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Nationalblume der Niederländer: die Tulpe

Blumen und die Niederlande sind unauflösbar miteinander verbunden, denn sie bestimmen die Farbe der typisch niederländischen Landschaft. Vor allem in den Provinzen Nord-Holland und Flevoland sorgen Blumenzwiebelfelder, lange Wasserkanäle und grüne Streifen Gras für eine bunte Palette. Nicht nur als Exportprodukt sind die Blumen ein wichtiger Teil der Niederlande, auch als Touristenattraktion stehen sie jedes Jahr wieder hoch im Kurs.

Die Niederländer und ihre Blumen

Die Niederländer sind selber auch ganz verrückt nach Blumen, denn jedes Jahr geben sie durchschnittlich 60 Euro für bunte Blüten aus. Zu jeder Gelegenheit nimmt der Niederländer gerne einen Strauß mit: als Wiedergutmachung nach einem Streit, zum Geburtstag oder zur Beerdigung. Zunächst als Marketingslogan in Umlauf gebracht, hat die niederländische Sprache den Ausdruck „Zeg het met bloemen“ („Lass Blumen sprechen“) als feste Redewendung übernommen. Und jedes Jahr wieder wartet der Niederländer mit dem Ende des Urbi et Orbi auf die magischen Worte des Papstes: „Danke für die Blumen aus den Niederlanden.“
Jedes Frühjahr kommen ca. 750.000 Besucher in den Keukenhof, zur größten Blumenausstellung der Welt. In dieser Zeit findet auch der bekannte Blumenkorso statt, eine große Parade mit blumenverzierten Prunkwagen.

Nationalblume: Die Tulpe

Die Niederländer betrachten die Tulpe als Nationalblume. Es war Carolus Clusius, Verwalter des Leidener Hortus Botanicus, der im 16. Jahrhundert die erste Tulpenzwiebel pflanzte. Ursprünglich kommt diese Blume aus der Türkei oder dem Iran, wo sie schon bei den Sultans sehr beliebt war. In den Niederlanden feierte die Tulpe ab dem 17. Jahrhundert große Erfolge, was dazu führte, dass auch der Tulpenhandel blühte, und noch heute ist die Tulpe ein wichtiges Exportprodukt. In den Achtziger- und Neunzigerjahren wurden die bekannten niederländischen Fußballer Ruud Gullit, Marco van Basten und Frank Rijkaard in Italien tulipani, die Tulpen, genannt. Darüber hinaus ist die lilafarbene Tulpe „Pink Ribbon“ derzeit das internationale Zeichen der Solidarität mit Brustkrebspatientinnen.

Die Blumenzwiebelregion

Das Küstengebiet zwischen Haarlem und Leiden heißt seit jeher „De Bloembollenstreek“ (die Blumenzwiebelregion), da hier, bedingt durch das milde Klima und den kalkreichen Boden, der Ursprung der Blumenzwiebelkultur liegt. Im Herbst werden die Zwiebeln in den Boden gesetzt, und im folgenden Frühling (ab März) kann man dann durch ausgedehnte bunte Blumenfelder fahren, die von Grünstreifen und Wassergräben durchzogen sind. Im Sommer werden die Zwiebeln geerntet, geschält und getrocknet, um auf den Märkten angeboten zu werden. Große Nachfrage besteht nach Tulpen, Hyazinthen, Narzissen, Lilien und Gladiolen.

