich mit Thorsten das alleine angereifen wollte. Wir waren zwar bis dorthin schon mehrfach alleine im Roten Meer unterwegs gewesen, aber ein Steilhang bereitete mir Sorgen. So ganz ohne was unter sich…

Aber Thorsten wischte meine Bedenken weg. Er war sich sicher, dass wir das auch ohne Guide schaffen würden. Also ließ ich mich überzeugen aber wir machten aus, besonders vorsichtig zu sein und der Tauchgang sollte nicht tiefer als 20 m sein.

Der Leuchtturm von Umm Gammar

Der Leuchtturm von Umm Gammar

Also tauchten wir ab. Unter dem Boot war das besagte Plateau bis eine Tiefe von 18 m. Hier passierte es zum ersten Mal, dass ich beim Abstieg ansatzweise eine Art Vertigo verspürte. Obwohl Füße voran und nichts besonderes anlag, wurde mir schwindelig. Ich drehte mich in „Tauchposition“ und tauchte nicht im freien Fall ab. Damit war auch der Vertigo verschwunden.

Wir näherten uns dem Riffrücken, mit Korallen bewachsen. In der „Ferne“ konnten wir bereits den Beginn des Steilhangs erkennen. Ich war plötzlich aufgeregt. Bereits aus der Entfernung konnte man den Fischreichtum erkennen. Das könnte ja richtig spannend werden. Einziger Pferdefuß war, dass an dem Tag einige Tauchboote zu Besuch bei Umm Gamar waren, und es wimmelte nur so vor Tauchern. Ständig wurde man überholt oder Taucher bummelten vor einem her, es war gar nicht so leicht, bei seinem eigenen Buddy zu bleiben.

Der "Dropoff" bei Umm Gammar

Am Steilhang wurde es noch schlimmer. Da selbstverständlich auch noch alle dicht an der Wand blieben, gab es schon mal Gedränge. Im Kuddelmuddel entdeckte ich unseren Guide und ich nahm mir vor, ihn immer im Auge zu behalten. Das gab mir ein etwas beruhigenderes Gefühl.

Thorsten: Hmja, ganz schön schön hier. Aber… was ist denn das? Äh, Annette, da ist etwas, das Du wissen solltest. *auf die Schulter tipp

Gerade hatte ich mich an den Rummel gewöhnt und ich genoß den Anblick der Steilwand, da klopfte mir Thorsten auf die Schulter. Ich drehte mich zu ihm. Er zeigte auf seinen Tauchcomputer, ohne ihn mir direkt zu zeigen. Mir war nicht ganz klar, was er wollte, aber er zeigte immer vehementer drauf.

Sind wir heute etwas schwer von Begriff? Was mag das wohl bedeuten, wenn ich auf das Ding deute?

(kann das sein, dass du mich nicht so ganz ernst nimmst?)

Also warf ich selber mal einen Blick auf meinen Computer und traute meinen Augen nicht. Wir waren auf 23,5 m.

Sie hat’s gemerkt!

Hatten wir nicht ausgemacht, dass der Tauchgang nicht tiefer als 20 m gehen sollte?

Hatten wir, aber Du weißt ja, Theorie und Praxis…

Es wäre mir auch bewußt nicht aufgefallen, dass wir abgesunken wären, aber genau das war es auch, wovor ich mich an der Steilwand fürchtete. Das unbemerkte Absinken. Und da wir auch noch Nitrox dabei hatten, war unser Tiefenlimit eh geringer als mit Pressluft.

Ich gab Thorsten zu verstehen, dass ich kapiert hatte, was er meinte (Gott sei Dank!) und hielt von jetzt an meinen eigenen Computer im Auge. Noch weiter wollte ich nicht absinken. Zwar hatte sich hier noch keine „Kurzatmigkeit“ eingestellt, aber die 23 m sollten für den Anfang doch ausreichen.

Umm Gammar

Wir tauchten weiter. Inzwischen war unser Guide schon nicht mehr zu sehen, so dass ich mich grob an den anderen vor uns orientierte. Wir bogen um eine Art „Kurve“ am Steilhang und der Riffrücken war nun aus der Sichtweite.

Ups – was ist das denn? Oh nein… äh, Annette, wenn ich nochmal ganz kurz stören darf… *auf die Schulter tipp

In dem Moment klopfte mir Thorsten wieder auf die Schulter. Ich erschrak. Schon wieder abgesunken? Ich warf schnell einen Blick auf meinen Computer. Nein. Wir waren auf 21 m. Ich sah ihn an. Er schwebte neben mir und deutete auf seinen Regulator im Mund. Was war das heute? Ich zeig dir meine Ausrüstung? Ich verstand nicht, was er wollte. Offenbar atmete er doch, aber… mir fiel ehrlich gesagt nicht auf, was er meinte.

Ja, ich atme noch, was für ein Glück! Aber schau doch mal genauer hin! Was ist falsch an diesem Bild, hä?

Ich nickte höflich und wollter gerade weitertauchen, da hielt er mich zurück und deutete wieder auf seinen Regulator. Schön! Ich hab auch einen! Ich zuckte die Schultern um ihm zu sagen, dass ich nicht verstand, aber er machte keine Anstalten weiter zu tauchen. Also löste ich meinen Oktopus und reichte ihm den mal für alle Fälle (ich wußte wirklich nicht, was er will) aber er schüttelte den Kopf.

