Der Odenwald im Dreiländereck Baden-Württemberg, Hessen und Bayern ist ein vielseitiges Urlaubsziel für Familien. Zwischen Berg und Tal gibt es viele Ferienwohnungen in kleinen Orten oder auf Bauernhöfen, Rad- und Wanderwege direkt vor der Tür sowie einmalige Ausflugsziele.
Unter Adlern und Geiern
Alle Besucher halten den Atem an, wenn knapp über ihren Köpfen Adler und Geier vorbeifliegen oder neben ihnen über die Bänke hüpfen. Die Deutsche Greifenwarte auf Burg Guttenberg zeigt täglich Flugshows, bei denen die imposanten Tiere im freien Flug übers Neckartal kreisen. Zudem gibt es auf der mittelalterlichen Burg eine preisgekrönte Ausstellung, die vom Leben der Ritter erzählt. Die Burgschänke serviert zünftige Speisen und vom Turm genießen die Gäste einen sensationellen Ausblick. Unter www.tg-odenwald.de/hitsfuerkids sind diese und andere Highlights zu finden und in interaktiven Karten verzeichnet.
Als Höhlenforscher untertage
Die Eberstadter Tropfsteinhöhle bietet spezielle Kinderführungen für kleine Naturforscher an. Die Kleinsten können sogar im Kinderwagen durch den Höhlengang geschoben werden, der sich mehr als 600 Meter in die Tiefe schlängelt. Die Muschelkalkformationen sind bis zu zwei Millionen Jahre alt und bilden bizarre Stalagmiten und Stalaktiten mit glitzernden Kristallen. Die markantesten Tropfsteine haben Namen wie „Die weiße Frau“, „Elefantenrüssel“ oder „Hochzeitstorte“. Im Besucherzentrum wird das Naturwunder multimedial erklärt, nebenan befinden sich zwei Naturlehrpfade und anschließend kann man sich im Ausflugsrestaurant am Höhlensee stärken.
Radeln auf dem Smart Pfad
Auf Deutschlands längstem MINT-Outdoor-Pfad radelt die ganze Familie zu spannenden Erlebnisstationen, an denen insgesamt 45 Exponaten zum Knobeln und Experimentieren, Forschen und Tüfteln, Beobachten und Balancieren einladen. Hier erforschen die Kinder Phänomene aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – zusammen abgekürzt als MINT-Fächer. Anders als in der Schule geht es hier um spielerische Aktivitäten an der knapp 20 Kilometer langen Route auf dem Main-Neckar-Radweg zwischen Mudau und Amorbach. Für Kinder liegt ein Expeditionsheft mit Tipps und Rätseln in den Touristikzentren aus.
Wilden und zahmen Tieren begegnen
Im Wildpark Schwarzach treffen die Besucher mehr als 400 einheimische und exotische Tiere in artgerechten Gehegen, von Eseln und Ziegen bis zu Kamelen und Zebras. Auf der Streichelwiese warten zahme Haustiere auf die Kinder. Daneben bietet der weitläufige Naturerlebnispark einen Afrika-Spielplatz zum Toben, einen Streichelzoo und einen Schaubauernhof, eine Kindereisenbahn im Country-Stil und einen Kiosk für den Imbiss.
Die bizarren Tropfsteine in der Eberstadter Höhle sind bis zu zwei Millionen Jahre alt.
Foto: DJD / Touristikgemeinschaft Odenwald / Barbara Wagner
Quelle: DJD / Touristikgemeinschaft Odenwald
Mit dem Kanu auf Entdecker-Tour: So erkennen die Kinder spielerisch, wie schützenswert die Natur ist.
Foto: DJD / www.wwf.de / Jack Wolf
Die Rufe von Habicht und Falke erfüllen die Luft, glitzernde Sonnenstrahlen auf dem Wasser laden zur Floßfahrt über den Fluss ein, und über den Waldboden ziehen sich geheimnisvolle Tierspuren: Willkommen im Abenteuercamp. Auf betreuten Ferienerlebnisreisen können Kinder ihre gewohnte Komfortzone einmal hinter sich lassen und in eine Welt voller aufregender Erlebnisse eintauchen. Hier bekommen junge Menschen die Chance, neue Fähigkeiten zu erlernen, Grenzen zu überwinden, Freundschaften zu schließen und erste Erfahrungen der Selbstständigkeit zu sammeln.
Klettern, Fährten lesen, Muscheln suchen
Das Angebot ist bunt und vielfältig. Die 34 Junior-Camps der Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) beispielsweise richten sich an die Altersgruppe der 7- bis 13-Jährigen. Sie sind thematisch und auch örtlich breit gefächert: So gibt es Ferienlager im Wald, am Meer, in den Bergen oder auf einer Burg. Auf spielerische Art könnten sie Natur etwa beim Klettern oder Biberburgen bauen neu entdecken und erfahren, was der Klimawandel für Flora und Fauna bedeutet. Beim „Erlebnis Bauernhof“ etwa dreht sich alles um klimafreundliches Gärtnern und Kochen, im Camp „Inselleben“ fahnden die Kleinen per Kutter nach umweltgefährdenden Geisternetzen und suchen am Strand versteinerte Muscheln, Seeigel und Donnerkeile. Auch Spiele und Aktivitäten kommen nicht zu kurz, wenn sich die Kids im Freibad oder im Meer erfrischen, gemeinsam kicken und den Abend am Lagerfeuer mit selbst gemachtem Stockbrot ausklingen lassen.
Mit dem Kanu auf Entdecker-Tour: So erkennen die Kinder spielerisch, wie schützenswert die Natur ist.
