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Kategorie: Wissenschaft

Von Klimaschutz bis Lagerfeuerromantik: Wie Kinder in spannenden Abenteuercamps die Natur neu entdecken können

Die Rufe von Habicht und Falke erfüllen die Luft, glitzernde Sonnenstrahlen auf dem Wasser laden zur Floßfahrt über den Fluss ein, und über den Waldboden ziehen sich geheimnisvolle Tierspuren: Willkommen im Abenteuercamp. Auf betreuten Ferienerlebnisreisen können Kinder ihre gewohnte Komfortzone einmal hinter sich lassen und in eine Welt voller aufregender Erlebnisse eintauchen. Hier bekommen junge Menschen die Chance, neue Fähigkeiten zu erlernen, Grenzen zu überwinden, Freundschaften zu schließen und erste Erfahrungen der Selbstständigkeit zu sammeln.

Klettern, Fährten lesen, Muscheln suchen

Das Angebot ist bunt und vielfältig. Die 34 Junior-Camps der Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) beispielsweise richten sich an die Altersgruppe der 7- bis 13-Jährigen. Sie sind thematisch und auch örtlich breit gefächert: So gibt es Ferienlager im Wald, am Meer, in den Bergen oder auf einer Burg. Auf spielerische Art könnten sie Natur etwa beim Klettern oder Biberburgen bauen neu entdecken und erfahren, was der Klimawandel für Flora und Fauna bedeutet. Beim „Erlebnis Bauernhof“ etwa dreht sich alles um klimafreundliches Gärtnern und Kochen, im Camp „Inselleben“ fahnden die Kleinen per Kutter nach umweltgefährdenden Geisternetzen und suchen am Strand versteinerte Muscheln, Seeigel und Donnerkeile. Auch Spiele und Aktivitäten kommen nicht zu kurz, wenn sich die Kids im Freibad oder im Meer erfrischen, gemeinsam kicken und den Abend am Lagerfeuer mit selbst gemachtem Stockbrot ausklingen lassen.

Mit dem Kanu auf Entdecker-Tour: So erkennen die Kinder spielerisch, wie schützenswert die Natur ist. Foto: DJD / www.wwf.de / Jack Wolf

Neu: Ein Inklusionscamp für Familien

Neu für Familien im Angebot ist das Inklusionscamp „Mega-SUP Abenteuer“ im Center Parc Bispinger Heide. Der Spaß beginnt mit einer Entdeckungstour durch Heide und Wald, bei der Stöcke, Moos und Kastanien gesammelt werden – Schätze der Natur, aus der die kleinen Teilnehmer später wunderschöne Traumfänger basteln. Doch zunächst ruft das Wasser: Auf rollstuhlgerechten Mega-SUPs geht es auf eine spannende Schnitzeljagd voller kniffliger Rätsel. Am nächsten Tag stehen dann spannende Wildtierbeobachtungen auf dem Programm. Unter www.wwf.de/feriencamps finden sich alle Infos und Anmeldemöglichkeiten. Neben den Ferienlagern im Sommer gibt auch schon Camps im Frühjahr, um Ostern und zu Pfingsten. Dabei werden die Kinder und Jugendlichen von erfahrenen Pädagogen und Naturschützern begleitet.

Die Innovationsschmiede CERN feiert 70 Jahre, das Science Gateway begeht sein 1. Jubiläum

Vor 70 Jahren, am 29. September 1954, wurde das Europäische Zentrum für Kernforschung CERN (Conseil européen pour la recherche nucléaire) gegründet. Seither hat sich in Meyrin nahe von Genf eine riesige, weltweit anerkannte Forschungsinstitution entwickelt, die mit wegweisenden Innovationen auf sich aufmerksam machte. Gute 69 Jahre später, am 08. Oktober 2023, öffnete das neue Besucherzentrum am CERN, das Science Gateway, seine Türen und lässt sein Publikum eintauchen in die Welt der Wissenschaft und der Teilchenphysik.

70 Jahre CERN
Mit und nach dem Zweiten Weltkrieg kämpfte Europa mit dem «Brain Drain»: Viele großartige Physiker und Ingenieure, wie etwa Werner Heisenberg, Niels Bohr oder Erwin Schrödinger emigrierten nach England oder in die Vereinigten Staaten. Es bestand die Gefahr, die führende Rolle in der Wissenschaft zu verlieren.

Nach jahrelangen Verhandlungen und Planungen unterzeichneten am 29. Juni 1953 zwölf Staaten in Paris die Gründungsurkunde und wurde am 29. September 1954 der Staatsvertrag zur Gründung des CERN ratifiziert. Gemeinsam erklärtes Ziel war und ist es, die Forschungsergebnisse öffentlich und zum Nutzen der Allgemeinheit zugänglich zu machen.

Das CERN hat viele Erkenntnisse für die Teilchenphysik geliefert, die wohl bekannteste ist die Entdeckung des Higgs-Bosons. Hinzu kommen Innovationen wie das World Wide Web, das ursprünglich den Austausch unter den Fachleuten vereinfachen sollte. Auch in den Bereichen der Krebsdiagnostik und -früherkennung, der Vakuumtechnik oder in der Raumfahrttechnologie, wurden wertvolle Forschungsergebnisse erzielt.

Heute finanzieren insgesamt 23 vorwiegend europäische Nationen das internationale Forschungszentrum. Wandelt man durch die Gänge der diversen Gebäude, staunt man darüber, wie schlicht hier alles aussieht und bunt der Mix der Menschen hier ist: Rund 3’500 Wissenschaftler aus rund 85 Nationen arbeiten direkt am CERN, weitere tausende Forscher wirken an Universitäten und Forschungseinrichtungen bei den CERN- Projekten mit.

1 Jahr Besucherzentrum Science Gateway
Der markante CERN-Globus ist seit vielen Jahren ein unübersehbarer Orientierungspunkt auf dem CERN-Gelände und stellte hier einem breiten Publikum die neuesten Erkenntnisse vor. Mehr und mehr geriet man jedoch an die Grenzen der Kapazität, um die vielen interessierten Besucher aufzunehmen.

So beauftragte man den bekannten italienischen Architekten Renzo Piano mit der Planung eines neuen Besucherzentrums. Er nahm die Röhren, in denen Partikel unterirdisch auf immense Geschwindigkeiten beschleunigt werden, als Ausgangspunkt seines architektonischen Entwurfs. So thronen heute über der Route de Meyrin zwei weiße Stahlröhren die durch eine Glasbrücke verbunden sind. Am 08. Oktober 2023 öffnete das Science Gateway offiziell seine Türen.

Hier können Besucher unter Anleitung von Mitarbeitern des CERN selbst diverse Versuche durchführen und spielerisch diverse Grundprinzipien der Teilchenphysik entdecken, indem sie zum Beispiel mit Protonen Fussball spielen, einen Ringtunnel bauen oder versuchen, große Magnete an Seilwinden in einen engen Tunnel zu manövrieren.

Im Auditorium des Science Gateway nehmen spannende Vorträge und Shows die Gäste mit auf eine Reise zurück zu den Anfängen der Zeit und zu den ungelösten Geheimnissen des Universums. Alles ist bequem mit dem öffentlichen Verkehr zu erreichen – sei es vom zentralen Bahnhof Cornavin oder vom Flughafen.
Der Eintritt in das Science Gateway ist übrigens kostenfrei.

Die Geburtstage des CERN und des Science Gateway feiert das CERN mit zahlreichen Events.

https://cern70.cern/
https://visit.cern/

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