Jetzt komme ich mir langsam vor, wie in einem Sketch von Loriot: (und ich hege doch langsam den Verdacht, dass du mich nicht ernst nimmst!!!)

Annette: Möchtest Du meinen Oktopus haben?

Thorsten: Nein, ich möchte Deinen Oktopus nicht haben.

Annette: Aber eben wolltest Du doch noch?

Thorsten: Nein, ich wollte nicht, Du wolltest, dass ich Deinen Oktopus nehme!

Annette: Ich? Mir ist doch völlig egal, woher Du Deine Luft kriegst!

Thorsten: Ich habe aber eigene Luft, das ist nicht das Problem!

Annette: Will der Herr sich vielleicht bedienen lassen?

Okay, Annette, dann schau doch einfach mal her…

Dann hob er die andere Hand… und darin war etwas schwarzes, aus Plastik…

Ich traute meinen Augen nicht. Thorsten hielt den Blasenabweiser seines Regulators in der Hand.

Hurra, jetzt hat sie’s! Und jetzt alle zusammen: „Freude schöner Götterfunken…

Beim genauen Hinsehen verstand ich auch sein Problem. Die ganze Plastikverkleidung des Regulators war weg, und so stiegen die Blasen natürlich direkt vor seiner Brille auf und er konnte nicht mehr gut sehen. Ich sah die Membran des Regulators und fing mir an, wirklich Sorgen zu machen. Wie war denn das jetzt bitte passiert?

Ein paar Tage zuvor, beim Tauchgang in der Passage hatte ich einen Tritt ins Gesicht bekommen, bei dem es den Blasenabweiser verdreht hatte. Ich hatte ihn damals wieder in Position gedreht, aber offenbar hatte er sich in den vergangenen Tagen immer mehr gelöst. Jetzt, ausgerechnet bei diesem Tauchgang, hatte ich gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt. Ich tastete meinen Regulator ab – und auf einmal hielt ich den Blasenabweiser in der Hand.

(Geschieht dir nach den obigen Frechheiten völlig recht, so!)

Thorsten wechstelte auf seinen Oktopus. Dann hatte der Kerl doch die Nerven und versuchte in inzwischen 24 m Tiefe seinen Hauptregulator zu reparieren.

Wie heißt es so schön? „Hast Du unter Wasser ein Problem, versuch, es unter Wasser in den Griff zu kriegen.“ Äh, hast Du mir mal ’n Schraubenzieher und einen 17er-Ringgabelschlüssel? Ein Hammer tut’s zu Not auch.

Das ging mir dann doch zu weit. Erstens klappte es nicht auf Anhieb, dann stellte ich fest, dass wir in dieser kurzen „Pause“ schon wieder 3 m abgesunken waren. Ich deutete ihm an, dass wir jetzt erst mal langsam höher gehen sollten. Das taten wir auch. Als wir die 20 m Marke gut unterschritten hatten, versuchte Thorsten erneut, das Plastikgehäuse wieder auf den Regulator zu kriegen. Es klappte nicht.

Hagel und Granaten! @#$§!

So leid es uns tat, aber damit war der Tauchgang am Steilhang für uns nach wenigen Metern schon zu Ende. Es war mir einfach zu gefährlich. Wenn Thorsten schon seinen Oktopus verwenden musste, dann hätte er keinen Ersatz mehr. Ich war mir nicht im Klaren darüber, was das bedeutet, wenn die Plastikverkleidung des Hauptregulators weg ist. Wäre das nur lästig, wenn dann die Blasen direkt vor einem aufsteigen oder könnte das auch gefährlich werden? An dem Steilhang herrschte buntes Treiben, und wenn wir uns noch verlieren würden, was jederzeit hätte passieren können, dann hätte er für den Rückweg noch nicht mal einen Ersatz.

Umm Gammar

Also drehten wir um und tauchten zurück über den Riffrücken in den Plateaubereich. Wir blieben in der Nähe des Bootes für den Fall, dass doch noch etwas schief laufen würde. Auch wenn wir den Steilhang nicht weiter verfolgen konnten, so haben wir im Plateaubereich auch viel gesehen und Spaß gehabt. Wir bleiben da lieber auf der sicheren Seite.

Es war ja eigentlich auch nicht geplant, so tief runter zu gehen. Aber da zudem noch ziemlicher Wellengang war, war die Entscheidung sicher besser. Wir konnten sehen, wie die Boote an den Seilen zerrten, die an diesem Riff an versenkten Betonblöcken hingen.

Oben auf dem Boot konnte dann ein holländischer Tauchlehrer den Regulator reparieren, so dass wir beim nächsten Tauchgang wieder bedenkenlos ins Wasser hüpfen konnten.

Ja, und der nächste Tauchgang war schon der letzte für diesen Urlaub. Bei der Revision, zu der wir unsere Regulatoren im Anschluss an den Urlaub brachten, wurde mein Blasenabweiser übrigens nicht beanstandet, der Tauchlehrer hat also gute Arbeit geleistet.

Wir haben in diesem Urlaub wirklich ein paar interessante und aufregende Erfahrungen gemacht und sind in manchen Dingen (hoffentlich) klüger geworden. Nach der Rückkehr nach Deutschland sollte nun fast nahtlos die nächste Ausbildung folgen – der „Rescue Diver“.