Foto: DJD / www.wwf.de / Jack Wolf
Neu: Ein Inklusionscamp für Familien
Neu für Familien im Angebot ist das Inklusionscamp „Mega-SUP Abenteuer“ im Center Parc Bispinger Heide. Der Spaß beginnt mit einer Entdeckungstour durch Heide und Wald, bei der Stöcke, Moos und Kastanien gesammelt werden – Schätze der Natur, aus der die kleinen Teilnehmer später wunderschöne Traumfänger basteln. Doch zunächst ruft das Wasser: Auf rollstuhlgerechten Mega-SUPs geht es auf eine spannende Schnitzeljagd voller kniffliger Rätsel. Am nächsten Tag stehen dann spannende Wildtierbeobachtungen auf dem Programm. Unter www.wwf.de/feriencamps finden sich alle Infos und Anmeldemöglichkeiten. Neben den Ferienlagern im Sommer gibt auch schon Camps im Frühjahr, um Ostern und zu Pfingsten. Dabei werden die Kinder und Jugendlichen von erfahrenen Pädagogen und Naturschützern begleitet.
Eine Übernachtung im Biwak-Camp in den Dolomiten verspricht unvergessliche Eindrücke.
Foto: DJD / TV Klausen / Matthias Hofer
Abenteuerlustige Naturfreunde übernachten im Biwak-Camp auf der Alm mit einem einmaligen Panoramarundblick auf die Dolomiten. Schneeschuhwanderer und Langläufer genießen die Stille und die klare Luft in der verschneiten Berglandschaft. Wellnessurlauber finden beim Yoga im Ahrntal mit Blick auf mächtige Gletscher zu sich selbst. Und Gipfelstürmer treffen sich zum Sundowner-Event an der Bergstation der Gletscherbahn Schnalstal: Ein nachhaltiger Winterurlaub in Südtirol hat viel zu bieten: intensive Erlebnisse der überwältigenden Natur der stillen Seitentäler, die alle Sinne erfüllen und dauerhaft in Erinnerung bleiben. Anschließend kehren die hungrigen Aktivurlauber mit geröteten Wangen in zünftige Hütten, gemütliche Gasthäuser oder edle Restaurants ein, um sich mit regionalen Südtiroler Spezialitäten zu stärken.
Langlaufen in großen und kleinen Skigebieten
In Südtirol erstreckt sich rund die Hälfte von Europas größtem Skilanglaufkarussell Dolomiti Nordic Ski, zu dem über 900 Kilometer Loipen gehören. Daneben finden Wintersportler aber auch viele ruhig gelegenen Loipen in kleineren Skigebieten. Die Panoramaloipe Gossensass bietet zum Beispiel schöne Aussichten, die Rundloipe Erl im Pflerschtal ist bei geübten Langläufern beliebt und die Langlaufloipe an der Umlaufbahn Falzeben bei Meran ist für Einsteiger, Familien mit Kindern und Genusslangläufer geeignet. Langlaufen ist nicht nur ein Ganzköper-Workout, sondern wirkt auch sanft und harmonisierend, verbessert das Gleichgewicht, stimuliert das Immunsystem und erhöht die Koordination. Wer es lernen möchte, findet in Südtirol zahlreiche Langlaufschulen. Unter www.suedtirol.info sind sie zu finden, genauso wie die Skigebiete und alternativen Wintererlebnisse.
Eine Übernachtung im Biwak-Camp in den Dolomiten verspricht unvergessliche Eindrücke. Foto: DJD / TV Klausen / Matthias Hofer
Nachhaltig reisen und Kultur erleben
Die meisten Südtiroler Pisten und Loipen, Ausflugsziele oder Wellnesstempel sind so entspannt wie umweltfreundlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Und mit dem Südtirol Guest Pass fahren Übernachtungsgäste der teilnehmenden Betriebe sogar kostenlos in allen Regionalbahnen und -bussen sowie in den Seilbahnen Ritten, Meransen, Kohlern, Mölten und Vöran. Zudem haben sie freien Eintritt in über 80 Südtiroler Museen, von Heimatstuben über Kunstausstellungen bis hin zu archäologischen Sammlungen, wo sie das kulturelle Erbe der geschichtsträchtigen Region erleben können. Der Südtirol Guest Pass öffnet auch Türen zu besonderen Erlebnissen abseits ausgetretener Touristenpfade, etwa zu Weinproben, geführten Touren in den Dolomiten und anderen exklusiven Aktivitäten.
An der Nordsee tosen die Wellen an den Strand, der Wind treibt den feinen Sand vor sich her.
Foto: DJD / www.urlaub.dk
Stress in der Vorweihnachtszeit, anstrengende Feiertage und Hektik zum Jahreswechsel? „Das kennen wir in Dänemark nicht“, winkt May-Britt Schaper vom Ferienhausvermieter Feline Holidays ab. „Bei uns fängt die hyggelige Zeit schon früh an, denn die Winter sind dunkel und lang. Umso mehr Zeit haben wir fürs gemütliche Beisammensein bei Kerzenschein und gutem Essen.“ Spaziergänge in der rauen Natur des Nordens gehören auch zur entspannten Winterzeit in Dänemark. Die meisten Ferienhäuser liegen direkt in den Dünen, da ist der Weg zur nächsten Küste nicht weit. An der Nordsee tosen die Wellen an den Strand, der Wind treibt den feinen Sand vor sich her und pustet die Urlauber ordentlich durch. An der Ostsee und den Fjorden kehrt im Winter eine milde Ruhe ein, besonders wenn Raureif, Eis und Schnee die stille Landschaft verzaubern.