Import und Export von Blumen

Ca. 60 Prozent des internationalen Blumenhandels wird über niederländische Auktionen abgewickelt. Das Auktionshaus FloraHolland in Naaldwijk beispielsweise veranstaltet die weltweit größte Versteigerung von Schnittblumen und Pflanzen und beliefert rund 90 Prozent des niederländischen Handels. Ein zweiter großer Auktionator ist die VBA Aalsmeer. Darüber hinaus findet jährlich in der Messe Amsterdam (RAI) die Horti Fair, eine namhafte Gartenbaumesse für Aussteller, statt.
Blumen sind einer der wichtigsten Exportartikel der Niederlande, die größten Abnehmer sind Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Russland. Um das ganze Jahr über den Handel aufrechterhalten zu können, importieren die Niederlande ihrerseits Blumen aus hauptsächlich Afrika und Israel und werden dadurch selbst zum wichtigsten Importeur der Europäischen Union. Häufig sind die Unternehmer im afrikanischen Pflanzenhandel von niederländischer Herkunft.
Die meisten Blumen werden unter Glas gezüchtet. Westland und Aalsmeer bilden zusammen das Herz des niederländischen Blumenhandels, wobei die gesamten Niederlande über ca. 10.000 Hektar Gewächshäuser verfügen, ein Drittel hiervon für Schnittblumen. Die Forschung beschäftigt sich intensiv mit der Senkung des Energieverbrauchs, der bei der Gewächshausinstandhaltung hoch ist: Es gibt Experimente mit Solardächern oder Erdwärme, neu sind die auf Gewässern treibenden Gewächshäuser.
Niederländische Experten arbeiten kontinuierlich an einer Produktverbesserung. Nicht nur, dass jedes Jahr 1.200 bis 1.500 neue Blumen und Pflanzen hinzukommen, in den Niederlanden werden auch die meisten innovativen Ideen in der Blumenzüchtung, Technik und der Umweltforschung geboren. Eine konstante Erneuerung des niederländischen Gartenbaus und Handelssystems führen dazu, dass die Position der Niederlande als weltgrößter Blumenexporteur noch immer gesichert ist.

Touristenattraktionen

  • Keukenhof: der weltweit größte Blumenpark unter freiem Himmel. Thema 2011: „Deutschland. Land der Dichter und Denker“
  • Floriade 2012: Weltgartenbauausstellung alle zehn Jahre, von April bis Oktober 2012 mit dem Thema „Living nature“;
  • Skate-, Fahrrad- und Wanderrouten durch die Blumenfelder von Zijpe in Noord-Holland und in Flevoland;
  • Flüge über die Blumenzwiebelregion;
  • Besuch der Auktion FloraHolland;
  • Exkursionen zum niederländischen Land- und Gartenbau;
  • Autoroute durch die Blumenzwiebelregion in Flevoland (von A6, Abfahrt Emmeloord);
  • Museum de Zwarte Tulp (Museum die Schwarze Tulpe);
  • Weltgrößtes Gemälde eines Tulpenpanoramas (63 Meter lang, 4 Meter hoch) in Voorhout bei Leiden
  • Amsterdam Tulip Museum

Blumenveranstaltungen

  • Holland Flower Festival/de Westfriese Flora: die größte überdachte Blumenausstellung der Niederlande
  • Blumenkorso in der Blumenzwiebelregion
  • Varend Corso Westland 31. Juli/auf 70 Km Länge/300.000 Besucher

Besondere Blumengärten

Weihergarten Ada Hofman (Vijvertuin Ada Hofman), Gärten in Appeltern (Tuinen in Appeltern), Orchideenhof in Luttelgeest (Orchideeënhoeve in Luttelgeest), Kijktuinen Nunspeet, Schlossgärten Arcen (Kasteeltuinen Arcen) sowie Boomkamp Gardens mit der ältesten noch in Betrieb befindlichen Holzschuhmacherei der Niederlande.

Quelle: Niederländisches Büro für Tourismus & Convention

Niederlande – Land des Wassers

Die Niederlande sind seit jeher vom Wasser geprägt. Mit Verwunderung schaut die Welt auf das kleine, flache Land und die Anstrengungen seiner Bewohner, dem Meer immer wieder die Stirn zu bieten. Schon lange sind die Niederländer bekannt für ihre Expertise auf dem Gebiet des Wassermanagements. Doch hat die Lage inmitten wichtiger Gewässer dem Land auch viel Wohlstand gebracht. Das Wasser fließt den Niederländern sprichwörtlich durch die Adern.

Allgemein

Die Fläche der Niederlande beträgt insgesamt 41.500 km2, von denen stolze 7.700 km2 im Wasser liegen. Drei wichtige Flüsse, der Rhein, die Maas und die Schelde, strömen westwärts entlang niederländischer Städte, verzweigen sich mehrmals, und münden schließlich in die Nordsee. Ein Viertel der Niederlande befindet sich unterhalb des Meeresspiegels, der mittels des NAP (Normaler Amsterdamer Pegel) gemessen wird. So ist Nieuwerkerk aan den IJssel mit 6,76 Metern unter Normalnull der tiefste Punkt der Niederlande. Der Amsterdamer Flughafen Schiphol ist mit -4 NAP der einzige große Flughafen der Welt, der unterhalb des Meeresspiegels liegt.