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Gota Abu Kalawa – Ägypten – Rotes Meer und die Navigation im offenen Wasser

Gota Abu Kalawa gehört zu einer Riffgruppe, die allgemein „Abu Kalawa“ heißt. Es gibt eine größere Riffformation, an denen es die Ankerplätze „Ras Abu Kalawa“, „Shaab Abu Galawa“ und „Marsa Abu Kalawa“ gibt. Westlich dieser Formation liegt ein einzelnes Korallenriff, das „Gota Abu Kalawa“ genannt wird.

Bisher waren unsere Tauchgänge im Roten Meer stets so gewesen, dass wir irgendetwas zur Orientierung hatten, ein Riff oder eine Riffkante, an der man entlang tauchen konnte (einzige Ausnahme bildete der Drifttauchgang, doch hier brauchte man keine Orientierung, da uns das Schiff hinterher wieder abholte). Bei Gota Abu Kalawa allerdings bot das Riff an der Stelle, an der wir ankerten, selbst nicht so viel Sehenswürdigkeiten. Man machte die Taucher daher aufmerksam auf zwei größe Korallenblöcke, die sich ein Stück vom Ankerplatz weg im offenen Wasser befanden. Diese Korallenblöcke befanden sich sozusagen „im freien Feld“, sie ragten nicht aus dem Wasser und es gab in ihrer Nähe keine Struktur, der man hätte folgen können. Einer der Instructors meinte, es sei ganz einfach, man müsse nur vom Boot aus „geradeaus“ schwimmen, und dann von den Blöcken aus genauso „geradeaus“ wieder zurück. Das hinterließ bei mir ein mulmiges Gefühl, denn die Blöcke waren weiter weg vom Boot, als das Rote Meer an Sichtweite hergab, selbst bei weitester Sicht. Man würde sie also beim Boot nicht sehen, und genausowenig würde man das Boot von den Blöcken aus sehen. Insofern war „geradeaus“ eine ziemlich relative Angabe, ohne Punkt, den man ansteuern und an dem man sich orientieren konnte. Ich beschloss, mich darauf nicht zu verlassen, nahm meinen Kompass zur Hand und peilte die Blöcke von der Plattform des Bootes aus an.

Gotta Abu Kalawa: Einer der Blöcke, umschwärmt von unzähligen Fischen

Gotta Abu Kalawa: Einer der Blöcke, umschwärmt von unzähligen Fischen

Wir tauchten in die Richtung, in der die Blöcke lagen und tatsächlich stießen wir genau drauf. Die Blöcke liegen direkt am Anfang eines Korallengartens, man könnte von dort aus auch noch weiter tauchen und einen Korallengarten erkunden, hatte man uns auf dem Boot gesagt. Uns jedoch reichten die Blöcke, die schon einen großen Fisch- und Korallenreichtum aufwiesen. Außerdem wollten wir es nicht riskieren, uns im völlig offenen Wasser, das hinter den Blöcken immer tiefer wurde, total zu verfransen. Also tauchten wir mehrmals um die beiden Blöcke und sahen uns alles genau an, bevor wir beschlossen, den Rückweg anzutreten.

Arabischer Kaiserfisch

Arabischer Kaiserfisch

Ich nahm also erneut meinen Kompass zur Hand und stellte den Umkehrkurs ein. Und dem versuchte ich zu folgen. Das war nicht ganz einfach, denn wir hatten eine leichte Strömung. Ich musste meine Strecke mehrfach korrigieren, da ich immer wieder von der Linie abwich. Gleichzeitig achtete ich darauf, Annette nicht abzuhängen. Noch dazu war die Sicht relativ schlecht. Bald schon verschwanden die Blöcke hinter uns in einem Nebel und es gab nichts, an dem man sich hätte orientieren können. Ich wurde ein wenig unruhig. Irgendwann war ich der Meinung, dass wir eigentlich schon am Ziel sein müssten, aber das Boot war nicht zu sehen. Wir schwammen weiter – und hatten auf einmal die Riffwand vor uns.

Gotta Abu Kalawa: Koralle

Gotta Abu Kalawa: Koralle

Das konnte doch nicht wahr sein! Ich war dem Kurs doch so gut gefolgt, wie es ging, das @#$!-Boot musste doch da irgendwo sein! Aber es war nichts zu sehen. Damit hatten wir ein Problem. Zwar hätten wir nur der Riffwand folgen müssen, um schließlich irgendwann zum Boot zu kommen, aber in welche Richtung? Wenn ich uns am Boot vorbei navigiert hatte, konnte dies rechts oder links von uns liegen. Ich nahm den Kompass nochmal her. Die Peillinie stimmte doch, also wo lag der Fehler? Annette wollte schon auftauchen und sich an der Oberfläche einen Überblick verschaffen. Ich blickte nach oben und endlich entdeckte ich ein Seil, das am Riff befestigt war. Die Tauchboote machten an solchen Seilen fest, damit sie nicht Anker werfen mussten. Ich folgte dem Seil mit den Augen. Es ging genau in unsere Richtung an der Wasseroberfläche, dann verlor es sich aufgrund der schlechten Sicht. Ich sah angestrengt nach oben…