Schwimmen wie die Wikinger
Zur Abwechslung darf das Naturerlebnis aber auch mal extremer sein: Mutige Urlauber machen es den einheimischen Wikingern nach, die sich im Winter gern in die eisigen Fluten stürzen. Und Wassersportler lieben es, im Neopren-Anzug auf den winterlich wilden Wellen zu surfen. Nicht ohne Grund heißt zum Beispiel das Wind- und Kitesurfgebiet bei Klitmøller an der Jütländischen Westküste „Cold Hawaii“ – es gilt als eines der besten Surfgebiete Europas. Direkt daneben liegt Dänemarks erster Nationalpark Thy, der zu Wanderungen an der Steilküste, über Hügel und Hochebenen, um Sümpfe und Seen einlädt. Und nach der erfrischenden Bewegung in der Natur tut die skandinavische Sauna ganz besonders gut. In Klitmøller stehen dafür sogar hölzerne Saunahütten am Strand bereit, mit Ausblick aufs Meer. Unter www.feline-holidays.de sind aber auch Ferienhäuser zu finden, die eine eigene Sauna bieten, ebenso wie einen Kaminofen oder direkten Wasserblick.
„Hygge“ bedeutet, gemütlich zusammenzusitzen und Zeit füreinander zu haben.
Foto: DJD / www.urlaub.dk
Kunsthandwerk und Kuchen
Zur traditionellen Adventszeit gehören auch in Dänemark stimmungsvolle Weihnachtsmärkte, nicht allein in den großen Städten wie Kopenhagen, Aarhus und Odense, sondern auch auf der Insel Bornholm, auf Schloss Gavnø an der Ostsee oder im Kloster Børglum in Nordjütland. Zwischen geschmückten Buden und glitzernden Lichtern wärmen sich die Besucher an einem Glas Gløgg, probieren dänische Spezialitäten und haben Zeit, um nach ausgefallenen Geschenk zu schauen, ob dänisches Kunsthandwerk und Design oder würzige Lakritzbonbons. Besonders vielseitig sind die verschiedenen dänischen Kuchen, die gerade im Winter zu jedem Anlass beliebt sind. „Hauptsache, man sitzt in herzlicher Atmosphäre gemütlich zusammen, hat Zeit füreinander und lässt es sich gut gehen“, May-Britt Schaper. „Das bedeutet das Wort ‚Hygge‘.“
Der niederländische Staatssekretär für Landwirtschaft, Fischerei, Ernährungssicherheit und Natur (LVVN), Jean Rummenie, hat dem Van-Gogh-Nationalpark den offiziellen Status eines Nationalparks verliehen. Dieser Status rückt das Gebiet noch mehr in den Fokus und wird eine treibende Kraft sein für die weitere Gebietsentwicklung sowie eine gute Lebensumgebung für Mensch, Pflanze und Tier. Der Van Gogh NP ist der erste Nationalpark mit einem neuen Ansatz. Ein Nationalpark, der nicht nur aus vielen schönen Naturschutzgebieten und Landschaften besteht, sondern in dem Regierungen, Organisationen, Landwirte und Unternehmen zusammenarbeiten, um die Landschaft und die Biodiversität zu stärken.
Der Van Gogh Nationalpark. Bild: Niederländisches Büro für Tourismus & Convention (NBTC)
Aushängeschild für die Niederlande Der Van-Gogh-Nationalpark ist ein internationales Aushängeschild dessen, was die Niederlande an Natur und Kultur zu bieten haben. Martijn van Dam, Vorsitzender des Van Gogh NP: „Wir sind unglaublich stolz darauf, dass wir in Brabant als erste einen Nationalpark im neuen Stil bekommen! Das Gebiet, in dem Vincent van Gogh aufwuchs und sein erstes Meisterwerk, Die Kartoffelesser, wird ein offizieller Nationalpark, der seinen Namen trägt. Das ist wirklich eine tolle Nachricht! Hier können Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland dieselbe Natur und dieselbe wunderschöne Landschaft genießen, die Van Gogh so inspirierte.“
Der Van-Gogh-Nationalpark ist ein Gebiet, in dem Landwirte und Unternehmer zusammen mit Unternehmen, Regierungen und Naturschutzorganisationen intensiv daran arbeiten, wirtschaftliche Entwicklung, Wohnungsbau und eine vitale Landwirtschaft mit der Stärkung von Natur, Wasser, Biodiversität und Klima zu verbinden. Mit diesem neuen Ansatz möchte das Ministerium für LVVN die Nationalparks stärker mit Wirtschaft und Gesellschaft verknüpfen.
Landschaft der Zukunft Der Van-Gogh-Nationalpark ist ein wunderschönes Gebiet, in dem Menschen Natur und Landschaft genießen können. Gleichzeitig ist es ein Gebiet, in dem Partner gemeinsam an der Landschaft der Zukunft bis in die Städte und Dörfer arbeiten, mit Mehrwert für Natur, die regionale Wirtschaft, Menschen und Gesundheit. Wilma Dirken, Abgeordnete der Provinz Noord-Brabant, erklärt: „Die Kombination aus führenden Naturschutzgebieten in einer attraktiven Agrarlandschaft, einer Spitzenwirtschaft mit 1,5 Millionen Menschen, intelligenten multifunktionalen Raumlösungen und dem greifbaren Erbe von Van Gogh macht den Van Gogh Nationalpark einzigartig.“
Van Gogh Nationalpark Der Van-Gogh-Nationalpark liegt zwischen den Städten Den Bosch, Helmond, Eindhoven, Tilburg und Breda in Brabant. Rund achtzig niederländische Partnerverbände und Institutionen arbeiten bereits zusammen und erkunden Möglichkeiten, das Gebiet bis in die Herzen der Städte und Dörfer zunehmend zu begrünen. Im Gebiet gibt es nicht weniger als 46 Van-Gogh-Denkmäler. Mit Vincent van Gogh als gemeinsame Identifikationsfigur dieser Region kombinieren die Organisationen das Erbe und Lebenswerk von Vincent van Gogh mit der Liebe zur Natur, zur Landschaft und zum Landleben.
