Wissenschaft hat den Ruch, eine sehr trockene Materie zu sein. Deswegen interessieren sich auch die wenigsten dafür, sagt man. Wissenschaftler hätten Probleme, ihre Fachgebiete so herüberzubringen, dass auch der Nicht-Experte versteht, worum es geht. Da unsere Welt aber immer wissenschaftlicher wird, wird es auch immer wichtiger, dass möglichst viele Menschen Einblicke bekommen. Man muss durch das Verständnis unbegründete Ängste abbauen, aber auch einigermaßen realistisch Risiken abwägen können.

2010 wurde in Freiburg im Breisgau daher ins Leben gerufen, was „Science Slam“ heißt. Ein „slam“ ist ein Wettstreit verschiedener Teilnehmer, und in diesem speziellen Fall geht es um die Wissenschaft. Die Regeln sind einfach: Die Teilnehmer haben maximal 10 Minuten Zeit, um ein von ihnen selbst bearbeitetes wissenschaftliches Thema vorzustellen. Egal ob als Präsentation, mit Hilfe von Experimenten oder einfach nur mit einem guten Vortrag: wichtig ist, dass es dem Publikum gefällt. Denn wie bei Slam-Veranstaltungen üblich, vergeben die Zuschauer die Punkte und entscheiden, wer den Titel des „Master of Slam“ verliehen bekommt.

Dieses unterhaltsame Format der Wissensvermittlung findet in vielen deutschen Städten immer mehr begeisterte Anhänger. Der Südwesten war allerdings bis vor kurzem noch ein weißer Fleck auf der Landkarte des Science Slam. Das änderte sich 2010: „Freiburg mit seinen vielen Studierenden und seinem sehr breiten Angebot an Hochschulen ist prädestiniert für den Science Slam“, so Doktorand Manuel Lorenz, der zusammen mit Harald Wohlfeil die Veranstaltung organisiert. „Wen man auf einer Party nach der Doktorarbeit seines Gegenübers fragt, versteht man ja meist noch nicht einmal den Titel. Und die spontanen Erklärungsversuche verwirren dann oft mehr, als dass sie Licht ins Dunkel bringen.“

Dass das Konzept aufgeht, wenn auch mit etwas zeitlicher Verzögerung, beweist die Siegerin Giulia Enders des mittlerweile 6. Science Slam, der am 23. Januar 2012 stattgefunden hatte: Ihr Video über die Wunderwelten des Darms entwickelte sich im Verlauf der folgenden Wochen zu einem YouTube-Hit. Mittlerweile gibt es von dem ursprünglichen Video eine bessere Version, da Giulia am Science Slam in Berlin teilgenommen und erneut gewonnen hat. Kein Wunder, denn ihr Vortrag ist tatsächlich leicht verständlich und sprüht vor Humor. Deswegen wollen wir ihn den Lesern nicht vorenthalten:

Harald Wohlfeil drückt es so aus: „Vor allem geht es aber natürlich um einen unterhaltsamen Abend, denn Wissenschaft muss nicht trocken sein – wenn man sie nur richtig aufbereitet!“ Recht hat er!

Aktuelle Informationen über den „Science Slam Freiburg“ gibt es auf www.scienceslamfreiburg.de.

Quelle / Informationen: Science Slam Freiburg