Eigentlich ist es so, dass meistens nach der Eröffnung einer neuen Attraktion Fans darauf warten, dass es die entsprechende Musik auf CD oder als MP3-Download irgendwo gibt. In den letzten Jahren war dies beispielsweise ein Stück, das im Drehtheater zu einer Lasershow lief und von den Fans vielfach angefragt wurde – bis man es schließlich veröffentlichte.
Seit dem 1. Mai ist nun ein Album draußen, das sich einem richtigen Klassiker des Parks widmet: dem Geisterschloss im italienischen Themenbereich. Allerdings beschränkt sich der Soundtrack nicht nur auf die aktuellen Melodien und Bearbeitungen davon, sondern es sind 16 Stücke, die einen Querschnitt durch die Jahre darstellen. Besonders stilvoll ist dabei, dass die Stücke mit passenden italienischen Namen versehen sind.

Diese Stücke sind:

1. L’ingresso (2012 – Onride Version)

„Habt Ihr noch nie einen Mörder gesehen?“ Der Zuschauer „steht“ hierbei akustisch vor dem Geisterschloss und geht hinein. Wir hören den Riesen mit seinem Raben, der so furchtbar hustet, anschließend den Choral aus der Eingangshalle und den Monolog von Lorenzo di Medici.

2. Adesso in retrocessione (2012 – Onride Version)

„Wie schön, dass Ihr zu uns gefunden habt…“ Der Weg durch das Geisterschloss geht weiter, der sich bewegende Turm mit der Stimme des Gastgebers und die Musik der Halle mit der Plattform, über die man in die Bahn einsteigt sind zu hören.

3. La sala da pranzo (2012 – Onride Version)

„Es ist angerichtet.“ Der Festsaal ganz am Anfang der Bahn, mit den schmausenden Gestalten – als Besonderheit: Wir hören deren Dialoge, und zwar die der Hauptsaison, von Halloween und der Wintersaison.

4. La sala da ballo (2012 – Onride Version)

„Habt Ihr mich tot geglaubt?“ Der Weg der Bahn um den großen Ballsaal herum, mit dem Musikstück, das vermutlich jeder nach einem Besuch des Geisterschlosses in den Ohren hat: das Hauptthema, gespielt von einem Klavier.

5. Dalla galleria al sepolcro (2012 – Onride Version)

„Spürt Ihr die Luft? Tief aus der Gruft…“ Der weitere Weg der Bahn, die Spötteleien des kopflosen Piraten und der Gesang der drei Statuen, der zuvor schon auf einer anderen CD separat veröffentlicht wurde.

6. Fatemi uscire (2012 – Onride Version)

„Hilfe! Hört mich denn niemand?“ Das letzte Stück der Bahn bis zum Ausstieg, das Hauptthema der Geisterbahn, zunächst von Bläsern gespielt, dann in ein Orgelstück übergehend, zuletzt noch der dumpfe Ton des Wegs zum Ausgang.

7. Monaci nella sala d’attesa (1982)

Das Hauptthema als Choral gesungen von einer Frau, dann von einem Mönchschor. Es kam im Eingangsbereich zum Einsatz, die Version mit der Frau war eine zeitlang auch im Verlauf der Bahn zu hören: nach dem Ballsaal und der Schmiede stand eine Frau in weißem Gewand am Fenster. Dabei wehte das Gewand im Wind; das Musikstück diente dabei der Untermalung.

8. La sala d’attesa (1983)

Eine sehr stimmungsvolle, geisterhafte Musik, unterstützt von einer unheimlichen Stimme.

9. Adesso in retrocessione (1982)

Die erste Version der beweglichen Eingangshalle mit dem Lift. Der Text wirkt… hüstel… nun, in der Tat etwas antiquiert vom heutigen Standpunkt aus. Anschließend hört man das Geisterschloss-Thema auf der Orgel gespielt.

10. La sala da pranzo (1982 & 1986)

Die ursprüngliche Version des Festsaals, hierbei haben sich die Gäste nicht unterhalten – zumindest nicht in einer Sprache, die verständlich wäre.

11. Portami con te (1984 & 1987)

„Wir fahren jetzt mit!“ Nach dem Festsaal kam man früher nach zwei Kurven an einen langen Gang, wo eine unheimliche Stimme flüsterte: „Nimm uns mit!“ Dann drehte sich die Gondel in Richtung eines Spiegels, wo man natürlich das Spiegelbild der eigenen Gondel sah – und dass ein Skelett mit in der Gondel saß.

12. Pavane per Laudomia (Classic Version)

Die Pavane (auch Paduan) ist ein meist geradtaktiger, sehr einfacher Schreittanz spanisch-italienischer Herkunft, der über ganz Europa verbreitet war und im 16. und 17. Jahrhundert seine Blütezeit erlebte. Dieses Stück ist die „Ur-Version“ des Geisterschloss-Themas, gespielt in zwei Klaviervarianten, wobei die zweite Bearbeitung der ersten in nichts nachsteht. Das Stück endet mit einer Streicherversion.

13. Musica da Camera (1982)

Nein, das heißt nicht „Musik für die Kamera“, sondern „Kammermusik“. Diese Version gehörte ursprünglich zu der Szene mit den kopflosen Musikern am Ende der Bahn.

14. Palazzo di Medici (1983)

Eindrücke aus der Geisterbahn, wie sie 1983 war.

15. Lo scheletro (1985)

Eines der klassischen Stücke, das auch schon auf einer CD zu haben war, und zwar „Die schönsten Melodien aus dem Europa-Park“.

16. Qui finirete (1982)

Wiederum eine klassische Version, ein Querschnitt durch die Bahn mit verschiedenen Geräuscheffekten.

Die Idee für so ein Album finde ich gut. Zum einen gibt es bestimmt genügend Fans, die sich über die „alten“ Lieder an frühere Zeiten erinnern und auch solche, die es einfach interessiert, wie die klassische Attraktion früher mal geklungen hat. Knapp 10 Euro sind für das Album nicht zu viel.
Und wen nur einzelne Stücke interessieren, der braucht sich dank der modernen Technik nicht das ganze Album zu kaufen. Er kann sich seine eigene Kollektion zusammenstellen.

Mir persönlich hat das ganze Album gefallen und ich habe es mir komplett heruntergeladen. Und ich würde es sehr begrüßen, wenn es auch noch von anderen Attraktionen solche Alben geben würde. Die „Piraten von Batavia“ bieten sich da zum Beispiel an, aber auch andere. Sehen wir mal, was noch kommt.

In das Album reinhören und Lieder herunterladen könnt Ihr zum Beispiel hier:

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