Die Niederlande, das Wasser und der Tourismus

Mit zahlreichen Süß- und Salzgewässern eignen sich die Niederlande perfekt für einen Wassersporturlaub. Ob Segeln, Surfen, Kitesurfen, Bootfahren, Tauchen oder Sportangeln: In den Wasserprovinzen Friesland (Friesische Seen) oder Zeeland (Nordsee, Grevelingenmeer, Oosterschelde) werden Urlauber schnell fündig. Aufgrund der kurzen Abstände bieten sich die malerischen Wasserwege, Grachten und Seen auch für eine Fahrt von Stadt zu Stadt an.

Die Badequalität der Gewässer wird regelmäßig überwacht: Jedes Jahr vom 1. Mai bis 1. Oktober führen die Provinzen Messungen durch.

Veranstaltungen

Der touristische Jahreskalender wartet mit einigen Top-Veranstaltungen rund um das Thema Wasser auf:

  • Welthafentage: ,Tag des offenen Hafens“ in Rotterdam (2. bis 4. September 2011)
  • HISWA im Wasser: Boat Show im Frühling und im Herbst
  • Sail Amsterdam: Maritimes Spektakel in Amsterdam, das alle fünf Jahre stattfindet
  • Sneekweek: Segelregatta in Friesland, August
  • Vlaggetjesdag: Scheveningen begrüßt den ersten Matjesfang des Jahres, Juni

Sehenswürdigkeiten

In der Nähe von Amsterdam können Besucher Zeuge einer ungewöhnlichen Kriegsstrategie werden: Die „Stelling van Amsterdam“, eine zum Weltkulturerbe erklärte Verteidigungslinie von 135 Kilometern Länge diente zur vorsätzlichen Überflutung zahlreicher Gebiete rund um die Stadt. Die 45 Forts sollten den anrückenden Feind dabei zusätzlich unter Beschuss nehmen. Weitere spektakuläre Beispiele der besonderen Beziehung zwischen den Niederländern und dem Wasser sind die Deltawerke, das Verdronken Land van Saeftinghe („ertrunkenes Land“) in der Westerschelde, Giethoorn (das Venedig der Niederlande), das Nederlands Watermuseum, das Scheepvaartmuseum Amsterdam, das Maritiem Museum Rotterdam, das rekonstruierte VOC-Schiff De Batavia sowie das Zeeuws maritiem muzeeum Vlissingen.

Unterkünfte

Seit dem Frühjahr 2011 erwartet Urlauber eine neue, ungewöhnliche Unterkunft mitten im Watt. Bei dem Waddendobber handelt es sich um eine Art energieneutrales Wohnboot. Es funktioniert nach dem Prinzip eines Schwimmers, wie man ihn vom Angeln kennt. Bis zu vier Personen können auf dem Dobber einen energieneutralen Kurzurlaub im Spiel der Gezeiten verbringen: Bei Ebbe liegt das Boot trocken auf dem Watt, mit der Flut schwimmt es auf den sanft schaukelnden Wellen. Andere Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Wasser variieren vom Zelten auf einem Floß (Kagerplassen, Utrecht, Biesbosch) bis zum Aufenthalt in einem schwimmenden Hotel: Diese „Botels“ liegen unter anderem in Amsterdam, Rotterdam und Maastricht vor Anker.

Der Kampf gegen das Wasser

Über die Jahrhunderte führten die Niederländer einen heftigen Kampf gegen das Wasser. Mit Mühlen regulierten die Bauern den Wasserstand ihres Landes, und mit Deichen schützten sie sich vor Fluten. Im vergangenen Jahrhundert stieg der Meeresspiegel um 17 Zentimeter. Aller Erwartung nach wird das nächste Jahrhundert eine weitere Erhöhung von maximal 59 Zentimetern bringen.