Übersichtskarte des Van Gogh Nationalpark. Bild: Van Gogh Nationaal Park i.o.
Grüner Faden durch den Van Gogh Nationalpark Der Van-Gogh-Nationalpark arbeitet an fünf miteinander verbundenen Programmen. Mit Brabant Behaagt streben die Partner die Entwicklung von 1.000 Kilometern an Hecken, Teichen und Bäumen auf dem Ackerland an, teilweise kombiniert mit Wanderwegen. Dieses Programm ist buchstäblich der grüne Faden durch alle Aktivitäten im Gebiet und wird als Verbindung zwischen Naturschutzgebieten und städtischer Entwicklung angesehen. Im Rahmen von Brabants Bodem entwickeln die beteiligten Organisationen neue Einnahmequellen (Ökosystemdienstleistungen) für landwirtschaftliche Unternehmer im Außenbereich. Bei Brabants Versailles arbeitet der Baumschulsektor mit Partnern an einem Plan für eine nachhaltige Betriebsführung, mit Stärkung der Landschaft, Lösungen für Wasser und Möglichkeiten zur Erholung.
Brabant Beleeft ist das Programm, in dem an nachhaltigem Tourismus sowie an der räumlichen Erschließung und Zonierung für Erholung (wie Wanderwege über Bauernland) gearbeitet wird. Mit Brabant Groeit arbeiten die Städte zusammen mit der Immobilienbranche an einer naturintegrierten und grünen Entwicklung des Wohnungsbaus sowie an der Nachhaltigkeit und Begrünung von Gewerbegebieten.
alerischer Winter: Von den Königswiesen in Schleswig geht der Blick auf die Schlei, mit 42 Kilometern Schleswig-Holsteins längster Ostseearm.
Foto: DJD / Ostseefjord Schlei / ALDO
Hoch im Norden zwischen Kiel und Flensburg liegt die Urlaubsregion rund um den Ostseefjord Schlei. In der kalten Jahreszeit entfaltet sie einen ganz besonderen Charme und ist gerade jetzt eine Reise wert. Zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert lebte das Volk der Wikinger in der Schlei-Ostsee-Region, viele Zeugnisse aus dieser Zeit findet man in der Wikingerstadt Schleswig. Alle Informationen zu Schleswig und ein Verzeichnis der Unterkünfte stehen unter www.ostseefjordschlei.de. Hier die besten Tipps für einen Besuch der Stadt:
Stadtmuseum, Dom und Schloss Gottorf
Das Stadtmuseum zeigt die mehr als 1.200 Jahre währende Geschichte Schleswigs, vom Mittelalter bis zur Gegenwart, von der Wikingersiedlung Haithabu über die Blütezeit der Stadt in der Zeit der Gottorfer Herzöge bis zum deutsch-dänischen Konflikt im 19. Jahrhundert. Vom Turm des fast 900 Jahre alten St. Petri Doms geht der spektakuläre Blick über die Stadt und die Schlei. Als berühmtestes Kunstwerk im Dom gilt der dreiflügelige Schnitzaltar von Hans Brüggemann von 1521, das Altarblatt enthält fast 400 aus Eichenholz geschnitzte Figuren. Sehenswert ist auch Schloss Gottorf, heute Sitz der Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen und Heimat der wichtigsten Sammlungen zur Kunst, Kultur und Archäologie in Nordeuropa. Zu den berühmtesten Ausstellungsstücken zählen die Moorleichen in der Eiszeit-Ausstellung.
alerischer Winter: Von den Königswiesen in Schleswig geht der Blick auf die Schlei, mit 42 Kilometern Schleswig-Holsteins längster Ostseearm.
Foto: DJD / Ostseefjord Schlei / ALDO
Schwahlmarkt
Der Schwahlmarkt im Schleswiger St. Petri Dom gehört zu den schönsten und stimmungsvollsten Weihnachtsmärkten im Norden. In diesem Jahr findet er vom 7. bis zum 15. Dezember im Kreuzgang statt, im sogenannten Schwahl. Unter mittelalterlichen Gewölben bieten Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker ihre handgearbeiteten Produkte an. Die Tradition dieses Dommarkts geht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Der Weihnachtsmarkt in der Schleswiger Innenstadt öffnet seine Pforten vom 18. November bis 29. Dezember.
Fischersiedlung Holm
Der Name der Fischersiedlung stammt aus dem Dänischen, „Holm“ bedeutet „kleine Insel“. Entstanden ist der Holm etwa im Jahr 1.000 und war bis zum 20. Jahrhundert durch das Holmer Noor vom Festland getrennt. Alle Häuser wurden, um die optimale Fischverarbeitung gewährleisten zu können, direkt am Wasser gebaut. Heute ist der Holm ein Stadtteil von Schleswig und mit dem Festland verbunden. Zentraler Teil des Viertels ist ein kleiner Friedhof, um den sich die Fischerhäuschen gruppieren.
Kulturherbst Schleswig
Noch bis Ende November 2024 lädt der 3. Kulturherbst zu einem vielfältigen und attraktiven Kulturprogramm mit über 80 Einzelveranstaltungen ein, die Palette reicht von Theateraufführungen und Konzerten über Lesungen bis hin zu kreativen Workshops.
Der neue Harzturm schraubt sich über Niedersachsens höchstgelegener Siedlung in den Himmel.