…und auf einmal konnte ich senkrecht über uns schemenhaft den Bug der ABYDOS 2 ausmachen. Wir waren genau darunter!! Offenbar hatte der Weg, den ich getaucht war, uns in einem leichten Bogen an das Boot herangeführt, so dass wir nicht an dessen Heck herausgekommen waren (wo wir das Seil mit der Notfall-Pressluftflasche hätten sehen müssen), sondern weiter vorne. Und die Sicht war so schlecht, dass man aus unserer momentanen Tiefe von etwa 5 m das Boot nicht ohne weiteres erkennen konnte. Ich machte Handzeichen zu Annette, dass sich das Boot direkt über uns befand, aber sie verstand mich zunächst nicht. Oder sie wollte es nicht glauben. Um sie zu überzeugen, deutete ich ihr an, dass sie mir folgen sollte und schwamm in Richtung des Hecks. Und tatsächlich, da waren plötzlich die Seile zu sehen, die dort befestigt waren. Nachdem wir nun wussten, dass wir richtig waren, erkundeten wir noch das Riff und bekamen unter anderem eine weiße Baby-Muräne zu sehen.

Ein Shrimp, der vor seiner Höhle sitzt

Ein Shrimp, der vor seiner Höhle sitzt

Annette: Die Schwierigkeit der Navigation lag darin: Ansonsten hat man immer das Riff als Orientierung gehabt, entweder Riff Schulter rechts auf dem Hinweg und links auf dem Rückweg oder umgekehrt. Dieses Mal tauchten wir allerdings über „freies Land“. Alles sah gleich aus. Und die Strömung war nicht zu unterschätzen. Hinzu kam die schlechte Sicht. Da ich selber schon schlechte Erfahrungen mit Kurs und Umkehrkurs gemacht hatte war ich mir nicht mehr sicher. Wir hätten zumindest die Bootsleinen oder den Anker sehen müssen. Auf die Idee, dass wir einen Bogen schwimmen, bin ich nicht gekommen. Und plötzlich war so eine Art „Kante“ zu sehen, danach war es deutlich tiefer. Die Stelle kannte ich nicht. Deshalb schwammen wir zur Riffwand.

Thorsten deutete zwar nach oben, aber das einzige, was ich sah, war ein Stück abgerissenes Tau, was auf der Wasseroberfläche am Riff trieb. Sah aus wie ein Stück Leine, von dem sich ein Boot mal losgerissen hat. Die lange Leine neben dran sah ich nicht. Ich war wirklich nervös, denn ich wollte nicht unbedingt im offenen Meer verloren gehen. Gut, wir haben ne Boje, aber das muss nun wirklich nicht sein.

Thorsten aber blieb vehement bei der Ansicht, dass er richtig war. Er deutete nach oben und mir fuhr der Schreck in die Knochen. Direkt über uns war ja das Boot! Man konnte die Umrisse sehen. Und dabei waren wir noch nicht mal tief, maximal 7 Meter würde ich sagen. Die Dekoflasche baumelte fast über dem Grund. Das war ja der Hammer! Aber die Sicht war wirklich schlecht. Ziemlich diesig.

Weiße Baby-Muräne

Weiße Baby-Muräne

Zurück an Bord sahen wir uns die Strecke zu den Blöcken nochmal an. Man konnte sie von der Oberfläche aus erkennen und nichts deutete darauf hin, dass die Sicht unter Wasser so schlecht war. Eines jedoch hatte ich beim Navigieren festgestellt: Mein Kompass hatte ein Armband, mit dem man ihn am Handgelenk befestigte. Da man ihn zum Navigieren vor dem Gesicht in einer bewegungslosen Position halten musste, musste ich mit angewinkelten linken Arm schwimmen, was auf die Dauer unangenehm war. Daran wollte ich etwas ändern – gleich nach der Rückkehr von Ägypten.

Memm doch jetzt wegen dem Arm nicht so rum! Dieser Arm war wahrscheinlich unsere Rettung. Der Nachteil der Konsole ist, dass man sie ständig grade halten muss. Und wenn man nicht ständig drauf achtet, könnte ja vielleicht da mein Kursproblem herrühren.

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Dolphin House – Ägypten – Rotes Meer und der Tauchgang ohne Guide

Dolphin House ist ein Riff mit mehreren Abschnitten im nördlichen Roten Meer und wird gerne zum Tauchen aber auch Schnorcheln angefahren, da hier die Wahrscheinlichkeit, Delfine zu sehen, am höchsten ist. Unser Tauchplatz am Dolphin House bestand aus einem langen Riff und einem einzeln stehenden riesigen Block. Dadurch entsteht sozusagen eine Art Kanal, durch den man hindurchtaucht um den Block zu umrunden. Die maximale Tiefe hier ist bei etwa 18 m.

Wir ankerten kurz vor dem Kanal und stiegen ab. Für Thorsten und mich war es Premiere, denn wir wurden hier zum ersten Mal an einem uns fremden Tauchplatz ausgesetzt und waren, was die Navigation anging, auf uns selber gestellt.  Ziemlich aufregend für uns.

Wir tauchten ab. Unter uns war nur weißer Meeresboden, auf dem zur Orientierung ein großes Herz aus Steinen gelegt war. Somit findet man sein Boot auch wieder wenn es im Roten Meer mal trübe ist.