Während der letzten Flutkatastrophe im Jahr 1953 in Zeeland wurden acht Prozent der Niederlande vom Wasser überspült, 1.838 Menschen starben. Seitdem arbeitet die Deltakommission fortwährend an der Ausweitung ihrer Wasserschutzanlagen wie den Sturmflutwehren, Dämmen und Deichen. Nicht umsonst lautet das Motto der Provinz Zeeland „Luctor et emergo“ („Ich ringe und obsiege“).

Schutzanlagen als touristische Sehenswürdigkeit

Große Schutzanlagen, die inzwischen als Sehenswürdigkeit für Touristen gelten, sind das Sturmflutwehr Nieuwe Waterweg (auch das achte Weltwunder genannt), die Oosterschelde Schutzanlage mit dem Deltapark Neeltje Jans, das Bauwerk Europoortkering, bestehend aus der Maeslantkering, der Hartelkering und der Deichanlage Rozenburg, sowie der Nordseekanal. Ein weiteres Mammutprojekt im Wasserschutz war der Bau des Abschlussdeiches zwischen Noord-Holland und Friesland. Dieser 35 Kilometer lange Deich trennt das IJsselmeer von der Nordsee und schützt somit große Teile der Niederlande vor Überschwemmungen. Darüber hinaus war die Wandlung des IJsselmeeres zu einem Binnenmeer wichtig für den niederländischen Wasserhaushalt.

Mit Blick auf den Klimawechsel sowie die damit zusammenhängende Erderwärmung und das Ansteigen des Meeresspiegels bleibt der Umgang mit dem Wasser für die Niederlande von essentieller Bedeutung. Der neueste Ansatz sieht vor, dem Wasser mehr Raum zu geben: Überflutungen wurzeln meist in dem Versuch, das Wasser zu stark eindämmen zu wollen.

Wasser als Grundlage niederländischen Wohlstands

Im 17. Jahrhundert, dem Goldenen Zeitalter, strebten die Niederlande zu einer seefahrenden Handelsmacht empor. Die berühmten Schoner der VOC (Verenigde Oost-Indische Compagnie) schifften Waren von Kontinent zu Kontinent, darunter Gewürze, Stoffe und auch Sklaven – ein schwarzes Kapitel der niederländischen Geschichte. Städte wie Amsterdam, Rotterdam und Utrecht wurden aufgrund ihrer Lage an wichtigen Wasserwegen zu Marktzentren für Kaufleute. Später entwickelten sich die Niederlande zu einem global player im Umschlag von Containern und dem Transport übers Wasser. Rotterdam bildet dabei als zweitgrößter Hafen der Welt das logistische Zentrum für den Handel mit Übersee aber auch für den Weitertransport über die Flüsse Rhein oder Maas nach Osteuropa. Die Lage der Niederlande sorgt außerdem dafür, dass neben dem Handel auch die Fischerei einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft leistet.

Wasserschutz als Exportprodukt

International gelten die Niederlande als Experten auf dem Gebiet des Wassermanagements. Auf der ganzen Welt sind niederländische Baggerunternehmen (Royal Boskalis, Van Oord) und Ingenieure des Wasserbaus (waterconsultants DHV, Witteveen+Bos, Arcadis und Royal Haskoning) im Einsatz. Auch auf dem Gebiet der Trinkwasserversorgung sind niederländische Experten gefragte Ratgeber. Angesichts des Klimawandels und des steigendes Meeresspiegels wird schnell deutlich, dass es sich beim Wasserbau um einen stetig wachsenden Markt handelt. So beschäftigt sich dieser Sektor auch mit neuen Ansätzen in der nachhaltigen Nutzung von Wasser: Der Windräderpark Tulpeiland in der Nordsee produziert beispielsweise Energie und die Wasserfabrik im Zoo Emmen recycelt gebrauchtes Wasser.

