Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 13 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet, vor allem, wenn es um Reisen, Ausflüge und Veranstaltungen geht. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Sturmtief „Andrea“ verhinderte die Weiterfahrt – die Geschichte, wie ich nicht in den Europa-Park fuhr.

Die Idee war nicht schlecht und eigentlich passend, aber manchmal kommt es eben doch anders als man denkt. Ursprünglich wollte ich am 5. Januar 2012 meinen „Weihnachtssaison-Besuch“ im Europa-Park machen. Den Termin hatte ich aus mehreren Gründen gewählt. Zum einen wollte ich die Atmosphäre des Parks einmal erleben, wenn die Weihnachtsfeiertage bereits vorüber waren. Zum zweiten war der 5. Januar der Tag, an dem in der ErlebnisPostille der Beitrag Nr. 1.000 (!!) erschien. Was wäre passender gewesen, als diesen Tag mit einem Besuch in dem Park zu begehen, mit dem alles angefangen hat?

Doch leider machten mir die Wetterkapriolen einen Strich durch die Rechnung. Schon am Abend zuvor wird vor „Andrea“ gewarnt, einem Sturmtief, das über Skandinavien hängt und dessen Ausläufer ganz Deutschland – auch den Süden – erwischen werden. Noch sind die Unwetterwarnungen nicht auf höchster Stufe und nicht durchgehend. Eine Chance für den Besuch?
Am Morgen des 5. Januar besuche ich diverse Wetterseiten. In der Region Rust wird angezeigt, dass sich das Wetter bessert und Temperaturen bis 10° vorausgesagt. Also gut, ich wage es.

Am Anfang ist es noch verträglich, es regnet und windet, als ich die Straße in Richtung Stockach entlangfahre. Als ich dort auf die Autobahn einbiege, wird es schon schlimmer. Besonders auf Brücken merkt man den Seitenwind. Mein Autoradio läuft und Hörer meines Lieblingssenders berichten, wie sie das Wetter erleben. Offenbar ist der angekündigte Orkan gerade in Bonn angekommen. Na, denke ich mir, das ist ja ein gutes Stück weg. Ich wechsle die Autobahn und fahre in Richtung Stuttgart. Es regnet immer noch, aber noch ist alles im grünen Bereich. Als ich auf die Anhöhe „Hegau“ komme, vermischt sich der Regen zum ersten Mal mit Schnee, doch an der Abfahrt Geisingen ist der Spuk wieder vorbei. Scheinbar.

Ein Hörer beschreibt, dass die Straße zum Feldberg fast nicht mehr passierbar sei – es schneit dort, was herunterkommt. Das beunruhigt mich, denn auch wenn ich nicht direkt zum Feldberg komme, muss ich doch auf der B 31 dort in der Nähe vorbei. Der Sturm ist mittlerweile weitergezogen und erreicht Köln-Porz. Immer mehr Hörer berichten, wie sich Dächer abdecken oder Gartenmöbel durch die Luft fliegen. Auch bei mir mischt sich der Regen wieder mit Schnee, diesmal mehr. Eine schmierige Schicht bildet sich auf der Straße.

Dann ruft wieder eine Hörerin an. Sie kommt aus Hinterzarten und möchte am späten Nachmittag über die B 31 Richtung Donaueschingen fahren. Ihr Ziel ist Stuttgart, sie möchte ins Musical. Der Wetterfachmann vom Radio rät ihr dringend von der Route ab. Stattdessen soll sie den großen Umweg über Karlsruhe in Kauf nehmen. Und a propros Karlsruhe – Hörer melden auch von dort, dass der Sturm angekommen ist. Kurz darauf eine Meldung aus Konstanz. „Andrea“ scheint Baden-Württemberg in die Zange zu nehmen.
Der Regen auf der B 31 geht immer mehr in Schnee über. Ich stelle eine Überlegung an: Ich muss ja die Strecke wieder zurückfahren, Freiburg das Höllental hinauf bis Hinterzarten und weiter Richtung Donaueschingen. Also auch die Strecke, die die Hörerin von gerade eben fahren wollte, und wovon man ihr abgeraten hat.

Bei Titisee-Neustadt treffe ich schließlich die Entscheidung, die Fahrt abzubrechen. Ich drehe um und fahre zurück. Mittlerweile werden einige gesperrte Straßen durchgegeben, und auf der Strecke hat sich ein Unfall ereignet. Tja, schade, aber immerhin komme ich so rechtzeitig zurück, bevor „Andrea“ auch hier richtig loslegen kann.

Es tut mir leid, dass ich nichts besseres zu diesem Tag bieten kann. Da der Europa-Park heute seine Pforten schließt, wollte ich so ein wenig über meine Eindrücke von der Winteröffnung schreiben, und natürlich über den neuen 4D-Film. Das muss nun ausfallen. Aber während ich diese Zeilen schreibe, legt „Andrea“ nun hier so richtig los, und einerseits bin ich froh, nicht weitergefahren zu sein.

Aber andererseits ist es schade. Diese Saison ist die erste, in der ich den Park nicht in der Winteröffnung besucht habe. 2011 war sowieso ein Jahr mit vielen Umwälzungen und Änderungen und manches kam nicht so, wie es geplant war. Auch diese Situation hat zwei Seiten, es ist schade um die verpassten Gelegenheiten, aber dafür bieten sich neue Chancen.

Um letztere zu nutzen, wird dieses Blog – so wie der Europa-Park – eine Pause einlegen, die wir für Um- und Neubauarbeiten nutzen wollen. Die Artikel erscheinen jetzt nicht mehr täglich, sondern unregelmäßig. Der Plan ist, dass wir zur Eröffnung der Hauptsaison 2012 am 31. März unsere Arbeiten ebenfalls abgeschlossen haben. Hoffen wir mal das beste. 🙂

Für heute möchte ich mich mit einem weihnachtlichen Ausblick über den Europa-Park verabschieden. Wenn ich schon nicht da war, so soll zumindest dieses Bild für etwas Stimmung sorgen:

Der winterliche Europa-Park 2011. Bild: Europa-Park