Patric P. Kutscher (Mitte) begeisterte das Publikum mit seinem Vortrag. Bild: Europa-Park |
Es gibt Menschen, die haben es so richtig drauf. Sie begegnen Ihnen, wechseln drei, vier Sätze und wenn Sie dann weitergehen, merken Sie: Irgendetwas habe ich jetzt, was ich vorher nicht hatte. Stimmt! Es ist ein Affe, der sich auf ihrer Schulter breit macht. Oder anders gesagt: Sie haben sich mal wieder etwas aufbürden lassen und das bereitet Ihnen jetzt schon Stress. Keine Sorge, Sie sind nicht allein mit diesem Tier. Ganz im Gegenteil, für dieses Phänomen gibt es einen Namen. Es heißt „Monkeys on the back – Affen auf der Schulter!
Montag, 16.Mai, Europa-Park, Hotel Colosseo, Raum „La Scala“. Patric P. Kutscher, diplomierter Verkaufs- und Verhaltenstrainer, zertifizierter Business- und Management-Coach und Dozent für Rhetorik an der Südwestdeutschen Fachakademie für Immobilienwirte, legt los. Sein Thema: „Die Geheimnisse der Sieger – oder: Stell Dir vor, es gibt Stress und Du machst nicht mit“.
Rund 480 Menschen, darunter erstaunlich viele Männer, sind gekommen, um ihre Schultern dauerhaft zu entlasten, denn Stress hat heute jeder. Und egal ob Sie als Hausfrau und Mutter das Unternehmen „Familie“ managen, berufstätiger Arbeitnehmer sind oder eine Firma leiten – die nachfolgenden Tipps werden Ihnen in jedem Fall helfen, Ihr Leben stressfreier zu gestalten.
„Bleiben wir bei dem Bild“, sagt der Verhaltenstrainer, „denn es gibt Affen, die Sie sich aussuchen können und Affen, die Sie nehmen müssen!“ Beispiel: Ein Freund bittet Sie, noch schnell einen Brief zu schreiben, da er das nicht so gut könne und schon sitzt ein Affe auf Ihren Schultern. Die Lösung: Bitten Sie ihn, den Brief nach seinen Vorstellungen zu schreiben und bieten Sie dann die Korrektur an. „Und schon sitzt der Affe wieder auf der Schulter Ihres Freundes. Sie warten in Ruhe ab, bis der Brief kommt und Ihr Samstag ist gerettet.“ Nehmen Sie jedoch zum Beispiel einen Auftrag an, für den Sie intensiv und unter Zeitdruck lernen müssen, dann haben Sie sich den Affen ausgesucht und oft genug macht diese Herausforderung richtig Spaß.
Anti-Stress-Tipp Nr. 2: Kommt eine Aufgabe auf Sie zu, die Sie erledigen müssen, schaffen Sie Klarheit, denn immer wenn etwas unklar ist, macht es uns Stress. Aber immer dann, wenn etwas klar wird, entstresst es uns. Verplanen Sie Ihren Tag nur zu 50 Prozent (das geht leider nicht immer, doch versuchen Sie es einfach), denn es kommen immer unvorhergesehene Dinge hinzu und das bereitet Stress.
Ordnen Sie Ihre Aufgaben nach dem Eisenhower-Prinzip „Eisenhower hat gesagt: Aufgaben sind nicht gleich Aufgaben“, erklärt Patric P. Kutscher. Wenn etwas für Sie wichtig und dringend ist (also mit Zeitfaktor), dann sollten Sie es selbst erledigen. Unbedingt. Die oberste Management-Regel lautet: Was Du sofort erledigen kannst, erledige sofort. Wenn Du irgendeine Sache mit einem Telefonat erledigen kannst – tu es! Das ist eine A-Aufgabe. Eine B-Aufgabe ist wichtig aber nicht dringend (also ohne Zeitfaktor) und dann gibt es noch die C-Aufgaben, die sind dringend, aber nicht wichtig! Arbeiten sollten Sie genau in dieser Reihenfolge. „Leider beschäftigen wir uns am meisten mit den C-Aufgaben, doch in der Regel sind gerade die B-Aufgaben (wichtig aber nicht dringend) notwendig für unser Wachstum, für unsere Entwicklung!“
Schwierig, schwierig, werden Sie jetzt denken. Ist die Steuererklärung wichtig und dringend? Eine Fortbildung nicht dringend, doch umso wichtiger für meine Entwicklung? Und mal endlich den Schlafzimmerschrank aufzuräumen nur dringend, aber eigentlich gar nicht wichtig? Überlegen Sie genau und schreiben Sie alles auf, denn auch das nimmt den Stress.
Nächster Tipp: Wir müssen unserem Umfeld nicht erzählen, was wir denken, die merken es sowieso. Deshalb: Vorsicht mit Ihren Gedanken. Der große Clown Grock hat, bevor er in die Manege ging, den Vorhang einen kleinen Spalt geöffnet, die Zuschauer angesehen und zu sich selbst gesagt: Liebes, liebes Publikum. Heute gebe ich Dir wieder das Beste von allem, was ich habe.“
Patric P. Kutscher, referiert bereits zum zweiten Mal im Rahmen der sehr erfolgreichen, ehrenamtlichen Vortragsreihe „Neue Perspektiven“, die von Marianne Mack initiiert wurde und bereits im siebten Jahr läuft. Die Gäste zahlen zwar € 10 Eintritt, doch sie wissen genau, dass mit diesen Geldern über den Förderverein „Santa Isabel e.V. – Hilfe für Kinder und Familien“, effektiv, sinnvoll und unkompliziert geholfen wird.
Noch weitere Tipps gefällig? Hier sind sie: Fünf Punkte führen zu weniger Stress und mehr Glückshormonen: Sehen und gesehen werden. Menschen mögen es, wenn man ihnen zeigt, dass man sie wahrnimmt, darunter fallen auch Lob und Komplimente. Zweiter Punkt: Interessieren Sie sich für Dinge, die den anderen interessieren. Dritter Punkt: Stimmungen wahrnehmen und in der Lage sein, sie zu verändern. Wenn ihr Kollege eh schon unten ist, müssen Sie nicht noch eins draufgeben. Vierter Punkt: Miteinander arbeiten und nicht nur danebenstehen. Und der fünfte Punkt ist vielleicht der Schwerste: Die Motive und Absichten des anderen verstehen. Finde heraus, warum jemand etwas tut, das Bild von diesem Menschen wird sich verändern.
Der Abend ist spannend, die Menschen sind begeistert und suchen auch nach Beendigung des Vortrags noch den Rat des Referenten. Wie immer in dieser Vortragsreihe nehmen sie viele Tipps und Anregungen mit nach Hause – eben „neue Perspektiven“ und die Gewissheit, dass mit ihren Einrittsgeldern einem kleinen, blinden Mädchen und seiner Familie geholfen wird.
Quelle: Europa-Park
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