Wir folgten der Tauchgruppe in Richtung Kanal. Da wir aber noch einige Fotos schossen, verloren wir die Gruppe schon bald. Zuerst ist der Kanal sehr breit, dann kommt man an eine riesige Tischkoralle, und sobald man diese überschwommen hat befindet man sich im eigentlichen „Kanal“. Hier herrschte eine deutliche Strömung, und wir kamen nur langsam voran. Wir versuchten, uns so dicht wie möglich am Grund und am Riff zu halten, aber trotzdem war die Strömung deutlich zu spüren.

Ein Seestern

Ein Seestern

Wir bewunderten den Fischreichtum hier. Sogar einen kleinen Seestern fanden wir. Trotzdem wollte ich so schnell wie möglich aus dem Kanal heraus um den Block herum, um die lästige Strömung abzuhängen. 😉

Neben mir erschien plötzlich eine Tauchgruppe. Offenbar handelte es sich hierbei um einen Tauchlehrer mit seinen Schülern, 2 Männern und einer Frau. Die Frau machte einen sehr unsicheren Eindruck, sie hatte Schwierigkeiten mit der Tarierung und dem Gleichgewicht. Da sie uns unbedingt überholen wollten, mussten sie ein Stück weg vom Riff und somit direkt in die Ströumung. Da ich mir vorstellen konnte, dass das als Anfänger eher sehr anstrengend ist, drehte ich mich zur Seite und wollte Thorsten ein Zeichen geben, dass wir die Gruppe vorbeilassen sollten. Nur… der Mann neben mir war nicht Thorsten. Verblüfft drehte ich mich um. Wo war er denn?

Hinter mir stand Thorsten in der Strömung und fummelte an seinem Regulator rum. Ich hielt an und ließ den Fremdem neben mir vorbeiziehen. Was machte er da nur?

Thorsten: Ich hatte die Gruppe natürlich auch bemerkt und wie sie an uns vorbei wollten. Auch mir war der Gedanke gekommen, sie vorbei zu lassen. Als ich mich umsah, um zu schauen, wohin wir wohl ausweichen könnten, bekam ich von einem der Taucher eine Flosse ins Gesicht, so heftig, dass ich erstmal anhalten musste. Ich hatte den Regulator nicht verloren, weil ich sofort mit der Hand dran war, aber mir tat die Lippe weh. Außerdem fühlte sich das auf einmal komisch an. Ich spürte ganz deutlich etwas an meiner Unterlippe, das da vorher nicht war. Als ich mit den Fingern meinen Regulator abtastete, stellte ich fest, dass sich der Blasenabweiser durch den Aufprall verschoben hatte. Anstatt parallel zum Mundstück war er nun nach links verdreht. Ich versuchte vorsichtig, ob er wohl gebrochen war, aber er ließ sich ohne Probleme in seine eigentliche Position zurückschieben. Und er tat noch das, wozu er gedacht war: Blasen abweisen.

Ich wartete und drehte mich wieder nach vorne, da bekam ich einen Schlag auf den Kopf. Ich zuckte zusammen  und sah, dass der Herr, der mich eben überholte und sich als Thorsten ausgegeben hatte, mir soeben mit der Flosse auf den Kopf getreten war. Er merkte es zwar und entschuldigte sich, aber ehrlich gesagt hatte ich nun genug. Ich machte Thorsten das Zeichen, dass wir erst mal warten würden bis diese Schüler vorbei waren. Er verstand und nach einem Moment konnten wir weiter.

Wir wechselten die Seite des Kanals um den Block zu umrunden. Als wir über die Nordspitze kamen, war es deutlich ruhiger. Hier befanden wir uns in einem kleinen Korallengarten und einer enormen Fischvielfalt. Kaiserfische, Zebrafische, Papageienfische, Flötenfische, Rotfeuerfische… alle tummelten sich am Riff. Die Sicht war bombastisch, und so gelangen uns einige sehr schöne Bilder.

Weiter ging es um den Block herum. Ich kontrollierte mein Finimeter und stellte fest, dass ich noch 100 bar hatte. Zeit zum Umdrehen? Oder… doch ganz rum? So langsam schlich sich bei mir ein bisschen Nervosität ein. Block umrunden… schön und gut, aber fänden wir denn auch den „Anfang“ wieder? Nicht dass wir den Block wieder und wieder umrunden würden ohne den Ausstieg zu finden. Ich wurde ehrlich gesagt etwas nervös. Gut, es gab an sich keinen Grund, Luft hatte ich genug und wenn mir die Luft ausgehen würde, müsste ich im schlimmsten Falle eben aufsteigen und oben gucken wo wir waren. Aber trotzdem… ich ärgerte mich, denn ich hatte vergessen, mir einen Markierungspunkt zu merken, den ich wieder erkennen am Anfang des Kanals.

Etwas verbissen tauchte ich weiter. Dem Gefühl nach hätte ich gesagt, dass wir inzwischen auf der Südseite des Blocks angekommen waren, also müsste man dem Riff nur folgen, dann käme der Eingang zum Kanal, dort gerade aus weiter und schon wären wir am Boot. Klingt doch leicht.

Ein Flötenfisch

Ein Flötenfisch

Wir tauchten weiter. Ich guckte auf das Finimeter. 60 bar. Mist. Weit und breit erkannte ich keinen Eingang zum Kanal. Einmal wäre ich fast in eine Schneise getaucht, aber das war eine Sackgasse. Langsam verging mir das Lachen. Ich tauchte voran und legte langsam aber sicher einen Zahn zu. Wo war bloß dieser blöde Kanal?