Wohnen auf dem Wasser

Für ein dicht bevölkertes Land wie die Niederlande gehören neue Wohnformen wie schwimmende Häuser immer häufiger in die Städteplanung. Durch das Ansteigen des Seelevels und die zunehmenden Niederschläge wächst der Bedarf an überflutbaren Gebieten oder Wassersperren für den Notfall. Auf der anderen Seite leiden die Städte unter einem Mangel an Wohn- und Baufläche. Schlussfolgerung dieser Entwicklungen ist das Wohnen auf dem Wasser. Diese Idee ist nicht neu: Einst als günstige Alternative begonnen, verkörpert das Leben auf einem Hausboot heutzutage ein Gefühl von Freiheit und Naturverbundenheit. Nun will der niederländische Staat diese Idee im Großen umsetzen. Nicht einzelne Häuser sondern ganze Stadtteile werden auf dem Wasser gebaut. Einige Beispiele sind Blauwe Hart in Leeuwarden, Waterwijk in Zierikzee und Terwijde, ein Neubaugebiet im Utrechter Stadtteil Leidsche Rijn. Auch das Amsterdamer Viertel IJburg besteht zum Teil aus vollständig schwimmenden Wohnblöcken. Stege ersetzen dabei Bürgersteige und Plätze. Und Almere entwickelt momentan die Wohninsel Booneiland nach Entwürfen des Architekten Piet Boon.
Eine Idee, die diese Bauvorhaben an Einfallsreichtum noch übertrifft ist Plan Acquarius: Der Vorschlag, die Olympischen Spiele 2028 in einem schwimmenden Dorf auf dem IJmeer auszutragen.

Quelle: Niederländisches Büro für Tourismus & Convention

Tag der Niederlande beim EP-Blog

Hier bei der ErlebnisPostille wollen wir den heutigen Tag als „Tag der Niederlande“ begehen, denn mit dem heutigen Tag ist die Reiseziel-Seite dieses Landes offiziell im Blog aufgenommen und verlinkt. Sie wird nun Stück für Stück auf den aktuellsten Stand gebracht und mit Karten und Beschreibungen versehen. Und damit wollen wir offiziell auch hier immer mal wieder Neuigkeiten aus dem Land an der Nordsee bringen. Beginnen wollen wir heute mit einigen Informationen über die Niederlande, ihre Bräuche und Traditionen.

Folklore wurzelt im Brauchtum und in den Gewohnheiten vergangener Zeiten. Dabei geht es um mehr als nur um Trachten und Volkslieder: Auch Geschichten, Melodien, Gebräuche und Handwerkskünste, die in den Köpfen der Menschen heute noch lebendig sind, gehören dazu.

Königinnentag

Der beste Tag, um die niederländische Folklore kennenzulernen ist der 30. April: Königinnentag. Einst war der Geburtstag der Königin ein eher unbedeutendes Ereignis, unter der heutigen Fürstin, Königin Beatrix, wandelte er sich jedoch zu einem nationalen Volksfest. Jedes Jahr besucht die Königin gemeinsam mit ihrer Familie einen oder zwei Orte in den Niederlanden. Dort werden sie von der Bevölkerung mit Darbietungen von traditionellen Tänzen und Handwerkskünsten, Sportvorführungen und Konzerten empfangen.

Trachten

Heutzutage sieht man Trachten beinah ausschließlich auf folkloristischen Veranstaltungen. Die Tradition allerdings reicht weit zurück: Früher sollten Trachten das Gefühl der Zusammengehörigkeit stärken. Denn anhand der Tracht konnte man unterscheiden, in welchem Dorf und in welcher Region jemand lebte. Es gab eigene Kleidung für Kinder, und ebenso waren Unverheiratete, Eheleute, Witwen und Witwer auf den ersten Blick zu erkennen. Darüber hinaus hatten auch der Beruf und die Religionszugehörigkeit Einfluss auf die Kostüme. In Bunschoten-Spakenburg gab es zum Beispiel kleine Unterschiede zwischen den Bauern- und den Fischertrachten und in Scheveningen durfte ein Mädchen nur dann Netzknüpferin werden, wenn sie die Tracht trug. In Zuid-Beveland waren Protestanten und Katholiken äußerlich unverwechselbar. Ebenso wie in Het Gooi/Eemland, wo der viereckige Hut mit dazugehörender Kleidung ausschließlich von Katholiken getragen wurde.

