Auch hartes und somit kalkhaltiges Wasser kann bedenkenlos getrunken werden. Foto: djd/Forum Trinkwasser e.V.

Auch hartes und somit kalkhaltiges Wasser kann bedenkenlos getrunken werden. Foto: djd/Forum Trinkwasser e.V.

(djd/pt). Morgens als Kaffee, mittags beim Kochen, am Nachmittag als Tee und nachts im Glas neben dem Bett: Mit keinem anderen Lebensmittel kommen wir so oft in Berührung wie mit dem Wasser aus dem Hahn. Kein Wunder, dass sich zahlreiche Weisheiten und Irrtümer ums Trinkwasser ranken. Im Auftrag des Forums Trinkwasser e. V. ist Professor Dr. Helmut Heseker, Ernährungswissenschaftler an der Universität Paderborn, häufigen Fragen auf den Grund gegangen.

Keine Scheu vor hartem Wasser

Viele Verbraucher beschäftigt die Härte des Trinkwassers, denn angeblich soll hartes Wasser mit hohem Kalkgehalt das Risiko für Nierensteine erhöhen. Professor Heseker gibt Entwarnung: „Langzeitstudien in England und Wales haben keine Beweise für diese Annahme geliefert. Auch die Weltgesundheitsbehörde (WHO) hat die Schlussfolgerung gezogen, dass keine überzeugenden Belege vorliegen, die für einen Einfluss der Wasserhärte auf die Gesundheit – weder im positiven noch im negativen Sinne – sprechen.“

Vertreiber von „belebtem Wasser“ behaupten gerne, dass sich das Wasser durch die „Belebung“ physikalisch verändert. Beim Konsumenten soll sich neben Wohlbefinden und Stimmung auch der Gesundheitszustand verbessern. Professor Dr. Heseker warnt vor solchen Behauptungen: „Bisher konnte kein wissenschaftlicher Nachweis erbracht werden, dass ,belebtes Wasser‘ diese biologischen oder physikalischen Wirkungen tatsächlich hat.“ Grundsätzlich rät der Wissenschaftler Verbrauchern, vorsichtig zu sein, wenn Aussagen zum Wasser getroffen werden, die zu gut klingen, um wahr zu sein.

Klingt zu gut, um wahr zu sein

Das gilt auch für sauerstoffangereichertes Wasser, dem eine ähnlich heilsame Wirkung zugeschrieben wird. „Unsere Lunge verfügt über eine große Überkapazität, um uns mit lebensnotwendigem Sauerstoff zu versorgen“, betont Professor Heseker. „Dazu brauchen wir unseren Darm nun wirklich nicht.“ Selbst bei Hochleistungssportlern werde die Leistungsfähigkeit von der begrenzten Transportfähigkeit der roten Blutkörperchen limitiert – und nicht durch mangelnde Zufuhr von Sauerstoff in den Körper.

Gesunder, ökologischer und praktischer Durstlöscher

Auch für Schüler ist Trinkwasser ein sehr guter Durstlöscher, da es stets in hervorragender Qualität verfügbar ist. Zudem muss es nicht literweise in die Schule getragen werden. Eine leichte, wiederbefüllbare Trinkflasche im Schulranzen genügt. In der Schule angekommen, lässt sich diese beliebig oft mit frischem Wasser füllen. Trinkwasser wird auch vom Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund „als das am besten geeignete Getränk“ empfohlen. Das Wasser aus dem Hahn wird nachhaltig gewonnen und spart Verpackung und Lkw-Transport.

 

Quelle: djd/Forum Trinkwasser e.V.