Plötzlich klopfte mir Thorsten auf die Schulter. Er zeigte an, dass wir umdrehen müssten. Umdrehen???

Ich habe natürlich auch die ganze Umgebung des Blocks nach etwas abgesucht, das mir bekannt vorkam. Beim Eingang in den Kanal war mir aufgefallen, dass dort am Block ein paar einzelne Korallen standen, ähnlich wie Inseln. Als wir bei so einer Struktur vorbeikamen, erwartete ich eigentlich, die andere Seite von dem Kanal zu sehen, aber das war nicht so. Erst als wir wieder drin waren, erkannte ich in der Ferne die andere Wand. Ich tippte Annette an, dass wir in die andere Richtung mussten. Auf ihren ungläubigen Blick nahm ich meine Schreibtafel zur Hand und schrieb es auf: „Wir sind wieder in der Passage.“ Ich übernahm die Führung und wir schwammen den Weg zurück, an der anderen Wand entlang.

Ich folgte ihm jedoch und flehte zum Himmel, dass er wusste wo wir waren. Und: TomTom wusste es! Er führte uns aus dem Kanal heraus, in den ich eben wieder geschwommen war (das zum Thema den Block x Mal umkreisen… 🙂 ) und führte wie eine eins zum Boot zurück. Als ich das steinerne Herz sah, hätte ich vor Erleichterung jubeln können. Interessanterweise hatte sich in unserer „Abwesenheit“ die Sicht deutlich verschlechtert, und wir konnten das Boot, als wir direkt drunter waren, nur noch schemenhaft erkennen. Insofern stellte sich das Herz doch als sehr nützlich heraus.

Das Herz des Ozeans... :-)

Das Herz des Ozeans... 🙂

Die schlechtere Sicht war es auch, die zunächst verhindert hat, dass wir die andere Wand vom Kanal sehen konnten. Doch einmal dachte ich, dass ich noch ein Problem hätte. Wir waren gerade umgedreht, um uns auf den Rückweg zu machen, da passierten wir eine weitere Gruppe Taucher, angeführt von einem der Divemaster von unserem Boot, die uns entgegen kam. Wir grüßten freundlich und schwammen weiter. Doch auf einmal spürte ich einen Ruck – und es ging nicht mehr weiter. Was war denn nun los? Ich merkte, dass ich mit meiner rechten Flosse offenbar festhing. Na klasse, dachte ich mir, da hat man uns eingebleut, vorsichtig zu sein, und jetzt hatte ich mir wohl die Flosse irgendwo eingeklemmt und würde bei dem Versuch, sie zu befreien, mindestens zehn Jahre Riffgeschichte zerstören. Doch als ich mich vorsichtig umwandte, um nachzusehen… stellte ich fest, dass der Divemaster der anderen Gruppe mich festhielt! Kann mir mal einer erklären, was das Unterwasser-Handzeichen für „Wohl ’n Clown gefrühstückt, Du Komiker!“ ist?

Ja, der hatte schon Humor. Einmal hingen wir an der Dekoleine zum Sicherheitsstop da kam er angeschwommen und hatte sich wie ein Walr0ß einen Tierknochen zwischen Nasenerker der Taucherbrille und Regulator geklemmt. Versuchen Sie mal dabei nicht Tränen zu lachen und dabei den Wassereinbruch in den Regulator zu vermeiden!

Als wir ausgestiegen waren ließ ich mir von Thorsten erklären, was „natürliche“ Navigation ist 🙂 Ich werde mich in Zukunft bemühen es auch zu lernen.

Doch offenbar waren wir nicht die einzigen, die da Probleme hatten. Nachdem wir ausgestiegen waren und uns abtrockneten, erschien ein Kopf an der Meeresoberfläche, sehr weit vom Boot entfernt. Die Besatzung wurde schon unruhig, da es nur ein Kopf war. Nachdem dieser aber keine Anstalten machte zu winken oder um Hilfe zu rufen war es klar, dass dieser Kopf sich ebenfalls verirrt hatte. 10 min später erschien der Kopf samt Körper und Buddy auf dem Boot und auch er gestand, dass er gucken musste wo wer war. 🙂

Ein Hoch auf Thorsten! Dank ihm blieb uns diese Peinlichkeit erspart! 😉

So ganz langsam hatte ich den Bogen raus. Und das sollte sich noch als nützlich erweisen. (*platzt vor Stolz)

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Shaab El Erg Kabir – Ägypten – Rotes Meer und das Abschießen einer Boje

Shaab El Erg ist eigentlich ein weitläufiges, hufeisenförmiges Riff mit der Öffnung nach Süden. In der Mitte des Hufeisens befindet sich eine Lagune, in der man Unmegen von kleinen Riffplattformen, den so genannten „Ergs“ finden kann. Shaab El Erg bietet mehrere sehenswerte Unterwasserlandschaften an den verschiedenen Riffkanten oder an einem fast separaten Riff an der südwestlichen Spitze, genannt „Gota Shaab El Erg“. Man kann hier an verschiedenen Punkten mit dem Boot anlanden, aber es gibt noch eine Variante, die das Vergnügen hier kennenzulernen wir hatten…