Da die Tracht vom Aussterben bedroht ist, haben mehrere niederländische Gemeinden neue Anlässe geschaffen, um die alten Kleider zu tragen. In Urk schmücken sich die Bewohner am Samstag vor Pfingsten mit Trachten, auf Marken am Königinnentag und in Spakenburg während des Fischereitages. Das Örtchen Volendam feiert Ende Juni ein ganzes Wochenende in Kostüm, außerdem können Touristen sich hier das ganze Jahr über in Tracht fotografieren lassen.

Windmühlen

Obwohl ihre Zahl über die Jahre deutlich abgenommen hat, sind die Niederlande nach wie vor das Land der Mühlen: In keinem anderen Land zieren so viele dieser Bauwerke die Landschaft. Die Wassermühle ist die älteste unter ihnen, sie stammt aus dem achten Jahrhundert. Heute gibt es davon noch etwa hundert in den Niederlanden. Die Windmühle oder auch Bockwindmühle ist unbestritten die bekannteste. Sie wurde nicht in den Niederlanden erfunden und doch ist sie ein Nationalsymbol geworden. Von den noch existierenden 46 Windmühlen befinden sich die meisten in den Provinzen Gelderland, Noord-Brabant und Limburg. Die höchste Mühle der Welt, ein 45 Meter hoher Galerieholländer (De Noord), steht in Schiedam. Galerieholländer wurden meist industriell genutzt und produzierten unter anderem Mehl, Farbe, Gewürze, Öl und Malz. Eine Attraktion auf dem Gebiet der Mühlen und der traditionellen Handwerkskunst ist De Zaanstreek mit fünfzehn verschiedenen Mühlen, die unter anderem zur Senf- und Ölherstellung gebraucht wurden. De Zaanstreek ist damit eine Schatzkammer für das historische Erbgut der Niederlande.

Zu guter Letzt sind die Poldermühlen von großer Bedeutung für die Entwicklung des Landes gewesen. Sie pumpten die vielerorts wasserreichen und sumpfigen Böden trocken und gewannen den Niederländern neuen Grund für die Landwirtschaft und die Viehzucht. Zahllose Seen, wie beispielsweise De Schermer, wurden mithilfe der Poldermühlen trockengelegt. Die berühmteste Gruppe Poldermühlen ist im Weltkulturerbe Kinderdijk zu sehen.

Trödelmärkte

Die Niederländer waren lange Zeit ein Volk von Kaufleuten: Das Handeln liegt ihnen sprichwörtlich im Blut. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass im ganzen Land Trödelmärkte populär sind; eine Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Der bekannteste dieser Märkte ist der „Vrijmarkt“, der am Königinnentag in Amsterdam stattfindet. An diesem wichtigsten aller niederländischen Feiertage breiten die Anwohner aber auch in beinahe jedem anderen Ort ihre (gebrauchten) Waren an Ständen und auf Decken aus – bei jedem Wetter. Diese Flohmärkte, auch Oranjemärkte genannt, ziehen Jahr für Jahr viele Besucher an. Und natürlich wird vor jedem Kauf, sei er noch so günstig, begeistert über den Preis verhandelt.

Käsemärkte

Die traditionellen Käsemärkte sind ein wichtiger Bestandteil des klassischen Hollands. Es gibt fünf bekannte Käsemärkte: Alkmaar, Edam, Gouda, Hoorn und Woerden. Die ersten drei sind weltberühmt und locken Touristen aus der ganzen Welt in die Niederlande. Das Tragen, Handeln und Wiegen des Käses während der Märkte ist ein echtes Schauspiel, bei dem die Käseträger, Käsejungen und –mädchen traditionelle Kleidung tragen. Der Käsemarkt in Alkmaar besitzt sogar eine eigene „Käseträgergilde“, die den Transport und das Wiegen des Käses regelt. In Alkmaar können Besucher vom ersten Freitag im April bis zum ersten Freitag im September jeden Freitagmorgen zwischen zehn und zwölf Uhr Zeuge dieses Schauspiels werden. Der Käsemarkt in Edam ist der meistbesuchte Käsemarkt. Hier wird jeden Mittwochmorgen im Juli und August zwischen 10.30 und 12.30 Uhr gehandelt. In Gouda geht bereits seit drei Jahrhunderten der bekannte gleichnamige Käse über die Theken des Goudaer Käsemarkts, der von Mitte Juni bis August vor dem Gebäude „De Waag“ (Die Wiege) stattfindet.

