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Shaab Abu Nuhas – Ägypten – Rotes Meer und das Problem mit der Luft

Unser allererster Tauchgang im Freiwasser überhaupt fand seinerzeit an Shaab Abu Nuhas statt, am Wrack der Giannis D. Über das Riff und das Wrack hat Annette an anderer Stelle in diesem Blog schon einiges geschrieben. Als wir im November 2009 wieder nach Ägypten kamen, waren wir entsprechend gespannt darauf, dieses Tauchgebiet wiederzusehen, diesmal als AOWD, die nun auch bis zur tiefsten Stelle des Wracks durften (ca. 20 – 25 m), und nicht als Tauchschüler, die gezwungen waren, zehn Meter darüber zu schweben. Leider machte uns einige Zeit das Wetter einen Strich durch die Rechnung, es windete sehr stark, so dass Shaab Abu Nuhas nicht angefahren wurde. Doch endlich war es so weit, das Wetter wurde besser und die Giannis D. angesteuert. Nur waren wir nicht allein, natürlich war es allen Tauchbooten gleich gegangen. Und der erste Tag, an dem der Wind schwächer war, wurde von allen genutzt, so dass es am Tauchgebiet entsprechend voll war.

Da Annette in dem anderen Artikel schon so schön über die Giannis D. geschrieben hat, wollen wir stattdessen an dieser Stelle das erste längere FlatFluteDivers-Video präsentieren: Tauchgang an der Giannis D. im November 2009.

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Es war ein schöner Tauchgang, allerdings zeigte er nach dem Erlebnis mit der „Ohne-Luft“-Situation nochmal auf, dass ich ein regelrechtes Problem mit der 12-Liter-Flasche hatte. Während Annette immer noch einen guten Luftvorrat übrig hatte, ging er bei mir regelmäßig zur Neige. Bei diesem Tauchgang musste ich deswegen sogar früher auftauchen als Annette, was mir gar nicht gefiel (deswegen ist leider das Video auch nicht sehr ausführlich). Unser Divemaster empfahl mir, zukünftig eine 15-Liter-Flasche zu nehmen. Anders gesagt: wie zu Hause. Das tat ich dann auch gleich ab dem nächsten Tauchgang, und siehe da: Luftprobleme gehörten der Vergangenheit an. Damit musste ich zwar ein bisschen mehr zahlen für die Tauchausflüge, aber dafür waren die Tauchgänge nun viel entspannter.

Annette: Das Leben könnte so schön sein… mit den richtigen Leuten.

Wie Thorsten schon sagte, wir waren beide schon die ganze Woche davor hibbelig gewesen, denn wir wollten unbedingt nochmal zu dem Wrack. Schließlich wollten wir dort unser 1-jähriges Tauchjubiläum feiern, denn dort hatte alles begonnen.

Als wir dann endlich Shaab Abu Nuhas ansteuerten war die Vorfreude entsprechend groß. An dem Tag war allerdings die Hölle los, und es ankerten viele Tauchboote dort. Unser Guide teilte uns in Gruppen ein, und hier war schon der erste Wurm drin: Die Gruppe war ziemlich groß.

Wir tauchten ab. Entgegen den sonstigen Tauchgängen tauchten Thorsten und ich dieses Mal als letztes Buddyteam. DAS war das Letzte! Ich kann gar nicht sagen, ob ich je eine so derart chaotische Gruppe erlebt habe. Von Formation keine Spur, die Leute tauchten gerade so wie es ihnen passte und Thorsten und ich hatten Mühe, unsere Gruppe von anderen Gruppen zu unterscheiden. Hinzu kam, dass sich in der Gruppe einige Anfänger befanden. Nichs gegen Anfänger, sicher nicht, aber etwas umsichtiger hätten sie sein können. Die Kunst des Tauchens liegt nun mal im langsamen Tauchen, was eine entsprechende Tarierung erfordert. Nicht, dass wir da so perfekt wären, aber es war unglaublich schwierig, den winkenden und strampelnden Tauchern vor uns aus dem Weg zu gehen, der ab und zu von spitzen Wrackteilen sehr beengt war. Unser Guide führte sehr langsam, und wir ganz hinten hatten damit wirklich Probleme. Ich musste mich total auf den Vordermann konzentrieren um nicht ständig dessen Flosse ins Gesicht zu bekommen.