Foto: DJD / TMN / Nico Mußmann
Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten gehören Aussichtspunkte, Leuchttürme oder Baumwipfelpfade. Denn die Vogelperspektive ist eine seltene Erfahrung, die jedes Reiseziel in ein neues Licht tauchen kann. In Niedersachsen warten außergewöhnliche Ausblicke auf Entdecker – im Wald, am Meer und in der Stadt.
Neuer Harzturm mit Skywalk und Rutsche
Wie ein drehwüchsiger Baum schraubt sich der hölzerne Harzturm in den Himmel über Torfhaus, Niedersachsens höchstgelegene Siedlung. Das neue Ausflugsziel bietet nicht nur zwei Aussichtsplattformen mit Blick über den Nationalpark Harz und zum Brocken, sondern weitere Attraktionen für die ganze Familie: Wer sich auf den gläsernen Skywalk traut, erlebt 45 Meter über der Erde einen schwindelnden Moment des Schwebens. Und alle ab 1,30 Meter Scheitelhöhe können in der Erlebnisrutsche „Rasantia“ mehr als hundert kurvenreiche Meter wieder hinabsausen, begleitet von Sound- und Lichteffekten.
Der neue Harzturm schraubt sich über Niedersachsens höchstgelegener Siedlung in den Himmel.
Foto: DJD / TMN / Nico Mußmann
Heide-Himmel mit Blick in den Wildpark
Norddeutschlands höchster Baumwipfelpfad windet sich bei Hanstedt in der Lüneburger Heide durch den Wald. Der barrierefreie Heide-Himmel mit Brücken und Podesten ist etwa 700 Meter lang. Zwischen den Baumkronen kommen die Besucher der Natur ganz nah und Lernstationen erläutern ihnen die Pflanzen und Tiere der Heide. Vom Aussichtsplateau reicht die Fernsicht weit übers Land und der neue gläserne Skywalk „Tigerblick“ ermöglicht Einblicke in den angrenzenden Wildpark. Unter www.reiseland-niedersachsen.de sind diese und andere Aussichtspunkte zu finden, außerdem spektakuläre Luftbilder von niedersächsischen Landschaften.
Leuchttürme an der Nordsee
Als „ostfriesischer Eiffelturm“ ist der Campener Leuchtturm bei Emden bekannt, mit gut 65 Metern der höchste in Deutschland. Wer die 308 Stufen bis zur Galerie erklimmt, wird an klaren Tagen mit einem Blick bis nach Borkum belohnt. Der Wasserturm Langeoog dagegen ist eigentlich gar kein Leuchtturm, bietet aber einen Ausblick über die gesamte Insel, das Festland, die Nachbarinseln und zur Schifffahrtslinie. Langeoogs Wahrzeichen wurde 1909 erbaut und beherbergt heute die Dauerausstellung „100 Jahre Wasserturm“.
Bogenaufzug im Neuen Rathaus Hannover
Wer Hannover besucht, sollte die abenteuerliche Fahrt im weltweit einzigartigen Bogenaufzug nicht versäumen, die auf das Dach des Neuen Rathauses führt. In der kleinen Kabine geht es erst senkrecht nach oben, aber dann neigt sie sich schräg an der Kuppel entlang – und durch ein Fenster können die schwankenden Gäste über ihren Köpfen in den schrägen Schacht schauen. Oben angekommen, genießen sie den Weitblick über die grüne Landeshauptstadt und bei klarer Luft sogar bis zum Brocken im Harz.
Tropische Hitze, glasklare Seen und exotische Pflanzen – das ist die klassische Vorstellung eines Urwalds. Aber gibt es sowas auch bei uns in Europa? Auch, wenn das Ganze hierzulande nicht allzu viel mit dem Dschungelbuch zu tun hat, gibt es in Deutschland, Polen, Tschechien & Co. einige Wälder, die über Jahrhunderte hinweg ohne menschlichen Einfluss gewachsen sind und ihre Besucher in ein atemberaubendes Abenteuer entführen. Weniger Sommerhitze, aber garantiert genauso viel Paradies – versprochen.
Um herauszufinden, welche Nationalparks die schönsten (Ur)Wälder beherbergen und wie sie am besten erkundet werden können, haben sich die Reiseexperten von Travelcircus einige zauberhafte Orte herausgepickt und genauer angesehen. Dabei wurden 11 wunderschöne Orte gefunden, die garantiert für Urwald-Vibes sorgen – und das mitten in Europa!
Das Wichtigste in Kürze:
Auch innerhalb Europas gibt es einige letzte Urwälder zu entdecken
Viele Parks und Reservate können lediglich im Rahmen lizenzierter Führungen erkundet werden
Es gibt einen Ort, der subtropische Pflanzen beheimatet – und das sogar in Europa
Ein Teil des größten zusammenhängenden Waldgebiets Mitteleuropas liegt in Deutschland
Hitlers Jurassic Park: Ein polnisch-belarussischer Nationalpark trifft auf Nazi-Geschichte
Bild: Travelcircus.de
11 beeindruckende Naturparadiese für echtes Urwald-Feeling
Jetzt schon reif für den Sommerurlaub? Travelcircus hat sich auf die Suche nach den 11 beeindruckendsten Naturparadiesen gemacht und herausgefunden, wo es auch in Europa Orte gibt, die echte Urwald-Vibes versprühen.
Białowieża-Nationalpark (Polen/Belarus)
Der letzte Tiefland-Urwald Europas
An der polnisch-belarussischen Grenze, rund dreieinhalb Autostunden östlich von Warschau, liegt der Nationalpark Białowieża. Er wurde 1932 als erster Nationalpark Polens gegründet und gilt als letzter Tiefland-Urwald Europas. Der polnische Teil gehört bereits seit 1979 zum UNESCO-Weltnaturerbe, der belarussische seit 1992.
