Gerade bei Kindern gehören kleine Verletzungen zum Alltag. Mit der richtigen Wundversorgung ist der Schmerz bald vergessen. Foto: djd/Bayer AG/Getty

Gerade bei Kindern gehören kleine Verletzungen zum Alltag. Mit der richtigen Wundversorgung ist der Schmerz bald vergessen.
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(djd). Im Alltag oder bei Freizeitaktivitäten zieht man sich öfter mal eine Schramme oder eine Hautabschürfung zu. Die Apotheke ist dann in der Regel die erste Anlaufstelle. Jutta Doebel, Apothekerin aus Erftstadt kennt das: „Gerade im Sommer ist unsere Hilfe bei Kunden gefragt, die sich kleinere Verletzungen zugezogen haben. Pflaster haben die meisten Kunden griffbereit. Allerdings sparen sie bei der Vorsorge oft an der falschen Stelle und sind nicht mit ausreichend Wund-Desinfektionsmittel ausgestattet. Dabei ist dies das A und O der Wundversorgung“, so Doebel.

Wundarten erkennen und behandeln

Zudem sehe sie immer wieder Wunden, die nicht ausreichend von Steinchen, Schmutz und Staub befreit wurden. Neben einem Desinfektionsspray, das ausreichend dosiert auch als „kleine Wunddusche“ dienen kann, empfiehlt sie daher saubere Einmal-Handtücher oder gar einen sauberen Schwamm oder Pinzette, um die verletzte Stelle ausführlich zu reinigen und zu desinfizieren. Nur so könne man Infektionen und Narbenbildung erfolgreich vorbeugen. Im Gespräch mit den Betroffenen fallen der Apothekerin auch regelmäßig große Unsicherheit und somit ein dringender Aufklärungsbedarf im Bereich der fachgerechten Versorgung unterschiedlicher Verletzungen auf. Hierbei kommt es vor allem auf die grundsätzliche Unterscheidung der Wundarten und anschließend auf die entsprechend richtige Behandlung an. So sind zum Beispiel bei Schürfwunden oft nur die oberen Hautschichten verletzt. Diese Wundart blutet wenig, klafft nicht und heilt von außen nach innen. Daher ist hier eine Heilung an der frischen Luft ohne speziellen Verband oder Pflaster angemessen. Sobald die Wunde nicht mehr blutet oder nässt, ist es ideal, die Behandlung mit einer antiseptischen Wundcreme, zum Beispiel von Bepanthen, abzuschließen. Dies schützt die betroffene Stelle vor Infektionen. Eine Wund- und Heilsalbe mit Dexpanthenol kann später den Selbstheilungsprozess der Haut unterstützen.

Narben vorbeugen

Bei tieferen Schürfwunden und Schnittverletzungen sind auch tiefere Hautschichten verletzt. Dadurch blutet die betroffene Stelle häufig zunächst etwas stärker. Hier empfiehlt es sich, nach der Blutungsstillung ein spezielles Pflaster anzubringen, um die feuchte Wundheilung von innen nach außen zu fördern. Dem Entstehen von unschönen Narben lässt sich anschließend durch regelmäßige Massage vorbeugen, kombiniert mit speziellen Präparaten wie etwa einem Gel auf Silikonbasis. Mit der Massage sollte man jedoch frühestens beginnen, wenn der Schorf abgefallen ist und die vollständig geschlossene Wunde hellrosa und erhaben aussieht.

Dauerhafte Spuren vermeiden

Damit Wunden keine unschönen Narben zurücklassen, sollte man diese Ratschläge beherzigen:

  • Mangelnde Wundreinigung und -desinfektion ist einer der am häufigsten auftretenden Fehler.
  • Wichtig: Ein Arztbesuch sollte bei Wunden, die klaffen, bei denen Hautschichten wie weggeklappt aussehen oder die von Tieren stammen, unbedingt erfolgen, um Infektionen zu vermeiden.
  • Einer Narbenbildung lässt sich durch regelmäßige Wundmassagen, kombiniert mit speziellen Präparaten wie zum Beispiel dem Bepanthen Narben-Gel, vorbeugen.
  • Mit der Narbenmassage darf frühestens begonnen werden, wenn der Schorf abgefallen ist und die vollständig geschlossene Wunde hellrosa und erhaben aussieht.