Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 14 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet, vor allem, wenn es um Reisen, Ausflüge und Veranstaltungen geht. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Ab morgen trage ich rot – Frauen entdecken ihre Freiheit
Text: Barbara Dickmann

In China ist rot die Farbe von Glück und Reichtum. In Russland steht sie für die Begriffe wertvoll und teuer. In Japan ist rot die Farbe der Frauen. In Afrika die Farbe des Lebens. Und in Deutschland ist rot die Farbe des Feuers, der Liebe. Rot steht für Mut, Kraft und Energie und rot steht für Linda Jarosch, selbständige Bildungsreferentin, Buchautorin und leibliche Schwester von Pater Dr. theol. Anselm Grün, dem berühmten spirituellen Berater und geistlichen Begleiter.

(c) by Europa-Park

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7. Juni, 19.30 Uhr, Raum „Convento“, Hotel Santa Isabel im Europa-Park: Über 420 Menschen sind gekommen, um von den Erfahrungen einer Frau zu profitieren, die den ziemlich steinigen Weg zum „rot“ geschafft hat. Der Titel ihres Vortrags: „Ab morgen trage ich rot – Frauen entdecken ihre Freiheit.“ Die Initiatorin: Marianne Mack, im Rahmen ihrer erfolgreichen Vortragsreihe „Neue Perspektiven“.
Linda Jarosch legt los: „Mein Weg führte nicht ins Kloster“, sagt sie. Ganz im Gegenteil. Sie heiratet, wird Mutter dreier Kinder und lebt die berühmten drei K`s – Kinder, Kirche, Küche, eine Rolle, die sie viele Jahre lang ausfüllt. Doch als die Kinder erwachsen sind, stehen auf einmal zwei große Fragen im Raum: Und jetzt? Das kann doch nicht alles gewesen sein?
Ist das die typische Midlife Crisis, die Leere, die frau empfindet, wenn die Küken flügge werden? Linda Jarosch nimmt sich eine Auszeit. Sie denkt nach! Über ihre Fähigkeiten, über ihre Ziele, über das Leben, ihre Wünsche, über ihren eigenen Wert und über Verletzungen, die sie erlitten hat. Das Ergebnis: Ab morgen trage ich rot – und das in vielfältiger Bedeutung. Denn rot steht nicht nur für Leidenschaft, Dynamik oder Sexualität, rot ist auch die Farbe der Warnung vor Gefahren. Sie bedeutet: Stopp, bis hier hin und nicht weiter. Keiner hat das Recht mich zu verletzten! Ich erwarte Wertschätzung, denn ich bin wertvoll so wie ich bin! Und Linda Jarosch wird zur Partnerin, die Farbe bekennt. „Stellen Sie sich eine rote Ampel vor“, rät die Bildungsreferentin, „und handeln sie immer dann, wenn ihr Gefühl es ihnen sagt.“
Im Saal ist es ganz still. Viele junge Frauen sind im Publikum, ja sogar einige mutige Männer haben sich getraut. Sie schauen etwas bedenklich auf ihre Partnerinnen – wer weiß, was da jetzt auf sie zukommt. Doch Linda Jarosch sieht das ganz anders. „Auch wenn es am Anfang nicht so aussieht, Männer wollen gleichberechtigte Frauen, wollen selbstbewusste Partnerinnen. Ihre Beziehung wird sich verändern, doch sie wird spannender und besser werden.“
Keine Frage: Die rote Ampel werden etliche Zuhörer nicht so schnell vergessen. Und noch ein Bild wird in Erinnerung bleiben: das rote Zelt! Eine Einrichtung, die wir alle brauchen. Denn in manchen Kulturen, etwa im Vorderen Orient, ist es üblich, dass sich ihre Frauen von Zeit zu Zeit in ein besonderes Zelt zurückziehen um neue Kräfte zu sammeln. „Suchen Sie sich ihr rotes Zelt im Alltag – wir Frauen brauchen das“, sagt Linda Jarosch.
Der Vortrag ist vorbei, doch nicht der Abend. Viele Fragen und etliche Anregungen. „Rote Zelte“ – das Symbol für eine kleine oder große Auszeit – gibt es überall: Beim Bügeln, beim Kirschen pflücken, laufen, lesen, dieser Vortrag… einfach alles, was hilft, unsere innere Mitte zu finden. Mitten im Abschiedstrubel wird Marianne Mack von einer Frau umarmt. Mit Tränen in den Augen bedankt sie sich für die Hilfe, die sie und ihre Familie erfahren hat.

Ehrenamtliches Engagement:
Mit den Eintrittsgeldern dieses Vortrags wird über den Förderverein Santa Isabel e.V. – Neue Perspektiven (Bankverbindung: Volksbank Lahr, Konto-Nr. 404802, BLZ 68290000), der von Marianne Mack ins Leben gerufen wurde, eine Familie mit drei Kindern aus der Region unterstützt. Ihr Schicksal: Der sechsjährige Sohn ist schwerstbehindert. Er hat bereits 13 Operationen hinter sich und noch mindestens fünf weitere stehen an. Der Vater ist nach zehnjähriger Tätigkeit arbeitslos geworden. Die Familie bangt um ihr kleines Haus und weiß nicht, wovon sie die teure zusätzliche Ausstattung für ihren behinderten Sohn bezahlen soll.

Quelle Text und Bild: Offizielle Pressemitteilung (c) by Europa-Park