Die Globale Initiative für Informationsintegrität zum Klimawandel hat heute auf der COP30 die Erklärung zur Informationsintegrität zum Klimawandel veröffentlicht. Diese Erklärung begründet gemeinsame internationale Verpflichtungen zur Bekämpfung von Desinformationen zum Klimawandel und zur Förderung korrekter, faktenbasierter Informationen zu Klimathemen. Die Unterzeichnerstaaten verpflichten sich, die Integrität von Informationen zum Klimawandel auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene im Einklang mit den internationalen Menschenrechtsnormen und den Prinzipien des Pariser Abkommens zu fördern. Die Erklärung wurde in Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Mitgliedern der Beratungsgruppe der Globalen Initiative erarbeitet und bisher von zehn Ländern unterstützt: Brasilien, Kanada, Chile, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Spanien, Schweden und Uruguay.

„Der Klimawandel ist keine Bedrohung der Zukunft mehr; er ist eine Tragödie der Gegenwart“, sagte der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva in Belém. „Wir leben in einer Zeit, in der Obskurantisten1 wissenschaftliche Erkenntnisse ablehnen und Institutionen angreifen. Es ist an der Zeit, dem Leugnen eine weitere Niederlage beizubringen.“
Die Erklärung ruft Regierungen, den Privatsektor, die Zivilgesellschaft, die Wissenschaft und Geldgeber dazu auf, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um den zunehmenden Einfluss von Desinformation, Fehlinformation, Leugnung und gezielten Angriffen auf Umweltjournalisten, Umweltschützer, Wissenschaftler und Forscher zu bekämpfen, die den Klimaschutz untergraben und die gesellschaftliche Stabilität gefährden.

„Wir müssen Fehlinformationen, Desinformation, Online-Belästigung und Greenwashing bekämpfen“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres im Vorfeld der COP30. „Durch die Globale Initiative für Informationsintegrität zum Klimawandel arbeiten Regierungen und Organisationen zusammen, um Forschung und Maßnahmen zur Förderung der Informationsintegrität in Klimafragen zu finanzieren. Wissenschaftler und Forscher sollten niemals Angst davor haben, die Wahrheit zu sagen.“

Bild: Vereinte Nationen

„Ohne Zugang zu verlässlichen Informationen über den Klimawandel können wir niemals hoffen, ihn zu bewältigen. Mit dieser Initiative unterstützen wir Journalistinnen und Journalisten sowie Forschende, die Klimathemen untersuchen – oft unter großem persönlichen Risiko – und bekämpfen die klimabezogene Desinformation, die sich in den sozialen Medien rasant verbreitet“, betonte Audrey Azoulay, UNESCO-Generaldirektorin, bei der Vorstellung der Initiative. Die Erklärung unterstreicht, dass die Mobilisierung aller gesellschaftlichen Akteure Zugang zu konsistenten, verlässlichen, genauen und evidenzbasierten Informationen zum Klimawandel erfordert. Diese sind unerlässlich, um das Bewusstsein zu schärfen, die öffentliche Beteiligung zu fördern, Rechenschaftspflicht zu ermöglichen und das Vertrauen der Öffentlichkeit in dringende Klimapolitiken und -maßnahmen zu stärken.

Wichtigste Verpflichtungen
Im Rahmen der Erklärung verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten zu Folgendem:

  • Förderung der Integrität von Informationen zum Klimawandel im Einklang mit internationalem Menschenrechtsrecht, einschließlich der Standards zur Meinungsfreiheit
  • Unterstützung der Nachhaltigkeit eines vielfältigen und widerstandsfähigen Medienökosystems, um eine korrekte und verlässliche Berichterstattung über Klima- und Umweltfragen zu gewährleisten
  • Unterstützung der Aufnahme von Verpflichtungen zur Informationsintegrität in die Agenda „Aktion für Klimaschutz“ im Rahmen des UNFCCC
  • Förderung informierter und inklusiver Klimaschutzmaßnahmen durch die Verbesserung des gleichberechtigten Zugangs zu korrekten, evidenzbasierten und verständlichen Informationen für alle
  • Förderung der Zusammenarbeit und des Kapazitätsaufbaus zur Bekämpfung von Bedrohungen der Informationsintegrität und zum Schutz derjenigen, die über Klimafragen berichten und forschen