Es war an diesem Tag der zweite Tauchgang, als die uns zugewiesene Divemaster zu uns kam und uns etwas über den Tauchgang erzählte – und das vor dem offiziellen Briefing. Das kam mir merkwürdig vor, doch sehr bald klärte sich das auf: Die Divemaster fragte, ob wir eine Boje hätten. Ja, hatten wir. Die hatte ich zusammen mit meinem Kompass gebraucht (bzw. eher „nie gebraucht“) von einer Taucherin gekauft, die das Tauchen aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Das ist gut, wurde uns erklärt, denn der Tauchgang, den wir gleich machen würden, sei ein Drifttauchgang. Wir würden also vom Boot springen, das Boot würde weiterfahren, während wir unseren Tauchgang machten, vom Riff aus in südliche Richtung. Kurz vor Erreichen der Reserve des Luftvorrats sollten wir dann die Boje „schießen“, an deren Seil den Sicherheitsstopp in 5 m Tiefe machen, dann auftauchen und abwarten. Das Boot würde Ausschau nach den Tauchern halten und uns dann abholen. Aha.

Ein Rotfeuerfisch im offenen Wasser bei Shaab El Erg Kabir.

Ein Rotfeuerfisch im offenen Wasser bei Shaab El Erg Kabir.

Vielleicht sei das aber auch gar nicht nötig, meinte sie schließlich, denn natürlich würde auch sie eine Boje dabei haben, und wenn unser Luftvorrat so lang reichte wie ihrer, dann würden wir den Stopp mit ihr machen und sie würde die Boje schießen. Dann erklärte sie uns noch, wie genau man das macht, eine „Boje schießen“. Im Stillen betete ich, dass unsere Luft so lang reichen würde wie ihre, denn immerhin hatten wir sowas noch nie gemacht, ja, noch nicht einmal geübt. Und dann gleich der Ernstfall? Oje, oje.

Der Tauchgang selber war mal wieder sehr entspannt, wir hatten eine maximale Tiefe von 13,7 m und tauchten „so ungefähr“ in Richtung Süden durch das Feld mit den Korallenbänken. Es gab auch hier wieder sehr viel zu sehen, von Schnecken über Rotfeuerfische bis hin zu einer Muräne, der einer der anderen Taucher aus unserer Gruppe mit dem Fotoapparat so nahe kam, dass ich schon dachte, gleich kriegt das arme Tier das Objektiv auf die Nase. Die Muräne indessen guckte nur empört, so wie Muränen das immer machen (sie sind immer schlecht gelaunt, deswegen nennt man sie ja „Mur(r)“änen).

"Na, willst Du mir vielleicht auch Deine Kamera auf die Nase hauen? Komm nur her, Du!" - "Äh, nein danke, ich bleib lieber hier!"

Annette: Die Muräne war keineswegs die einzige, die schlecht gelaunt war. ICH war es ebenfalls. Und zwar genau wegen diesem aufdringlichen Fotografen. Er war ursprünglich als Buddy des Divemasters eingeteilt worden, nahm aber die Aufgabe nicht sehr ernst. Statt neben ihr zu tauchen, tauchte er…ja einfach überall. Links von mir, rechts von mir, über mir, UNTER mir (sehr nett, wenn man im Blasenmeer anderer taucht). Ich will es fast nicht öffentlich sagen, aber der Kerl brachte mich fast so weit, dass ich ihm am liebsten unter Wasser die Flasche zugedreht hätte. Einen so rücksichtslosen Taucher hatte ich bis dato noch nie erlebt.

Unsere Divemaster erkundigte sich immer nach unserem Luftvorrat, der diesmal bei Annette und mir relativ gleich war – der großeren Flasche auf meinem Rücken sei Dank. Leider bekamen wir nicht mit, wie der Verbrauch unserer Divemaster war. Und leider hatte ich bei meinem Gebet, sie möge doch die Boje für uns schießen, eins vergessen: Die Divemaster tauchten alle mit einer 15-Liter-Flasche. Und sie war eine Frau und im Tauchen erfahren, das heißt, ihr Verbrauch war sowieso niedriger als unserer. So kam es schließlich, dass wir das Zeichen bekamen, die Boje zu schießen und aufzutauchen. Die Divemaster führte währendessen die Gruppe weiter.

Okay, dann also galt’s. Nun denn! Sind wir Männer oder ein Karton Chicken Nuggets?

He! Ich war auch dabei! Wenn auch nicht wirklich nützlich, aber falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte: ICH BIN WEIBLICH!!

Mensch, Du gönnst einem aber auch gar nichts. Nicht mal übertriebenen Pathos. Also gut, ein neuer, heroischer Spruch… Noch nie hatten so viele so vieles so wenigen zu verdanken! …ne, das passt nicht. Für Krone und Königreich! …ne, auch nicht. Wie wär’s damit: VIEL GLÜCK!

Fischreichtum (Zebrafische) vor Shaab El Erg Kabir.

Fischreichtum (Zebrafische) vor Shaab El Erg Kabir.