Es war einfach extrem voll. Das Jahr zuvor hatte unser Instructor kein Problem damit, uns „Ersttauchgangs-Schüler“ von den anderen Tauchern fernzuhalten, so dass wir niemandem in die Quere kamen. Das war diesmal ein Ding der Unmöglichkeit.

Schließlich ging Thorsten auch noch die Luft aus und er musste mit ein paar Tauchern zum Boot zurück. Unser Guide packte mich kurzerhand mit einem anderen Taucher zusammen und verabschiedete sich, um die anderen um Boot zu bringen.  Da war der nächste Wurm geboren.

Erst mal war mir das gar nicht recht, denn ich hatte den Typ vorher nie gesehen und wusste nicht, ob ich mich auf ihn verlassen konnte. Zudem wissen Thorsten und ich, was wir uns zutrauen können und was nicht. Das war ein völlig Fremder für mich.

Und es stellte sich auch nicht als Glücksgriff raus. Ich hatte noch 100 bar in der Flasche, und so tauchten wir erst mal weiter um das Wrack herum. Kaum um die erste Kurve, war mein Buddy verschwunden. Super! Grad war er noch da, und es gab an der Stelle nicht viele Möglichkeiten, wo er hätte hin verschwinden können… außer INS WRACK HINEIN vielleicht. Ich drehte um und schwamm zu der Stelle zurück, wo ich ihn das letzte Mal gesehen hatte – nix. Unbehagen breitete sich bei mir aus. Erstens wollte ich da unten nicht alleine tauchen, zweitens… ich musste ihn jetzt zwei Minuten suchen und dann auftauchen, um der Besatzung Bescheid zu sagen. Aber… dank des Chaos am Anfang hatte ich mir die Stelle nicht gemerkt, an der wir abgetaucht waren. Außerdem waren wir ja ursprünglich mit Guide unterwegs gewesen… Kurz bevor ich einfach auftauchen wollte kam mein werter Herr Buddy von irgendwo her und tat so, als ob nix gewesen wäre.

Das war mir zuviel. Ich wollte in die Nähe unseres Bootes zurück damit ich notfalls alleine auftauchen konnte und deutete ihm an, dass ich zurückschwimmen wollte. Er war einverstanden. Nach fünf Minuten fragte ich ihn, ob er wüsste, wo das Boot sei. Er führte so selbstverständlich. Aber er zuckte nur die Schultern.

Fein. Mit einem unzuverlässigen Buddy ohne zu wissen, wo man ist… der Traum eines jeden Tauchers. Kurz beovr ich wirklich panisch wurde kehrte jedoch ZUM GLÜCK unser Guide zurück und sammelt uns wieder ein. So froh war ich glaub ich schon lange nicht mehr. Wir waren noch zu dritt. Wo der dritte im Bunde bei meinem kleinen Ausflug geblieben war ist mir bis heute noch ein Rätsel.

Nachdem wir das Wrack komplett umrundet hatten, war es für uns alle Zeit zum Auftauchen. Es klappte problemlos

An Bord traf ich auf einen äußerst schlecht gelaunten Thorsten.

Ich? Schlechte Laune? Nicht doch! Man wird doch wohl noch mal was an die Wand schmeißen dürfen!

Schon…da sagt ja auch keiner was, aber muss es denn gleich die ganze Flaschenbank inklusive Flaschen sein? Zum Glück konnte ich „Gut Wetter“ machen sonst hätten wir noch Schiffsverbot bekommen!

Ich berichtete ihm von meiner Pleite und wir sprachen den Guide an, dass wir in Zukunft nicht mehr getrennt werden wollten. Falls einem von uns die Luft ausgehen würde, würde der andere mit aufsteigen. Nie wieder mit einem fremden Buddy. 🙂

Und außerdem: Unglaubliche Abenteuer erleben Annette und ich auch ohne dass mir die Luft ausgeht…

1 Kommentar

  1. Parag

    For visiting divers, Abu Nuhas area offers the possibility of several days of wreck exploration. They can dive their way through several eras of shipping – from the glory days of steam and sail to modern cargo freighters.

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