Angesichts der weltweit unzureichenden Ressourcen fordert die Erklärung die Regierungen auf, die Finanzierung der Forschung zur Integrität von Klimainformationen sicherzustellen, insbesondere in Entwicklungsländern Sie fordert den Privatsektor außerdem auf, sich zur Informationsintegrität in seinen Geschäftspraktiken zu verpflichten und transparente, menschenrechtskonforme Werbepraktiken zu gewährleisten, die die Informationsintegrität stärken und verlässlichen Journalismus unterstützen.

Bild: Vereinte Nationen

Vier neue Länder treten der Initiative bei
Die Globale Initiative gab bekannt, dass Belgien, Kanada, Finnland und Deutschland als neue Mitgliedsländer beigetreten sind. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Mitgliedstaaten auf dreizehn. Diese erweiterte Mitgliedschaft spiegelt die wachsende internationale Erkenntnis wider, dass Bedrohungen der Informationsintegrität eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit darstellen, die die Grundlagen der öffentlichen Debatte schwächen und die Fähigkeit der Gesellschaften untergraben, kollektive Lösungen für die Klimakrise zu entwickeln.

Globaler Fonds unterstützt erste Projekte
Seit seinem Start im Juni 2025 hat der Globale Fonds für Informationsintegrität zum Klimawandel der Initiative 447 Projektvorschläge aus fast 100 Ländern erhalten. Mit einer anfänglichen Finanzierung von 1 Million US-Dollar durch die brasilianische Regierung hat der Fonds seine erste Projektwelle auf mehreren Kontinenten unterstützt, wobei fast zwei Drittel der förderfähigen Anträge aus dem Globalen Süden stammen. Die Erklärung würdigt die zentrale Rolle der Globalen Initiative bei der Stärkung der globalen Zusammenarbeit zur Wahrung der Integrität von Informationen zum Klimawandel und ruft Geldgeber dazu auf, an den Globalen Fonds zu spenden und Projekte zu unterstützen, die die Informationsintegrität lokal, national und international fördern.

Quelle: Vereinte Nationen

Was ist das denn für eine Pressemitteilung? Was macht das hier? Ganz einfach: Die Konferenz lief vom 6. bis zum 21. November 2025 in Brasilien. Unser Kanzler hatte nur Zeit für eine Stippvisite und verließ die Konferenz frühzeitig. Klimaschutz ist ja nicht so wichtig, weil ist ja „links“. Er hatte etwas besseres zu tun: Nicht nur dass er nach seiner Abreise Brasilien vor der ganzen Welt beleidigt hat, er nahm auch einen „dringenden“ Termin wahr – in einem wohlbekannten Freizeitpark im Südwesten Deutschlands zu einem Demokratieforum, zu welchem komischerweise nur Politiker einer bestimmten Couleur geladen waren (schwarz). Prioritäten setzen – so wichtig!

Ich kriege ja immer wieder zu hören, ich solle beim Thema „Freizeitpark“ nicht politisch werden, wenn ich zum Beispiel in einem Video anmerke, warum es gut ist, dass Anklänge an Kolonialismus im Europa-Park entfernt wurden. Dann wiederhole ich gebetsmühlenartig, dass alles politisch ist. Diesmal hat’s der Park selbst gemacht.

Thorsten Reimnitz

  1. abgeleitet von „Obskurantismus“: In aktuellen Wörterbüchern und Lexika wird der Begriff „Obskurantismus“ definiert als Bestreben, andere Menschen absichtlich „in Unwissenheit zu halten, ihr selbstständiges Denken zu verhindern und sie an Übernatürliches glauben zu lassen .“ (Quelle: Duden.de – Obskurantismus ▶ Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft ▶ Duden) ↩︎