Zuerst mal auf etwa 5 m Tiefe gehen und schwebend die Boje entrollen (es handelte sich dabei um eine der länglichen Bojen, mit denen Taucher an der Oberfläche auf sich aufmerksam machen können). Dann die daran befestigte Leine in die Hand nehmen und etwas Luft in die Boje lassen mit Hilfe des Oktopus. Der Plan sah dann vor, die Boje an der Leine zu halten, so dass sie sich entfalten konnte, um sie anschließend mit noch mehr Luft zu füllen und sie dann langsam zur Oberfläche steigen zu lassen. Aber andererseits sah mein Plan auch vor, mit 39 längst reich zu sein und nicht mehr arbeiten gehen zu müssen. Die beiden Pläne hatten eins gemeinsam: Sie funktionierten nicht. Nun gut, reich kann ich immer noch werden, aber das mit der Boje war so eine Sache. Denn kaum hatte sie sich ganz entfaltet, zog sie zur Oberfläche. Und nach dem Motto „Reisende soll man nicht aufhalten“ beschloss ich, sie gehen zu lassen. Ich hatte genug Mühe, das Seil schnell genug abzuwickeln. So erreichte sie die Wasseroberfläche. Und hätte ich die Möglichkeit gehabt, sie richtig mit Luft zu füllen, hätte sie dort senkrecht aus dem Wasser geragt und unsere Position damit angezeigt. Doch so knickte sie auf ungefähr der Hälfte ab, weil ihr die Stabilität fehlte. Was für ein Glück, dass nicht „Viagra“ draufstand – Pfizer hätte mich für diese Art Anti-Werbung verklagt.

Nun gut, wir hingen also unter einer nicht ganz aufgeblasenen Boje in 5 m Tiefe und machten unseren Sicherheitsstopp. Das größte Abenteuer würde uns ja noch bevorstehen: Zurück an Bord der ABYDOS 2 zu kommen. Wie würde das wohl funktionieren? Nachdem wir den Sicherheitsstopp erledigt hatten, tauchten wir auf. An der Oberfläche hielten wir Ausschau nach unserem Boot, während ich unsere Boje so weit mit Luft füllte, dass sie nun weithin sichtbar war (und Pfizer stolz gemacht hätte, mal nebenbei bemerkt).

Das Boot war ein ganzes Stück weg von uns. Wir fragten uns, ob die uns wohl sahen und woran wir sehen würden, dass sie uns sahen. Denn irgendwie war auf dem Boot kein Mensch zu erkennen. Dann hatte ich das Gefühl, dass es sich bewegte. Tatsächlich, nach ein paar weiteren Sekunden konnte man deutlich sehen, dass das Boot näher kam. Ja, äh… aber hatte der uns jetzt gesehen, oder fuhr er nur zufällig in unsere Richtung? Aber nein, man hatte uns gesehen, denn das Boot drehte bei, als es nahe bei uns war, so dass wir in Richtung des Hecks schwimmen konnten. Dort warf man uns eine Strömungsleine mit Boje zu. Ich dachte, dass nun Muskelarbeit gefragt war und wollte mich schon an der Leine entlang hangeln, doch da rief man uns von der Besatzung zu: „Relax!“ Schön, dass man die Klassiker von „Frankie Goes To Hollywood“ auch in Ägypten kennt, dachte ich mir, als ein Ruck durch die Leine ging und wir bis zu den Leitern am Heck des Bootes gezogen wurden. Nur aus dem Wasser raussteigen, das mussten wir noch selbst.

Dazu kann ich noch folgendes erwähnen: Als wir so an der Wasseroberfläche trieben und uns überlegten, ob uns das Boot denn auch sehen kann, überkam mich schon ein seltsames Gefühl. Wo man auch hinsah: Nur Wasser. Keine kleine Insel in Sicht, gar nichts. Ist schon merkwürdig. Man kommt sich fast vor wie ein Schiffsbrüchiger. Ich hatte Sorge, dass wir auseinandergetrieben würden, daher hielt ich mich hinten an Thorstens Flasche fest. Gleichzeitig versuchte ich mit Gewalt, die Melodie vom „Weißen Hai“ aus dem Kopf zu bekommen. Im Geiste sah ich schon mehrere dreieckige Flossen auftauchen, die in immer enger werdenen Kreisen um uns herumschwammen. Aber dann kam das Boot auf uns zu und ich stellte mir vor, dass das die Haie verscheuchen würde. Aber die Ängste waren nicht wie weggeblasen… das Boot kam direkt auf uns zu und ich fürchtete schon, dass es über uns drüber rauschen würde. Aber es drehte ja bei und warf die Strömungsleine aus. Wir waren angewiesen worden, dieses Mal MIT Flossen die Leiter hochzusteigen da das Boot die Motoren laufen ließ (bloß nicht an die Schraube dicht zu meinen Füßen denken… nein nein… jetzt aber flott hoch die Leiter….).

Abendstimmung auf dem Rückweg.

Abendstimmung auf dem Rückweg.

Als wir zurück an Bord waren und uns der nassen Sachen entledigten, erschienen die Taucher einer nach dem anderen an der Oberfläche und wurden ebenfalls von der ABYDOS 2 aufgenommen. Und wir hatten ein weiteres Abenteuer erlebt. Oder sagen wir: eine Herausforderung gemeistert. Nehmen Sie das „gemeistert“ jetzt nicht wörtlich, es war keine Spitzenvorstellung, aber he – wir waren wieder an Bord zurück und um eine Erfahrung reicher. Und der Urlaub war noch lange nicht beendet.

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