Heimat des Europäischen Bisons
Der Nationalpark ist Rückzugsort für etwa 12.000 Tierarten – unter anderem für das Europäische Bison, auch Wisent genannt. Darüber hinaus konnten bisher unglaubliche 3.500 Pilz- sowie 5.500 Pflanzenarten nachgewiesen werden. Ein wahres Paradies der Artenvielfalt!
Ganz besonders geschützt
Auf polnischer Seite erstreckt sich der Nationalpark auf einer Fläche von 105,17 km², von denen 47,16 km² unter besonderem Schutz stehen. Doch keine Sorge: Das „strenge Schutzgebiet“ kann trotzdem erkundet werden – zumindest in Teilen: Es gibt festgelegte Routen und ausgewiesene Pfade, die von Touristen im Rahmen lizenzierter Führungen bestaunt werden können. Viele Abschnitte des Waldes sind jedoch vollständig unzugänglich oder Forschern vorbehalten.
Geschichtsfans aufgepasst: Eine im Jahr 2014 auf National Geographic Channel veröffentlichte Dokumentation mit dem Namen „Hitlers Jurassic Park” behandelt Einflüsse der Nazis auf den Nationalpark. So wollte Hermann Göring, deutscher Reichsminister der Luftfahrt, Reichsforst- und Reichsjägermeister, beispielsweise eine Art germanische Urwildnis erschaffen.
Nationalpark Plitvicer Seen (Kroatien)
Eines der ersten Naturdenkmäler des UNESCO-Weltnaturerbe
Die smaragdgrünen Plitvicer Seen sind nicht nur Kroatiens größter, sondern auch der älteste Nationalpark Südosteuropas. Sie befinden sich in der Bergregion Kroatiens zwischen den Gebirgsketten Mala Kapela im Westen und Nordwesten sowie Lička Plješivica im Südosten. Die Plitvicer Seen bestehen aus 16 namentlich erwähnten sowie einigen kleineren, kaskadenförmig angeordneten Seen, die durch Wasserfälle miteinander verbunden sind. 1979 wurden sie als eines der ersten Naturdenkmäler weltweit in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen.
Obwohl die Plitvicer Seen den interessantesten sowie bekanntesten Teil des Parks darstellen, nehmen sie insgesamt nur etwa 1 % der Gesamtfläche des Nationalparks ein.
Wandern im Paradies
Der Park hält sieben verschiedene Besichtigungsrouten mit zahlreichen Wanderwegen und Aussichtsplattformen bereit. Neben dem Seensystem lassen sich außerdem vier beeindruckende Bergpfade in fast unberührter Natur erkunden. Aber Achtung! Folgendes ist im Nationalpark Plitvicer Seen streng verboten:
Das Sammeln von Pflanzenmaterial sowie die Entnahme jedweder „Souvenirs“ aus der Natur
Das Füttern von Tieren
Das Baden in den Seen
Das Wegwerfen von Abfällen in die Natur
Das Verlassen der markierten bzw. ausgewiesenen Wege
Funfact: Der Park war teilweise Drehort der bekannten Winnetou Filme in Kroatien.
Nationalpark Sutjeska und Perućica Urwald (Bosnien und Herzegowina)
Einer der letzten Urwälder Europas
Im Südosten von Bosnien und Herzegowina, fast schon an der Grenze zu Montenegro, befindet sich der Nationalpark Sutjeska (bosnisch Nacionalni park Sutjeska). Er ist der älteste Nationalpark des Landes und beherbergt unter anderem einen der letzten Urwälder der warmgemäßigten Zone Europas: den Perućica-Urwald. Tiefe Täler, glasklare Bergseen und dichte Waldkomplexe, wohin das Auge reicht – ein Besuch des Sutjeska Nationalparks ist ein Muss für alle Naturliebhaber.
Ein Jahrtausende altes Naturreservat
Das Alter des Nationalparks wird auf unfassbare 20.000 Jahre geschätzt. Kein Wunder also, dass er zum streng geschützten Naturreservat erklärt wurde und zum UNESCO Weltnaturerbe gehört. Um die unberührte Natur auch weiterhin vor äußeren Einflüssen zu schützen, sind Besuche und Touren lediglich im Rahmen lizenzierter Führungen möglich. Dennoch wird hier einiges geboten: Von mehrtägigen Wanderungen über Bergbesteigungen, bis hin zu Canyoning in Flussschluchten – hier findet definitiv jeder sein persönliches Abenteuer.
All in one: Nationalpark, Naturreservat und Landschaftsschutzgebiet
Im Südwesten Tschechiens im Böhmerwald befindet sich das Biosphärenreservat Šumava. Es umfasst sowohl den Nationalpark als auch das Landschaftsschutzgebiet Šumava und stellt damit eines der artenreichsten Schutzgebiete Mitteleuropas dar.
Ganz besonders beeindruckend: das Naturreservat Boubínský, der größte ursprüngliche Wald Mitteleuropas. Verflochtene Wurzeln, 300 bis 400 Jahre alte Bäume und wilde Natur – da die Holznutzung durch den Menschen aufgrund der unmittelbaren Lage am 1362 m hohen Berg Boubín kaum möglich war, konnte der Urwald nahezu uneingeschränkt vor sich hin wachsen. Entstanden ist er übrigens durch einen Sturm, der im Januar 1724 großen Schaden im Böhmerwald verursachte.
Für wissbegierige Abenteurer führt um den umzäunten Kern des Urwalds ein spannender Rundlehrpfad, Boubínský prales, dessen Ausgangspunkt der See Boubínské jezírko ist.