Altniederländische Handwerkskunst

Wie in anderen Ländern auch sind in den Niederlanden viele alte Handwerkskünste nahezu ausgestorben. Meist werden sie nur noch zu Demonstrationszwecken vorgeführt, wie im Freilichtmuseum in Arnheim.

Schiffbau

Durch die günstige Lage der Niederlande an Nordsee und Zuiderzee (heutiges IJsselmeer) und inmitten eines Netzwerks wichtiger Handelsrouten, war die Schifffahrt stets von großer Bedeutung. Dies gilt ebenso für den Schiffsbau und besonders für die Segel- und Taumacher. Aus Kostengründen werden Segel heutzutage oft maschinell hergestellt und traditionelle Segelmacher sind selten geworden. Beim Seil- oder Taumacher handelt es sich um einen Handwerker, der Garne zu einem Tau verarbeitet. Da diese in großen Mengen beim Schiffbau gebraucht wurden, waren die Taumacher hauptsächlich in Hafenstädten angesiedelt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Taumuseums „De Baanschuur“ in Oudewater.

Klompenmacher

Auch wenn die Niederländer für Holzschuhe, die so genannten Klompen, bekannt sind, sieht man diese nicht mehr im heutigen Straßenbild. Und auch die 25 heute noch tätigen Klompenmacher üben ihre Kunst hauptsächlich auf Trödel- und Jahrmärkten aus. Die Klompen, die als Souvenir in vielen Geschäften zum Verkauf stehen, stammen meist aus chinesischen Fabriken.

Quelle: Niederländisches Büro für Tourismus & Convention

Klompen, Kaas und Poffertjes – Holland zu Gast in Baden

(c) by Europa-Park

(c) by Europa-Park

Poffertjes essen, erfahren was ein Klompenmaker ist, die Kunst des Porzellanmalens kennen lernen, traditionelle Käseträger aus Alkmaar bestaunen, sich von landestypischen Tänzen faszinieren lassen und vieles mehr bietet der Europa-Park seinen Gästen am 8. und 9. Mai im Rahmen des Holländischen Festes. Ein riesiges Tulpenmeer entführt die Besucher in die Kultur der Niederlande und gibt ihnen einen Hauch von holländischem Flair.

Der Europa-Park lädt wieder zum alljährlichen Holländischen Fest ein und sorgt für jede Menge gute Laune. Große und kleine Besucher können kulinarische Leckereien, traditionelle Musik und schwungvolle Holzschuhtänze genießen und bestaunen. Mit ihren original orangefarbenen Hüten präsentieren die Käseträger vom Käsemarkt aus Alkmaar ihren 8-12kg schweren Gouda. Wer es lieber süß mag, kann beim Lakritzgießer zusehen, wie die typisch holländische Leckerei hergestellt wird.

Zudem zeigt eine Holzschuhschnitzerin, genannt „Klompenmakerin“ das traditionelle Handwerk des Holzschuhschnitzens. Hier können die Gäste hautnah erleben, wie aus einem kleinen Holzblock ein echter Holzschuh entsteht und der Künstlerin den ganzen Tag über die Schulter blicken.
Im holländischen Atelier wiederum präsentiert eine Porzellanmalerin die Kunst des Porzellanmalens während direkt nebenan eine Näherin interessierten Gästen nicht nur das Handwerk des Quiltnähens näher bringt, sondern darüber hinaus die schönsten Motive des Quiltnähens ausstellt.

Beim Poffertjesbäcker um die Ecke kann man sich dann bei leckeren holländischen Pfannkuchen genussvoll stärken und dabei das bunte Treiben im Holländischen Themenbereich verfolgen. Das Europa-Park Showballett führt traditionelle Holzschuhtänze auf und Stelzenläufer sowie zahlreiche Künstler in typisch holländischen Trachten runden das farbenprächtige Festtagsbild ab. Alle Besucher können sich rund um die beliebten Koffiekopjes mit Kaas, Klompen und Poffertjes in die facettenreiche Kultur der Niederlande entführen lassen.

Quelle Bild und Text: Offizielle Pressemitteilung (c) by Europa-Park

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