Durch’s Dickicht zum Aussichtsturm
Wie heißt es so schön? Viele Wege führen nach Rom: Zum Urwald und Aussichtsturm auf dem Gipfel von Boubín gelangt man sowohl aus der Gemeinde Kaplice als auch aus Kubova Huť. Hier befindet sich außerdem die höchstgelegene Eisenbahnstation Tschechiens – 995 m über dem Meeresspiegel.
Good to know: Der Nationalpark Bayerischer Wald liegt mit einer 20-minütigen Autofahrt quasi um die Ecke.
Vilm (Ostsee, Deutschland)
Ein Dschungel mitten in der Ostsee
Beeindruckende Steilküsten, traumhafte Buchten, satte Wiesen und idyllische Wälder – die etwa 94 Hektar große Ostseeinsel Vilm begeistert mit einer einmaligen Flora und Fauna. Sie gehört zur Stadt Putbus auf Rügen und wird durch drei Inselkerne definiert: Kleiner Vilm, Mittelvilm und Großer Vilm. Die Insel ist seit 1990 eine der Kernzonen des Biosphärenreservates Südost-Rügen und beherbergt über 21 Baumarten, von denen so manche bereits das 16. Jahrhundert miterlebt haben sollen.
Inselidyll mit Geschichte
Wer einen Blick auf alte Tourismuskarten der DDR wirft, wird vor allem eines nicht finden: die Insel Vilm. Offiziell war die Insel zu diesem Zeitpunkt nämlich ein gesperrtes Schutzgebiet für die empfindliche Natur – inoffiziell diente sie als privater Urlaubsort für DDR-Ministerrat Mitglieder wie Erich Honecker, Erich Mielke oder Walter Ulbricht. So ging 1967 bei der Putbusser Druckerei der Auftrag ein, die Insel aus allen Landkarten zu streichen.
Um das eindrucksvolle Inselparadies tatsächlich zu schützen, ist das Betreten heute lediglich im Rahmen einer anmeldepflichtigen geführten Exkursion möglich.
Westlich von Maria Zell an der Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark liegt das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal. Es ist Heimat einer Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten sowie eines ganz besonderen Stücks unberührter Natur: dem Rothwald. Er erstreckt sich über 40 Quadratkilometer, von denen etwa vier Quadratkilometer seinen ursprünglichsten Teil, den Urwald Rothwald, ausmachen.
Ganz besonders ausgezeichnet
Das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal ist seit 2002 auch als Naturschutzgebiet deklariert und wurde 2017 sogar gemeinsam mit dem Urwald Rothwald sowie weiteren Wäldern zum „UNESCO-Weltnaturerbe Buchenurwälder und Alte Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ ernannt. Damit gilt es als einziges Gebiet seiner Art, das in Österreich von der UNESCO auf diese Art ausgezeichnet wurde.
Nachdem bereits 1875 die forstliche Nutzung des Wildnisgebiets verboten wurde, ist es Touristen bis heute nur auf ausgewählten Wegen möglich, die beeindruckende Natur zu bestaunen und zu erkunden.
Nationalpark Garajonay (La Gomera, Spanien)
Dschungel-Vibes auf den Kanaren
Der Nationalpark Garajonay befindet sich im Herzen der Kanarischen Insel La Gomera und ist zu 85 Prozent von kanarischem Urwald bedeckt. Moosbewachsene Äste und bis zu zwei Meter hohe Farne, kleine Flussläufe und Wasserfälle am Wegesrand – der immergrüne Nebelwald sorgt für echtes Dschungel-Feeling.
Um das besondere Ökosystem zu schützen, wurde der Nationalpark 1986 zum Weltnaturerbe der UNESCO ernannt und ist seit 1988 außerdem Europäisches Vogelschutzgebiet.
Wanderwege weit und breit
Auf gekennzeichneten Wander- und Forstwegen gibt es viele Möglichkeiten, die herrliche Naturlandschaft auf La Gomera ausgiebig zu genießen. Das Gebiet verfügt über eine ausgebaute Hochstraße und ist für Touristen und leidenschaftliche Wanderer gut erschlossen.
Funfact: Obwohl sich im Nationalpark Garajonay keine Zedernbäume finden lassen, wird der Park im Volksmund häufig als El Bosque del Cedro, auf Deutsch Zedernwald, bezeichnet.
Nationalpark Biogradska Gora (Montenegro)
Klein, aber oho!
Rund 100 Kilometer nördlich der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica in der gebirgigen Bjelasica-Region liegt der kleinste Nationalpark des Landes: Biogradska Gora. Bekannt ist der Park vor allem aufgrund seines 16 Quadratkilometer großen Urwalds.
Eine Flora und Fauna der Extraklasse
Plätschernde Gebirgsbäche und glasklare Gletscherseen, blühende Almwiesen, 86 Arten von Bäumen und Sträuchern sowie eine atemberaubend vielfältige Tierwelt machen den Nationalpark Biogradska Gora nicht nur zu einem wahnsinnig beeindruckenden, sondern vor allem schützenswerten Ort. Etwa 26 unterschiedliche Ökosysteme finden hier Platz.
Ganz besonders sehenswert: der Biogradska Jezero, der größte aller sechs Gletscherseen des Biogradska Gora, auf einer Höhe von 1.000 Metern. Um den See verläuft ein etwa 3,5 Kilometer langer Wanderweg, der zu einem 21 Meter hohen Aussichtsturm führt – mit unglaublicher Aussicht über den Gletschersee.
Laurisilva von Madeira (Portugal)
Subtropische Idylle in Europa
Jahrhunderte alte Bäume umgeben von dicken Nebelschwaden, mit Moos bewachsenen Äste und wucherndem Farn – der Laurisilva, auch Lorbeer- oder Laurazeenwald genannt, gilt als Aushängeschild der Insel Madeira in Portugal. Wie der Name bereits verrät, ist er ein Schutzgebiet für den Waldtypus Laurisilva und seit dem 2. Dezember 1999 UNESCO-Weltnaturerbe.
Paradiesische Bedingungen
Die regionale Nähe zu Afrika sorgt für ein besonderes Klima in Madeira – aus diesem Grund beheimatet die Insel sowohl subtropische Pflanzen, die es in anderen Regionen Europas heute nicht mehr gibt, als auch einen ganz besonderen Vogel: die endemische Silberhalstaube, Symbolfigur des Parque Natural da Madeira.
Die magische Waldlandschaft des Laurisilva lässt sich am besten über ein ausgedehntes Weg- und Wandernetz erkunden und bestaunen. Häufig führen die Routen an sogenannten Levadas vorbei – das sind künstlich angelegte Kanalläufe, die schon im 15. Jahrhundert eine entscheidende Rolle für den Wassertransport spielten.
Bayerischer Wald (Deutschland)
Das Grüne Dach Europas
Der wunderschöne Bayerische Wald liegt zwischen Donau, Böhmerwald und der österreichischen Landesgrenze und erstreckt sich auf rund 6.000 Quadratkilometern. Er ist Teil des größten zusammenhängenden Waldgebiets Mitteleuropas im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Österreich, dem Grünen Dach Europas.
Traumhaftes Flair mitten in Bayern
Mit seinen mächtigen Bergrücken und den glasklaren Bergseen katapultiert er seine Besucher an einen magischen Ort, der sich – zumindest gefühlt – fernab der Realität befindet. Mit mehr als 130 Berggipfeln, vielen seltenen Tierarten, einem unglaublichen Naturschauspiel und dem längsten Wanderweg Deutschlands, dem Goldsteig, gibt es im Bayerischen Wald jede Menge zu entdecken.
Zwei in eins: Einige der Wanderwege setzen sich über die Grenze hinweg bis nach Tschechien fort und gehen so in den Nationalpark Böhmerwald (Šumava) über – rein geologisch ist der Bayerische Wald tatsächlich Teil des Böhmerwalds. Zumindest namentlich voneinander unterschieden werden die beiden Wälder übrigens erst seit 1830, als das Gebiet bayerisch wurde.
Biosphärenreservat Spreewald (Deutschland)
Urlaub, Naturschutz und Gurken
Eine atemberaubende Wasser- und Kulturlandschaft, die bedeutend zur Artenvielfalt beiträgt, Heimat besonderer Tierarten wie der Rotbauchunke sowie köstlicher Gurken – der Spreewald im Südosten von Brandenburg ist aus vielerlei Gründen eine Reise wert. Als ausgeprägte Auen- und Moorlandschaft steht das 475 Quadratkilometer große Biosphärenreservat Spreewald unter besonderem Schutz und leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Natur.
Von Berlin bis nach Paris
Während die beeindruckende Landschaft rund um den Spreewald bereits im aktuellen Eiszeitalter geformt wurde, zählt sie heute als eines der beliebtesten Ziele im Raum Brandenburg. Die natürlichen und künstlich angelegten Fließe und Kanäle erreichen eine Gesamtlänge von 970 Kilometern. Zum Vergleich: Die Strecke von Berlin bis Paris beträgt etwa 1.055 Kilometer – durch den Spreewald fließt also wirklich ganz schön viel Wasser.
Schon gewusst?Fließ ist ein altes Wort für einen Wasserlauf, das in Brandenburg, Berlin und Sachsen auch heute noch als Hydronym für Bach verwendet wird.
Von Lübbenau aus durch den Spreewald geht es bereits seit 1882 – mittlerweile zählen die beliebten Kahnfahrten jährlich bis zu einer knappen Million Gäste. Hier gibt es schließlich pure Natur, gekoppelt an spannende Geschichte zu entdecken. Und keine Sorge: Die berühmte knackig-würzige Spreewaldgurke kann natürlich an einem der vielen Gurkenstände der verschiedenen Häfen oder im speziellen Gurken Drive-in gekauft und auslaufsicher mitgenommen werden.
Zusammenfassung: Das Dschungelbuch, aber in Europa
Wer sich nach Urlaub im Grünen und Dschungel-Vibes sehnt, muss dafür keine endlos lange Reise auf sich nehmen – unberührte Natur und Urwald-Feeling gibt es quasi vor der Haustür. Ob Bayerischer Wald oder Plitvicer Seen, ob Wisente im polnisch-belarussischen Naturpark oder Silberhalstauben in Portugal: In Europa ist eine Menge los und es gibt allerhand zu entdecken!
Doch nicht nur fleißige Wanderer und Naturliebhaber kommen an diesen beeindruckenden Orten auf ihre Kosten – auch Geschichtsfans können einiges mitnehmen. Die zeitweise verschwundene Insel Vilm oder Hermann Görings Pläne für den Białowieża-Nationalpark sind im Geschichtsunterricht sicher noch nicht behandelt worden, oder?
Besonders wichtig: Das unglaubliche Naturschauspiel dieser beeindruckenden Parks und Reservate muss auch weiterhin geschätzt und geschützt werden. Wer sein Bewusstsein für die Magie unserer Erde noch mal vertiefen möchte, sollte sich einen Ausflug ins Dickicht aber unter keinen Umständen entgehen lassen.
Es bleibt lediglich zu beachten, dass viele Wälder nur im Rahmen offizieller Führungen erkundet werden können. Sich vorab zu informieren, sollte also ganz oben auf der To-Do-Liste der nächsten Reise- und Urlaubsplanung stehen!